Stadtentwicklung

Mit Fachwerk und Bürgerbus in die Lindenfelser Zukunft

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red
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Björn Hekmati vom Fachbereich Stadtentwicklung und Architektur der TU Darmstadt zeigte Möglichkeiten für die Lindenfelser Stadtentwicklung auf. © Neu

Lindenfels. Lindenfels hat Potenzial. Darin sind sich die Besucher des Vortrages von Björn Hekmati von der Technischen Universität Darmstadt sicher. Auf Einladung des CDU-Stadtverbandes referierte Hekmati, der am Fachgebiet Stadtentwicklung und Architektur tätig ist, im katholischen Pfarrsaal über seine Sicht auf Lindenfels. Dazu war der Fachmann in den vergangenen Monaten mehrfach in der Burgstadt und ihren Stadtteilen unterwegs.

Die Veranstaltung stieß auf sehr große Resonanz. So begrüßte Stadtverbandsvorsitzender Udo Pfeil nicht nur die Bergsträßer Abgeordneten Michael Meister und Birgit Heitland in Lindenfels, sondern auch Vertreter aller im Stadtparlament vertretenden Fraktionen und viele Bürger.

Hilfe von Fachleuten nötig

Allen Teilnehmern liegt die Stadt und deren Weiterentwicklung am Herzen, der Referent regte an, die Stadt mit anderen Augen zu sehen. Wie Lindenfels noch attraktiver werden kann, wie die Zukunft in ländlichen Regionen aussieht, gehörte zu den Leitfragen. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Interessen seien zu berücksichtigen, aber auch die Umwelt und alle Interessen gelte es gegeneinander abzuwägen.

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Lindenfels hat viele Übernachtungsgäste, was ein hoher Wirtschaftsfaktor für die Stadt darstellt. Mobilität sei ein Faktor, da viele Pendler die Stadt zum Arbeiten verlassen müssen. Wichtig sei auch die Vitalität einer Stadt, die zeige, wie lebendig sie tatsächlich sei. Mit einer gezielten Innenentwicklung könnten attraktive Ortskerne geschaffen werden, attraktives Wohnen fördere eine lokale Identität. Immer mehr Studien zeigten eine Chance für das Landleben, junge Menschen müssen nicht mehr abwandern, in einigen Regionen gehe der Trend sogar wieder zum Land, sagte der Fachmann.

Ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEG) sei die Grundlage für eine Förderung. Lindenfels müsse ein Leitbild entwickeln – Natur, Tourismus und Naherholung als wichtige Indikatoren. Das Städtebauförderprogramm habe ein großes finanzielles Volumen. Hekmati nannte als Beispiel die Gemeinde Ortenberg in der Wetterau, die der Referent bei dem entsprechenden Konzept unterstützt habe. Ohne Konzept sei allerdings keine Förderung zu bekommen, rät Hekmati daher bei der Entwicklung eines Leitbildes auf jeden Fall dazu, Fachleute einzuschalten.

Die anschließende Bilderserie zeigte all die Herzstücke von Lindenfels und den Stadtteilen. Liebevoll und detailgetreu renoviertes Fachwerk, in dörflicher Idylle, aber auch das gnadenlose Gegenteil. Die Landschaft sei das größte Potenzial von Lindenfels und die Sperrung des Nibelungensteigs in Teilen auch keine dauerhafte Lösung. Klasse fand der Fachmann die vielen Häuser mit Holzschindeln, die man in Anspielung an das Drachenthema in der Stadt durchaus als Drachenhautfassade bezeichnen könne.

Junge Kreative suchten Räumlichkeiten auf dem Land, was eine Chance sei. Altbaulotsen seien zu benennen. Weitere Ideen waren ein elektrischer Bürgerbus und ein Workshop mit Bürgerbeteiligung.

Im Anschluss an den Fachvortrag gab es lebhafte Diskussionen und durchweg positive Resonanzen. Die CDU werde das Thema Stadtentwicklung zunächst in der Fraktion weiter besprechen, sinnvoll sei es auch, so Fraktionsvorsitzender Peter Kurfürst, einmal mit der Gemeinde Ortenberg Kontakt aufzunehmen, die immerhin rund 20 Millionen an Zuschüssen erhalten habe. red

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