Lindenfels. Bereits am Tag nach Dreikönig gingen in Lindenfels Sternsinger von Haus zu Haus, um die Bewohner zu segnen. Sie sammelten Geld für Umweltprojekte. „Und für Kinder in Not“, wie Sofie wusste. Pfarrer Wolfgang Klaus Kaiser hatte die Kinder zuvor im Gottesdienst gesegnet. „Die Heiligen Drei Könige heißen Caspar, Melchior und Balthasar“, informierte Wolf-Noah. Er besucht die dritte Klasse der Carl-Orff-Schule in Lindenfels. „Die Könige schenkten dem Jesuskind Gold, Gold, Weihrauch und Myrrhe.“
Nun sammelten nochmals Kinder der katholischen Kirchengemeinde St. Petrus und Paulus Geld ein. In vier Gruppen aufgeteilt waren die Kinder nicht nur in Lindenfels unterwegs, sondern auch in den Stadtteilen.
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Eine Gruppe fuhr mit zwei Betreuerinnen nach Kolmbach in die Wohnstätte Buchenhof und nach Gadernheim ins Seniorenheim Haus Elisabeth. „In Gadernheim gibt es keine katholische Kirche, dort wohnen Mitglieder unserer Kirchengemeinde“, erläuterte die Betreuerin Renate Schneider. Der Kleinbus fuhr dann weiter nach Raidelbach, Seidenbuch, Glattbach, Winkel und zum Abschluss Schlierbach.
Die Mitglieder der Gemeinde hatten sich beim Pfarramt in Lindenfels angemeldet und um den Besuch der Sternsinger gebeten. Für die Spender gab es nicht nur den Segen für alle Hausbewohner, sondern auch eine Broschüre als Dankeschön. Dort heißt es: „In rund 100 Ländern helfen die Sternsinger mit ihren Spenden, damit Kinder in Würde leben können. Die Hilfsprojekte sind nachhaltig und werden mit lokalen Partnern umgesetzt. Sie kommen allen Kindern zugute – unabhängig von Herkunft oder Religion.“
Geld geht nach Amazonien
Die Sternsinger verteilten auch kleine Plakate mit dem Spruch für die Sammelaktion in diesem Jahr: „Gemeinsam für unsere Erde – in Amazonien und weltweit“. Lili und Sofie berichteten: „In Südamerika fließt der Amazonas im Drei-Länder-Eck Kolumbien, Brasilien und Peru.“ In dem Amazonas-Dorf Santa Sofia leben rund 700 Menschen. Sie gehören zur Volksgruppe der Tikuana. In einem lebendigen Klassenzimmer der Sternsinger-Partnerorganisation Fucai lernen die Kinder dort ihre Geschichte und Kultur kennen. Sie erfahren, wie sie im Einklang mit der Natur leben können. Wie sie am Ufer des Amazonas Kakaobäume und Feldfrüchte anpflanzen können, damit sie etwas zu essen haben.
Unterstützt werden diesmal aber auch Projekte in Afrika, der Ukraine und im Nahen Osten. Damit will das Kindermissionswerk das Leben der Menschen verbessern und vor allem Kindern eine Schulbildung und damit eine Zukunft geben.
Die Sternsinger segneten die Häuser und ihre Bewohner mit dem Schriftzug C+M+B. Die Abkürzung steht für die drei lateinischen Worte „Christus Mansionem Benedicat“, also „Christus segne dieses Haus“. Eine Segnung hinterließen die Sternsinger auch am Rathaus. Außerdem segneten die Kinder das katholische Pfarrhaus. Überall wurden sie mit Geldspenden und mit Süßigkeiten empfangen. Das Geld steckten sie in ihre Schatulle. Die Süßigkeiten wurden später aufgeteilt.
Spenden sind noch möglich
„Es macht Spaß, Sternsinger zu sein und anschließend Süßes zu essen“, meinte Mevan. Es gab aber auch ein Mittagessen im Gemeindesaal: Nudeln mit Tomatensoße. Die Betreuer sorgten außerdem dafür, dass nicht alle Süßigkeiten gleich aufgegessen wurden.
Wer den Jahressegen haben möchte, kann sich beim katholischen Pfarramt in Lindenfels (Tel.: 06255 / 952173) melden. Der Segen wird per Post und gegen eine Spendenquittung zugeschickt oder kann im Pfarramt abgeholt werden.
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