Naturschutz

Umweltberatung warb in Lindenfels für den Bau von Insektentränken

Von 
Gisela Grünwald
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Bei einer Informationsveranstaltung des Abwasserverbands Obere Gersprenz vor dem Bürgerhaus in Lindenfels erläuterte Umweltberaterin Karin Klieber, wie man Insektentränken für den Balkon oder Garten baut. © Thomas Zelinger

Lindenfels. Mit Flyern und Plakaten hatte der Abwasserverband Obere Gersprenz einen Info-Stand vor dem Bürgerhaus in Lindenfels angekündigt, an dem für den Bau von Insektentränken geworben wird. Und das Angebot stieß auf reges Interesse: Die Umweltberaterinnen Sigrid Völker und Karin Klieber sprachen mit ihrem Projekt viele Besucher an.

„Ich weiß: Mauerbienen und Co. brauchen unsere Hilfe“, so ein Passant. Er berichtete den beiden Fachfrauen, er habe zwar nur einen Balkon und keinen Garten, aber er schaute sich trotzdem am Stand um – und siehe da: Er entdeckte Flachschalen mit Wasser, Holz und Steinen, die auch für den Balkon geeignet sind. „Auf den Hölzern und Steinen landen die Insekten zum Trinken“, erläuterte Sigrid Völker. „Auch feuchten Sand mögen Bienen und Co“, meinte ihre Kollegin Karin Klieber und zeigte dem Interessenten ein Foto.

Auch ein Ehepaar, das einen Teich im Garten hat, gehörte zu den Interessenten. Immer wieder beobachten sie, welche Blumen und Samen die Bienen gerne mögen. „Sie fressen Löcher in die Samen oder haben auch schon aus Eierschalen getrunken“, berichtete die Ehefrau. Die Umweltberaterinnen baten das Ehepaar darum, ihnen von solchen Motiven doch Fotos zu überlassen.

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Viele weitere Passanten machten an dem Info-Stand halt und informierten sich über Insektentränken für den Balkon. Die zwei flachen Schalen – verwendet wurden Blumenuntersetzer – mit Hölzern, Steinen und Pflanzen, die ausgestellt waren, hatten übrigens Kinder gestaltet. „Wir haben das Bauen von Insektentränken den Mädchen und Jungen bei den Ferienspielen angeboten“, so Sigrid Völker.

Die Umweltberaterinnen hielten auch Anleitungen zum Selbermachen bereit und verteilten entsprechende Flyer mit Planskizzen: „Eine Insektentränke selbst zu bauen, das ist kinderleicht“, so Sigrid Völker und Karin Klieber. Mit Sträuchern, einem Lehm-Sandgemisch sowie vier bis sechs verschiedene Natursteinen. Dazu eine Wasserstelle für fünf bis zehn Liter Wasser mit Kieselsteinen. Am Rand Totholz – zum Beispiel ein Ast stehend oder liegend –, dazu Blütenpflanzen und Stauden.

„Bitte an heißen Tagen das Wasser immer wieder auffüllen“, erklärten die Umweltberaterinnen einem jungen Paar mit Kind. Und sie beruhigten: Die Wasserstelle sei so flach, dass keine Gefahr für Kinder bestehe. Viele nahmen den Flyer mit. Die Umweltberatung vom Abwasserverband Obere Gersprenz hatte die Idee zu dieser Aktion und wurde dafür vom Bundesumweltministerium ausgezeichnet. Auch im Kurgarten Lindenfels soll bald eine Insektentränke gebaut werden. Die Stadtgärtner bereiten einen geeigneten Platz vor. „Wir freuen uns so, wenn wir Interessierten eine Insektentränke in Echt zeigen können“, so die Fachfrauen. In den Kommunen entlang der Oberen Gersprenz sind so schon mehrere Insektentränken entstanden. Umwachsen von einheimischen Sträuchern wie beispielsweise der Felsenbirne, aber auch Weißdorn, Schlehe oder Holunder. Als Natursandschicht empfehlen die Expertinnen ein zwei Millimeter starkes Lehm-Sandgemisch. Insekten Trinken gerne aus Wasserpfützen, die es aber bei uns kaum noch in den Gärten oder auf den Wegen gibt. Das Wasser versickert viel zu schnell. Die Fachfrauen verschenkten auch Tüten mit Samen für standortgerechte Wildblumen. Der Samen ist für magere Flächen gedacht und bietet den Tieren reichlich Nahrung. Rund um die Insektentränke können auch Scharfgarbe, Gemeine Akelei oder Margariten blühen. Geeignet sind auch Salbei, Seifenkraut und Königskerze.

Das Hessische Umweltministerium unterstützt die Aktion: „Insektentränken bauen“. Weil auch künftige Generationen eine intakte Natur als Lebensgrundlage brauchen. Ob im heimischen Garten, im Wald oder Blühstreifen am Ackerrand. „Wir alle können zu einer Vielfalt heimischer Pflanzenarten und damit der Insekten beitragen“, so Sigrid Völker und Karin Klieber von der Umweltberatung des Abwasserverbands Obere Gersprenz.

Freie Autorin

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