Bürgermeisterwahl

Lindenfels gestalten – auch ohne viel Geld

Maximilian Klöss diskutierte in Eulsbach mit den Bürgern über seine Ziele und Positionen.

Von 
Jutta Haas
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Eulsbach. „Meine Motivation ist es, bei den Bürgern Begeisterung für Lindenfels und die Stadtteile zu wecken“, erklärte Maximilian Klöss. Nach dem Ortsrundgang mit dm Bürgermeisterkandidaten trafen sich alle – nicht wie geplant im Dorfgemeinschaftsraum, sondern im benachbarten Hof.

Menschen, die sich in ihrem Ort wohlfühlen, finden Spaß daran, in der Gemeinschaft dabei zu sein. Zum Mitgestalten lud Klöss ausdrücklich ein, etwa bei Festlichkeiten oder als Mitglied in einem Verein. Eulsbach hat zwei Vereine, die Feuerwehr und den Kultur- und Kerweverein.

Beruflich weiß Maximilian Klöss, wie Verwaltung funktioniert, denn er arbeitet im Landratsamt des Odenwaldkreises in der Dorf- und Regionalentwicklung mit dem Aufgabenschwerpunkt, die Kommunen im Dorferneuerungsprogramm zu begleiten.

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Kommunalpolitisch ist Maximilian Klöss seit 2011 als Stadtverordneter und als Ortsbeiratsmitglied in Eulsbach aktiv. Seit der Kommunalwahl 2021 ist er ehrenamtlich Erster Stadtrat von Lindenfels. In den 13 Jahren Kommunalpolitik hat er nach eigenen Angaben schon einiges erlebt und erfahren. Sein wichtiges Ziel sei es, das mit den Gremien wertschätzend gearbeitet werde. „Mit frischem Wind im Rathaus und einer starken Teamorientierung können wir Großes erreichen“, warb Klöss.

„Bürgermeister der Menschen und nicht einer Partei“

Bei der Wahl am 27. Oktober tritt er als unabhängiger Kandidat an, denn seiner Meinung nach darf Parteipolitik auf kommunaler Ebene keine Rolle spielen. „Ich möchte in den Dienst für unser Lindenfels treten“, unterstrich er. „Ich möchte Bürgermeister der Menschen und nicht einer Partei sein.“ Sein Ziel ist eine innovative Stadt voller Leben und Familienfreundlichkeit, in der auch ältere Menschen ihren Platz haben. Offen sollte die Stadt auch für Neubürger sein.

„Meine Vision für Lindenfels ist eine Stadt, die innovativ, familienfreundlich und voller Leben ist.“ Auch sollten sich die Menschen sicher fühlen. Das Thema Migration und Integration könne dabei nur gemeinschaftlich gelöst werden, so Klöss. Die Infrastruktur müsse auf dem modernsten Stand sein.

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Allerdings weiß er auch um die Haushaltssituation und die Handlungsspielräume. „Das soll uns aber nicht daran hindern, die Stadt gemeinsam zu gestalten.“ Einen wichtigen Part könnten dabei die Ortsbeiräte übernehmen, die von der Stadt bestmöglich unterstützt werden sollten. „Die Anliegen der Stadtteile sind mir eine Herzensangelegenheit“, betonte Maximilian Klöss.

In der Diskussionsrunde fragte er die Eulsbacher, warum sie gerne in ihrem Ort leben. Die Antworten kamen prompt: Da sind zum einen die netten und hilfsbereiten Nachbarn und zum anderen die Ruhe, fern der hektischen Großstadt. Auch das Zusammensein und gemeinschaftliche Unternehmungen wurden genannt. Maximilian Klöss weiß, dass die Eulsbacher Vereine jederzeit offen sind für Menschen, die sich einbringen möchten.

Vergebliches Warten auf Antwort aus dem Rathaus

Kritische Blicke werden von Eulsbach oft nach Lindenfels geworfen. „Es gibt vor dem Burgfest, das Burgfest und nach dem Burgfest. Und in Eulsbach wird vom Bauhof nichts gemacht“, wurde kritisiert. „Bauhof und Verwaltung geben nicht immer das beste Bild ab.“ Im Rathaus gebe es zwar viele hochmotivierte Mitarbeiter, aber leider zählten „nicht alle“ dazu. Als Beispiel wurden E-Mails und Anfragen genannt, deren Beantwortung auf sich warten lasse. „Noch nicht einmal eine Eingangsbestätigung und Hinweis auf weitere Bearbeitung habe ich bekommen“, berichtete ein Bürger. „Wir möchten in der Stadtverwaltung als Bürger ernst genommen werden und nicht als Bittsteller.“

Überlegungen gab es zur stärkeren Nutzung der Burg. Auch Baumaßnahmen, so dass der Bauhof nicht vor jeder Veranstaltung stundenlang Vorbereitungen treffen muss. „Da gibt es aber auch eine Eigentümerfrage“, gab Maximilian Klöss zu bedenken. Denn die Burg gehört dem Land Hessen.

Das Schwimmbad ist eine weitere sensible Angelegenheit. Die Sanierungsbedürftigkeit ist bekannt, die finanzielle Lage der Stadt ebenfalls. Maximilian Klöss ist im Schwimmbad quasi groß geworden und weiß, dass die Anlage für die Bürger eine Herzensangelegenheit ist. Aus finanziellen Gründen werden aber auch ihm, sollte er Lindenfelser Bürgermeister werden, die Hände gebunden sein. jhs

Freie Autorin

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