Ortsbeirat

Rasende Rennrad- und Motorradfahrer sind ein Ärgernis in Seidenbuch

Das Gremium diskutierte über eine Tempo-30-Zone in der Ortsmitte. Die Kreisverkehrsbehörde sieht jedoch keine übermäßige Unfallhäufigkeit oder Lärmbelästigung.

Von 
Ferdinand Derigs
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Ein Meinungsaustausch zur Einrichtung einer 30 km/h-Zone in der Ortsmitte von Seidenbuch nahm einen breiten Raum in der jüngsten Ortsbeiratssitzung ein. © Ferdinand Derigs

Seidenbuch. Sechs Punkte hatte Ortsvorsteher Joachim Terporten in Absprache mit den weiteren Ortsbeiratsmitgliedern auf die Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Ortsbeirats Seidenbuch gesetzt. Zur Sitzung waren neben rund zehn interessierten Bewohnern des Lindenfelser Ortsteils auch Bürgermeister Michael Helbig und der Erste Stadtrat Maximilian Klöss im Schulsaal des alten Schulhauses erschienen.

Einen breiten Raum nahm dabei in der fast 90 Minuten andauernden Sitzung der Meinungsaustausch über eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h im Bereich der beiden Bushaltstellen in der Ortsmitte ein. Nicht zum ersten Mal, wie auch aus den Reihen der Zuhörer zu vernehmen war.

Hessen Mobil ist zuständig für Geschwindigkeitsbegrenzung

Ortsvorsteher Terporten sah sich zunächst veranlasst, auf ein im Bergsträßer Anzeiger veröffentlichtes Stimmungsbild aus einem vor Kurzem stattgefundenen Bürgerdialog zu reagieren. „Für mich ist das reine Stimmungsmache. Dieses Thema ist bereits seit dem letzten Jahr im Ortsbeirat im Gespräch“, zitierte er aus einer Rundmail an alle Ortsbeiratsmitglieder. Die Anregung hierzu war seinerzeit von einem Bürger an ein Ortsbeiratsmitglied gekommen, der beobachtet hätte, dass sich dort beinahe ein Unfall ereignet hatte.

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Bürgermeister Helbig wies darauf hin, dass es Aufgabe des Ortsbeirats sei, zu dieser Thematik ein Stimmungsbild einzuholen. Er musste aber einwenden, dass ein weiteres Schreiben an die Verkehrsbehörde des Landkreises vermutlich zur gleichen Antwort führen werde, wie bei allen vorherigen Anfragen hinsichtlich einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h. Da es sich um eine Kreisstraße (K 55) handele, liege die Zuständigkeit bei Hessen Mobil.

Wie auch in Glattbach und Winterkasten bestünden hier besondere Kriterien. Es sei dort nach Mitteilung der Kreisverkehrsbehörde keine besondere Unfallhäufigkeit oder übermäßige Lärmbelästigung festzustellen, die eine solche Geschwindigkeitsbegrenzung rechtfertigen würde.

Joachim Terporten mochte sich mit der alleinigen Identifizierung einer Gefahrenstelle nicht zufrieden geben und möchte zumindest auf Prävention setzen. Bei der sich anschließenden Meinungsbildung stellte sich dann zunächst heraus, dass auf der kurvenreichen und abschüssigen Strecke besonders „lautlose“ Rennradfahrer aus Schannenbach kommend mit stark überhöhter Geschwindigkeit auffällig würden. Diesen sei aber nicht mit einem „Blitzer“ beizukommen.

Geschwindigkeitsmessungen sollen beantragt werden

Auch motorisierte Zweiradfahrer seien unter den Rasern. Dies seien aber eher Ortsfremde. „Ich sehe auch keine Notwendigkeit für eine durchgehende 30 km/h-Zone im gesamten Ortsgebiet“, so Ortsbeiratsmitglied Rainer Fleischmann.

Einig war man sich, dass die Hinweisschilder „Vorsicht, Kinder“ besser sichtbar sein müssten, über das baldige Anbringen eines Verkehrs-smileys, das zeitnahe Aufstellen von Figuren zur Verkehrsberuhigung und die eventuelle Geschwindigkeitsmessung (falls möglich). Zudem beschloss man einstimmig, einen Antrag an die Kreisverkehrsbehörde auf den Weg zu bringen. Bürgermeister Helbig nahm sämtliche Anregungen und den Beschluss mit ins Rathaus der Stadt.

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Die weiteren Tagesordnungspunkte waren schneller abgehandelt. Der Brunnen in der Obergasse ist sanierungsbedürftig. In Absprache mit dem Denkmalschutzamt soll über die Stadtverwaltung hier zunächst bei einem Fachbetrieb ein Angebot eingeholt werden. Ähnlich verhält es sich mit der Renovierung der „runden Bank“ an der alten Schule. Hier müsste zumindest eine Latte ausgetauscht werden. Vor der Renovierung in Eigenregie soll aber mit Mitteln aus dem Ortsbeirats-budget zunächst ein Fachbetrieb Hinweise geben, was tatsächlich gemacht werden muss.

Um die Grünpflege im Umfeld des Kriegerdenkmals in der Obergasse will sich weiterhin Hans Guggenberger kümmern. Terporten dankte Guggenberger für sein ehrenamtliches Engagement ebenso wie Irmi Gehbauer für die Unterstützung bei einigen Pflanzarbeiten.

Feuerwehr wird früher ans Glasfasernetz angeschlossen

Für die Einrichtung eines WLAN-Hotspots in Seidenbuch sieht der Ortsbeirat derzeit keine Notwendigkeit. Spätestens bis 2028 werden alle Lindenfelser Ortsteile mit Glasfaser versorgt sein, wie Helbig ergänzte. Man werde die Feuerwehr aufgrund der erforderlichen Nutzung der Feuerwehr-Software „Florix“ jedoch vorher ans Netz bringen. Ansonsten rät Helbig, die Entwicklung im Ortsteil bei den zwei Glasfaser-Anbietern Entega und Telekom zu beobachten.

Unter dem letzten Tagesordnungspunkt „Mitteilungen und Anfragen“ wurde für den Parkplatz „Hohe Buche“ das Aufstellen eines Mülleimers mit Hundekotbeuteln erbeten. Hier würden zahlreiche Hundebesitzer ihre Vierbeiner ausführen. Abschließend gab es noch ein Lob von Michael Förderer für die vor Kurzem durchgeführten Grünschnittmaßnahmen, was Helbig gerne mitnahm. Ortsvorsteher Terporten schloss die Sitzung mit dem Hinweis, dass das Budget des Gremiums noch 1700 Euro betrage und sich die Mitglieder weitere Gedanken zur Verwendung machen sollten. Nach der Sitzung blieb dann noch Zeit für den Austausch mit den anwesenden Bürgern.

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