Naturschutz - In Unter-Schönmattenwag wurden Informationstafeln entlang einer sieben Kilometer langen Strecke aufgestellt / Führungen möglich

Neuer Bienenlehrpfad im Odenwald

Von 
Vanessa Schmidt
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In Unter-Schönmattenwag informiert ein neuer Lehrpfad über die Bienen. © dpa

Unter-Schönmattenwag. Wer in Unter-Schönmattenwag auf dem Bienenlehrpfad unterwegs ist, sollte ganz genau hinschauen. Denn entlang der Strecke gibt es immer wieder Punkte zu entdecken, die darauf hinweisen, welchem Thema sich der Wanderweg widmet: Auf blau-weißem Hintergrund sind in gelber und schwarzer Farbe Bienenkörper auf Bäumen oder auch auf Sandsteinen aufgemalt. Sie weisen Wanderern den Weg entlang der sieben Kilometer langen Strecke.

Denn seit dem vergangenen Herbst gibt es im Wald bei Unter-Schönmattenwag einen Bienenlehrpfad, der über die Lebensweise, Sprache und Erzeugnisse von Honigbienen informiert. Dieser ist in Zusammenarbeit mit der Zukunftsoffensive Überwald (ZKÜ), dem Forstamt und der Familie Klein entstanden.

Sebastian Schröder von der ZKÜ hatte die Idee für den Lehrpfad und fand in Ulrike und Rüdiger Klein motivierte Partner. „Den Lehrpfad umzusetzen, war überhaupt keine Frage. Es ist total wichtig, den Menschen etwas über Bienen nahezubringen“, sagte Ulrike Klein. Sie muss es wissen. Rund 30 Bienenvölker bewirtschaftet die Imkerin an unterschiedlichen Standorten.

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Und auch in ihrem eigenen Garten soll es für Bienen besonders heimisch sein. Deshalb achtet die Familie auf ökologische Vielfalt – setzt beim Säen von Blühwiesen regionales Saatgut ein. „Wenn es um Bienen geht, fehlt es an Aufklärung“, betont die Imkerin. „Es hilft zum Beispiel gar nicht, wenn man Saatgut nutzt, das gar nicht im eigenen Garten heimisch ist. Das sieht zwar dann schön aus, wenn alles bunt blüht, bringt der Biene aber nichts.“

Genau an dieser Stelle setzt der Bienenlehrpfad an. Denn entlang der Strecke begegnen Wanderer nicht nur Bienen, sondern können sich auf acht Schautafeln umfassend informieren. Als Imkerin und Bienensachverständige begleitet Ulrike Klein auf Anfrage Wanderungen und ermöglicht den Blick in den Bienenstock ihrer eigenen Völker, die entlang der Strecke stehen.

Startpunkt neugestaltet

Der Startpunkt dafür liegt nicht unweit von ihrem Zuhause. Am sogenannten Bienenplatz zwischen Ludwigsdorf und Korsika starten Wanderer die Tour. Den Platz hat die Familie mit Unterstützung von Helfern auf Vordermann gebracht und sogar einen kleinen Barfußpfad angelegt, der die Natur noch erlebbarer machen soll.

Dabei sah das Waldgrundstück, das die Familie extra für die Anlegen des Lehrpfads pachtete, vorher ganz anders aus. Zwei Bauruinen standen auf der Fläche. Mit dem Abriss dieser Mauern fanden die Helfer auf dem Grundstück auch viel Müll vor. „Und es gibt immer noch Schutt“, sagten Ulrike und Rüdiger Klein.

Das Paar hat bei der Gestaltung des Lehrpfades von Anfang an angepackt und nicht nur das Grundstück von Müll befreit, sondern auch die Hinweise aufgepinselt. „Neben den Schautafeln wollen wir für noch mehr Bepflanzung sorgen.“ Dabei macht die Imkerin darauf aufmerksam, wie teuer der Kauf von gutem Saatgut ist.

Unterstützung bot dabei eine Supermarkt-Kette. 2000 Euro stellte das Unternehmen als Hauptsponsor zur Verfügung. „Davon haben wir die Hälfte in den Kauf von Saatgut investiert“, rechnete Ulrike Klein vor. Doch nicht nur der Lebensmittelmarkt half bei der Umsetzung des Lehrpfads. Die Lehrtafeln spendete der Imkerverein Beerfelder Land, der Bauhof der Gemeinde Schönmattenwag half bei der Aufstellung. An der Routenplanung beteiligte sich das Forstamt.

Schulklassen können sich melden

Schnell stand fest, dass der Startpunkt in der Nähe der Familie sein sollte. „Damit ich das besser mit Schulungen verbinden kann.“ Denn für den Lehrpfad hat Ulrike Klein noch Wünsche. „Es wäre toll, wenn Schulklassen die Möglichkeit nutzen, etwas über die Biene zu lernen, und gleichzeitig ihren Unterricht nach draußen verlegen.“ Sebastian Schröder von der ZKÜ betonte: „Wir hoffen, der Weg spricht sich weiter rum, so dass auch Schulen den Lehrpfad nutzen.“

Bisher gebe es viele positive Rückmeldungen, so Rüdiger Klein, der den Startpunkt des Wanderwegs von seinem Büro aus im Blick hat. Ulrike Klein ergänzte: „Wenn schon eine Person auf das Thema aufmerksam wird, haben wir etwas erreicht. Wir wollen niemanden missionieren, sondern einfach nur umfassend aufklären.“

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