Fürth. Am Tag gegen Gewalt an Frauen, dem 25. November, wird um 10 Uhr eine Fahne als Symbol vor dem Rathaus in Fürth gehisst. Das kündigte Miriam Unger, die Frauenbeauftragte der Gemeinde, an. Der internationale Gedenk- und Aktionstag zur Bekämpfung von Diskriminierung und Gewalt jeder Form gegenüber Frauen und Mädchen werde seit 1981 begangen, die Brisanz dieser Thematik habe sich aufgrund der aktuellen globalen Situation noch verschlimmert.
Gleichwohl sei das Thema nicht neu, schon vor der Pandemie „litten weltweit 243 Millionen Frauen und Mädchen unter Gewalt in Partnerschaften“. Darauf wies Jasmin Minarro Albero von der Beratungs- und Interventionsstelle Bergstraße im vergangenen Jahr anlässlich des Tages gegen Gewalt an Frauen hin.
In diesem Jahr gibt es in Fürth wieder eine Aktion in Zusammenarbeit mit dem Kampfsportzentrum Fight and Move und Krav Maga – Tactical-Self-Defense. Dabei handelt es sich um eine Untergruppe des Sportvereins Fürth.
Lernen über toxische Beziehungen
Zusammen mit dem Zentrum wird ein Selbstverteidigungskurs für Mädchen und Frauen ab 15 Jahren angeboten. Termin ist am Samstag, 26. November, in der Zeit von 9 bis 14 Uhr, im Siemensring 9. Die Gruppengröße ist auf 30 Personen begrenzt.
Los geht es mit einem kurzen Vortrag zum Thema Toxische Beziehungen erkennen und vermeiden von Jasmin Minarro Albero. Danach übernehmen die Trainer Enrico Drechsler und Hartmut Schmitt.
Krav Maga heißt auf Hebräisch Kontaktkampf. In der Einladung zu dem Kurs erklärt dazu, dass es sich um ein „leicht erlernbares, zweckorientiertes Selbstverteidigungssystem“ handele, das auf einfache Prinzipien und intuitive Bewegungsabläufe setze, die auch in Stresssituationen abrufbar seien. Weshalb die Anzahl der Techniken bewusst niedrig gehalten werde. Zudem seien sie auch bei geringem Trainingsaufwand leicht zu behalten.
Die Kursteilnehmer sollen einen Einblick in Krav Maga bekommen. Enrico Schmitt sagt dazu: „Wichtig ist uns dabei, dass unser Selbstverteidigungskurs nur ein paar Grundkenntnisse vermitteln kann. Effektive Selbstverteidigung bedeutet regelmäßiges Training. Dennoch gibt einem solch ein Crash-Kurs viele wichtige Mittel an die Hand, die noch vertieft werden können.“
Vor allem lerne man, wie durch das persönliche Auftreten in den meisten Fällen schon ein Überfall verhindert werden könne. Die Räume des Fight and Move seien ideal für den Selbstverteidigungskurs. „Die Inhaber Hermine Duruthia und Michael Möbius stellen diese gerne zur Verfügung“, berichtete Miriam Unger.
Außerdem sei Selbstverteidigung ein Thema, erklärt Möbius: „Kampfsportarten, wie beispielsweise Boxen, haben häufig einen etwas negativen Touch. Dabei erfordern diese viel Disziplin, Genauigkeit, Konzentration, Kraft und Ausdauer.“ Gekämpft werde miteinander im Ring – über die Intensität entschieden beide Sportler in stillem Einvernehmen.
Normalerweise koste ein dreistündiger Selbstverteidigungskurs in der Form, wie er am Tag gegen Gewalt an Frauen angeboten wird, 69 Euro. Nun bekämen ihn Teilnehmer für 40 Euro. Dazu kommt Unterstützung durch den Lions-Club Rimbach / Weschnitztal, der pro Teilnehmerin die Hälfte der Kosten übernimmt, weshalb sich die tatsächlichen Kosten auf 20 Euro belaufen, wie Miriam Unger erklärte. „Wir freuen uns, dass dieser Selbstverteidigungskurs bei uns in Fürth stattfindet“, dankte Bürgermeister Volker Oehlenschläger dem Serviceclub.
Begrenzte Teilnehmerzahl
„Der Selbstverteidigungskurs steigert das Selbstbewusstsein und die Lebensqualität und wird damit zu einem Anliegen des Lions-Clubs, sagte dessen Präsident Hajo Schütz. Mitzubringen sind leichte Sportbekleidung und etwas zu essen. Außerdem sei der katholische Frauenbund am 26. November dabei und stelle eine kleine Verpflegung zur Verfügung, so Miriam Unger.
Weil die Teilnehmerzahl begrenzt sei, werde gegebenenfalls eine Warteliste angelegt. Der Kursbeitrag könne am Veranstaltungstag bezahlt werden. Wer Erkältungs- oder Corona-Symptome aufweise, dürfe nicht teilnehmen. Zwar sei die Anmeldung verbindlich, doch stellten krankheitsbedingte Absagen eine Ausnahme dar und könnten bei Miriam Unger gemeldet werden. „So können wir auch anderen Interessentinnen eine Teilnahme ermöglichen“, erklärte die Frauenbeauftragte der Gemeinde Fürth abschließend. red
Info: Anmeldungen unter gemeinde-fuerth.de Kontakt: Miriam Unger (E-Mail: m.unger@gemeinde-fuerth.de )
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