Kerweredd

Schlierbacherin verirrt sich in Lindenfels

Kerweparrer Robin Hördt und Mundschenk Justin Hörst präsentierten Missgeschicke ihrer Mitbürger

Von 
Jutta Haas
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Kerweparrer Robin Hördt (rechts) und Mundschenk Justin Hörst trugen die Kerweredd vor. © Neu

Schlierbach. Die Schlierbacher feierten in diesem Jahr erstmals wieder richtig Kerb. Nach einem gelungenen Umzug durch die Straßen des Ortes trafen sich die Gäste in der Mitte des Ortes. Dort warteten Kerweparre Robin Hördt und Mundschenk Justin Hördt mit der Kerweredd und freuten sich schon darauf, die Fehltritte der Schlierbacher aus den vergangenen Monaten vortragen zu dürfen.

„Woann me älde werd, setzt de Vefall loangsoam oi. Mer brauch e Brill, e Hergerät un bassd in soi Klaare nimmäij sou noi“, begann eine Geschichte, die von Brillengläsern handelte. Im Alltag kann die Brille einfach mal liegenbleiben, wenn das Gestell kaputt gegangen ist. „De Wäg uff die Erwed finds Audo elloa, un wärre dem veele Schdaab dehoam brischd sisch koane e Boa“, wusste Robin Hördt. Doch soll es in den Urlaub gehen, ist es schon besser, wenn die Sehhilfe wieder funktioniert.

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„Die Schilde uff de Audoboahn solld me schun läse kenne“ – und deshalb geht eine Schlierbacherin zum Optiker des Vertrauens. Dort gibt es tatsächlich noch dasselbe Gestell und sparsamer weise werden die gewohnten Gläser dort eingebaut. Doch jetzt beginnt das Problem, denn die Sehschärfe war schon einmal besser. „Uff oamol gidds Hinnenisse, wou frije koa woarn, un die wou do sin, sieht se ned, die Siduation is vefoahrn“, so Hördt.

Nach einem Unfall im Brombeerstrauch und mit völlig verschrammten Beinen muss etwas geschehen. „Prüfen Sie die mal, wenn ich die aufhab, werd ich ganz meschugge“, wird nun ein weiterer Optiker beauftragt. „Und tatsächlich: die Glesse woarn hinneschds verreschds drin, uff jeden Fall vekehrt un koane waas genaa, wisou un warim.“

Der Kumpel auf der Stadt

Für manche Urlaubsreise wird ein Reisepass gebraucht. Die nun folgende Geschichte war Kerweparrer und Mundschenk nicht fremd, allerdings mit wechselnden Protagonisten. „Isch glaab alsemool, isch häb e Deschawü, un ehr lernd nix dezu. Hoischd hoald hie, woann isch dohowwe schdäij un vezäijhl defu“, schimpfte Robin Hördt. Das Ziel des Schlierbachers war die Insel Groußbrittaonnien. Den Rat seiner Kumpels, sich einen Reisepass zu besorgen ignorierte der Mann. Sein Gefühl sagte ihm, dass er keinen braucht.

Doch einen Tag vor der Reise muss dann doch noch schnell ein Ausweis her. Zum Glück gibt es auf der Stadt einen guten Freund, der schnell helfen kann. Genauso erging es einem anderen Schlierbacher, der nach Ägypten wollte. Dank des Freundes auf der Stadt konnte auch diese Reise gerettet werden.

Dann wollte eine Familie verreisen, und hier sollte eigentlich alles glatt laufen. „Do gidds koa Maleer, do werd geploand un sisch gekimmed zeirisch defeer.“ Auch viel zu zeitig wurde zum Flughafen gefahren: „Schdunne vorm Oabflug find me sisch oam Flughafen oi.“ Die zeitige Anfahrt sollte die Reise retten, denn am Flughafen erhielt die Familie die Information, dass die Tochter zwar in das Urlaubsland einreisen darf, aber mit ihrem Pass nicht mehr nach Hause kommt. „Weil de Reisepass leefd e poar Doag zu frieh defeer aus.“ Für die Ausreise müsste der Reisepass noch eine Gültigkeit von einem halben Jahr haben.

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„Schigoane, a do felld de jo wäijklisch niggs mäij oi“, schimpfte der Vater. „Woas werd däs kloane Mädsche doann bei denne ourischde wolle, fer e poar Kameele deen se se uns jo a oabkaafe, die dolle.“ Damit jetzt nicht auch noch der zweite Urlaub nach Corona ausfällt, muss die Situation gerettet werden. „Zum Gligg hoggd uff de Schdadd en guure Kolleesch, der machds bassend, dem sei Doank.“ Und zum Glück war genug Zeit, damit ein Familienmitglied mit den neuen Papieren zum Flughafen fahren konnte.

Zu einer Irrfahrt wurde die Fahrt einer Schlierbacherin nach Lindenfels. „Aus de Willäm-Baue-Schdrooß, wo die Bauschdell ist grouß, machd sie sisch uff de Hoamweg.“ Von dort sollte der Weg eigentlich hinauf führen, doch die Umleitung ging talwärts. Am Wiesenrain ging es dann weiter nach unten und nun verlor die Frau verliert völlig die Orientierung. Schließlich endete ihre Fahrt an einer Ampel am Kapp, und nach einer langen Rotphase führte die Straße irgendwohin weiter. Unten am Großfeld wurde ihr klar: „Ah, jetzt waaß isch, wou isch muss nuff.“ Und schon endete die Fahrt wieder in der Baustelle, diesmal von der anderen Seite. Ihr Mann rettete sie schließlich und lotste sie per Telefon über einenFeldweg nach Hause.

Freie Autorin

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