Eulsbach. Das Heimspiel für den Bürgermeisterkandidaten Maximilian Klöss stieß auf großes Interesse. Derzeit ist Klöss in den Stadtteilen unterwegs, um zu erfahren, was die Menschen bewegt und um sich vorzustellen. „Es ist schon komisch in Gesichter zu schauen, die ich seit meiner Kindheit kenne“, so der 32-Jährige, der in Eulsbach aufgewachsen ist und bis heute hier.
Klöss freute sich darüber, dass Ortsvorsteher Willi Fendrich und die Mitglieder des Ortsbeirates gekommen waren. „Der Ortsbeirat ist ein wichtiges Gremium, seine Arbeit hat Respekt und Anerkennung verdient“, so Klöss, „In Eulsbach nehmen die Bewohner regen Anteil an den Sitzungen.“
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Die Gruppe zog zunächst zum Bolzplatz. Es fand sich eine mit Gras bewachsenen Wiese, der Bolzplatz selbst war nicht zu sehen. Das Thema bewegt die Eulsbacher und den Ortsbeirat schon viele Jahre, denn es gibt keine Zufahrt zu dem Platz. Mäharbeiten sind daher kompliziert. Außerdem sind die Zeiten vorbei, wo Kinder und Jugendliche sich ungezwungen auf einem Bolzplatz getroffen haben. Ist ein Bolzplatz nicht ein überholtes Modell?, wurde daher gefragt. Bislang wird der Platz zweimal im Jahr gemäht. Der nächste Termin steht offensichtlich an und ist auch geplant, wie Ortsvorsteher Willi Fendrich berichtete.
Die Container für alte Kleidung sind verzichtbar
Dann ging es am Schlierbach vorbei zur Landstraße. Kurz vor der Straße noch am Industriegebäude war der Weg gepflastert mit in der Hitze des Tages stinkenden Hundehaufen. Vorsichtig bahnten sich die Teilnehmer des Rundganges einen Weg durch den Unrat.
Weiterer Abfall wurde am Altkleidercontainer gefunden. Dort war Müll abgeladen worden, darunter ein Koffer, ein Kindersitz und vergammelte Bettwäsche. Die Container direkt an der Straße laden offensichtlich dazu ein, der Allgemeinheit Müll zu überlassen. Brauchen die Eulsbacher den Altkleidercontainer, war nun die Frage. „So einmal in Jahr“, war die Auskunft.
„Das ist kein schönes Bild“, so Maximilian Klöss. Er weiß aber auch, dass es solche Müllablagerungen nicht nur in Eulsbach gibt. Wirklich verstehen konnte das keiner der Rundgangsteilnehmer, gibt es doch zahlreiche Möglichkeiten, seinen Abfall sauber zu entsorgen. Der Ortsbeirat will nun überlegen, die Altkleidercontainer entfernen zu lassen. Es sei nicht akzeptabel, dass sich ständig die Stadt um das Aufräumen kümmern müsse, waren sich alle einig.
„Migration ist ein Thema in der ganzen Stadt“
Weniger Einigkeit herrscht zum Thema Migranten. Obwohl unterschiedliche Meinungen aufeinandertrafen, diskutierten die Eulsbacher respektvoll darüber. Im Moment ist etwas Ruhe eingekehrt, im Frühjahr sorgten die Bewohner einer Unterkunft im Dorf mit ihrer Müllentsorgung durch Feuer sowie durch nächtliche und laute Treffen für Unmut.
„Über das Migrationsthema muss geredet werden. Und das ist ein Thema in der gesamten Stadt“, sagte Maximilian Klöss. Um den sozialen Frieden nicht zu gefährden, sei die Grenze für die Aufnahme von Flüchtlingen erreicht. Allerdings müssten diejenigen, die hier wohnen, nun auch integriert werden, so Klöss. Er plädierte dafür, die Bürger sachlich zu informieren und offen zu sprechen. Wenn die Politik schweige, sorge das nur dafür, „dass es im Untergrund gärt“.
Die Eulsbacher wollen, dass jeder Mensch, der im Ort lebt, sich an die offiziellen Gesetze und die Spielregeln des Zusammenlebens in diesem kulturell geprägten Raum zu halten hat.
Dass die Tempo-30-Zone auf der Landstraße nicht eingehalten wird, ist eine bekannte Geschichte. Die Bürger fordern mehr Überwachung. Hier entgegnete Ortsvorsteher Willi Fendrich, dass inzwischen ganz schnelle Informationswege gebe, sollte es einmal eine Kontrolle geben.
Eine Idee aus der Runde war, den Platz, auf dem das Kriegerdenkmal steht, zum Treffpunkt in der Ortsmitte umzubauen. Das Denkmal könnte an die Landstraße versetzt werden, um diesen Plan zu verwirklichen.
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