Stadtentwicklung

Ungewisse Zukunft für das Lindenfelser Freibad

Von 
Konrad Bülow
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Das Lindenfelser Freibad muss dringend saniert werden. Die Maßnahme wird teuer, deshalb muss die Stadtpolitik entscheiden, wie es weitergehen soll. © Zelinger

Lindenfels. Die Badesaison im Lindenfelser Freibad ist im Jahr 2021 eher mau verlaufen. Sie startete coronabedingt erst spät, der Sommer wartete dann nur selten mit so richtigem Badewetter auf. Die Besucherzahlen blieben weit unter dem Durchschnitt.

Nichtsdestotrotz genoss das Freibad im ausgehenden Jahr viel Aufmerksamkeit, vor allem in der Stadtpolitik. Die Debatte über die Zukunft der Freizeitanlage im Almenweg nahm Fahrt auf. Bekanntlich muss das Freibad dringend saniert werden, damit alle Hygiene-Standards eingehalten werden können – sonst droht mittelfristig die Schließung. Die Frage, die die Stadtverordneten und die Verwaltung nun bewegt ist, wie die Baumaßnahme finanziell bewerkstelligt werden soll.

Der Stadt liegt die Vorplanung vor, die ein Fachbüro verfasst hat, verschiedene Sanierungsvarianten werden darin genannt. Die günstigste kostet 2,7 Millionen Euro, die teuerste 3,3 Millionen Euro. Dies alles sind Summen, von denen zuvor noch keine Rede war. Eine ältere Vorplanung nannte noch wesentlich geringere Kosten. Verschiedene Posten waren da noch nicht berücksichtigt, außerdem sind in einigen Bereichen die Kosten zwischenzeitlich gestiegen. So oder so: Die Finanzierung wird eine Herausforderung. Die Kommune muss ausgeglichene Haushalte vorlegen. Bekommt sie keine Zuschüsse von anderen Stellen, wird sie die Sanierung nur stemmen können, indem sie über Steuererhöhungen die Einwohner der Stadt zur Kasse bittet, lautet eine Erkenntnis der Debatte. Deshalb führte sie schnell zur grundsätzlichen Frage, ob es das wert sei. Das Freibad ist teuer. Andererseits wäre die Schließung ein herber Verlust, viele Lindenfelser haben dort schwimmen gelernt, die Schüler der benachbarten Carl-Orff-Schule sind regelmäßige Gäste.

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Im Investitionsprogramm der Stadt ist jeweils rund eine Million Euro für die Jahre 2022 bis 2024 unter dem Posten „Sanierung des Freibads“ vorgesehen, wobei die Stadt auf Förderung von mindestens 550 000 Euro pro Jahr hofft. Eine Suche der Verwaltung nach weiteren Fördertöpfen, zu der sie die Stadtverordnetenversammlung beauftragt hatte, brachte keine entscheidende Wende. Für das neue Jahr und darüber hinaus sind also noch ausgiebige Debatten über das Freibad zu erwarten sein.

Andere Lindenfelser Baustellen wurden derweil erfolgreich zu Ende gebracht. Das neue Feuerwehrhaus in der Freiensehnerstraße ist fertig, im März erfolgte die Schlüsselübergabe an die Brandschützer. Sie sind damit am Ziel eines langen Wegs angekommen. 2013 war das Thema Lindenfelser Feuerwehrhaus erstmals in den städtischen Gremien diskutiert worden. Der erste Spatenstich erfolgte 2018. Fertig ist auch der Infopunkt an der Burg. Mit dem Verein Kubus hat sich ein Pächter gefunden, der im Fachwerkhaus mit den beiden würfelförmigen Anbauten museumspädagogische Angebote gestalten will. Wanderer finden an bestimmten Tagen Bewirtung vor. Auch am Bürgerhaus wurde fleißig gewerkelt: Das Haus des Gastes bekam ein neues Dach, neue Elektronik und neue Lampen. Wegen der Arbeiten war die gute Stube der Stadt einen großen Teil des Jahres nicht nutzbar. Im kommenden Jahr dürften weitere Arbeiten anstehen.

Wenige Neuigkeiten zur Luise

Wenig Neues gibt es hingegen zum Luisenkrankenhaus. Seit November bietet das Nierenzentrum, die letzte verbliebene medizinische Einrichtung im Klinikgebäude, dort keine Dialyse mehr an, sondern nur noch Sprechstunden. Das Nierenzentrum sucht Räume, die die nötigen Standards für seine Leistungen bieten, die alten Räume im Krankenhaus tun dies derzeit demnach nicht mehr.

Die Frage nach der künftigen Nutzung des ganzen Gebäudes ist auch fünf Jahre nach der Schließung unbeantwortet, Verhandlungen der Eigentümer mit verschiedenen Investoren haben bisher noch kein sichtbares Ergebnis gebracht.

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    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

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