Lindenfels-Festival

Lindenfels-Festival wird im zweiten Anlauf zum Erfolg

Von 
Konrad Bülow
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Konzerte und Angebote zum Mitmachen gab es beim ersten Lindenfels-Festival im Sommer. © Gutschalk

Lindenfels. Es war eine willkommene Abwechslung in den tristen Zeiten der Corona-Krise: Mit einer Reihe von Konzerten und Workshops hat das Lindenfels-Festival (Life) im August seine verspätete Premiere gefeiert. Zwei Monate danach zieht Mit-Organisator Lennart Scheuren eine positive Bilanz. „Als Team sind wir sehr zufrieden, wie es gelaufen ist“, sagte er auf Nachfrage.

Das Fest war ursprünglich schon für 2020 geplant. Die Pandemie verhinderte aber den Festivalsommer. Im zweiten Anlauf klappte es dann mit dem Life, wenn auch in einer abgespeckten Corona-Version. „Wir hatten hin und her überlegt, ob wir es machen sollen oder nicht“, blickt Scheuren zurück.

Die Entscheidung, das Fest durchzuführen, sei spät gefallen. Das Organisatoren-Team habe einige Experimente gewagt. Es sei klar gewesen, dass nicht alles absolut perfekt läuft. Einige Workshops fielen wegen des schlechten Wetters aus. In der Kürze der Zeit ließ sich auch die Werbetrommel nicht mehr so rühren wie im Normalfall. Oft hätten im Nachhinein Menschen bekundet, sie hätten das Fest gerne besucht – wenn sie davon gewusst hätten. „Trotzdem hatten wir auch einige ausverkaufte Veranstaltungen“, betont Scheuren.

Hygienekonzept hat gegriffen

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Höhepunkt des Festivals war ein Wochenende mit mehreren Konzerten auf einer Bühne vor der evangelischen Kirche. Dazu gab es Workshops, sowohl aus dem Kunstbereich als auch in Yoga, Tai Chi und Kampfkunstarten. Führungen am Insektenlehrpfad wurden angeboten. Am Lindenfelser Friedhof gab es eine bewegende Matinee in Gedenken an die Opfer der Pandemie. Den Schlusspunkt unter das Life-Festival setzte die Trachtenkapelle mit einem Auftritt. Träger des Festivals ist der Lindenfelser Verkehrsverein.

Das Hygiene-Konzept habe gut funktioniert, fährt Schuren fort. Da Anmeldungen nötig waren, habe es keine Probleme mit Warteschlangen gegeben. Die Maskenpflicht abseits des Sitzplatzes sei akzeptiert worden, nur hin und wieder habe der eine oder andere darauf hingewiesen werden müssen.

Sehr zufrieden ist Scheuren auch mit den Einnahmen aus der sogenannten Karmakasse. Die Gäste hatten einen Spielraum bei den Ticketpreisen, die sie zahlen wollten – so sollte auch Menschen mit weniger prall gefülltem Portemonnaie der Besuch ermöglicht werden. Mancher griff aus Solidarität tiefer in die Tasche, als er musste: „Der höchste Eintrittspreis, den jemand zahlte, lag bei 75 Euro“, freut sich Scheuren. Natürlich könne mit so einem Festival in Corona-Zeiten kein Gewinn erwirtschaftet werden. Anderseits habe es auch keine negativen Überraschungen gegeben.

Planungen für 2022 beginnen bald

Langsam rückt nun das Life 2022 in den Blick. „Wir planen auf jeden Fall ein Festival für das nächste Jahr. Einen Termin gibt es aber noch nicht“, sagte Scheuren. Einige Sponsoren aus diesem Jahr hätten schon Interesse bekundet, auch 2022 dabei zu sein.

Es werde schon ab Mitte November Informationsveranstaltungen geben. Jeder könne dazu kommen und Ideen einbringen, aus denen dann das Programm wächst. Solche Veranstaltungen gab es auch schon 2019, vor der geplanten Premiere. „Vom ich zum wir“ lautet schließlich das Motto des Life. Möglichst viele Beteiligte sollten dem Festival seine Gestalt geben, nicht ein enger Zirkel aus Organisatoren.

Wegen der Corona-Pandemie konnten solche Treffen nach einigen ersten Terminen zunächst nicht mehr stattfinden. Nun soll auch dieser Aspekt des Life wieder aufleben. Eingeladen werden auch die Mitglieder des Jugend-Kultur-Forums, das im Zuge der Vorbereitungen auf das Lindenfels-Festival ins Leben gerufen wurde.

Die Bemühungen des Life-Teams kommen derweil auch anderen Veranstaltungen zugute. So soll Geld, dass die Organisatoren vorher gesammelt hatten, in einen Test von neuen Aufbaukonzepten für das Burg- und Trachtenfest fließen.

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