Lindenfels. Die Trachtenkapelle Lindenfels sorgte zum Abschluss des Lindenfels-Festivals für Stimmung und viele Konzertgäste auf dem Gelände vor der evangelischen Kirche. Ob aus Wilmshausen oder Bensheim, ob aus dem Modautal oder dem Ried – die Fans böhmischer Blasmusik fanden den Weg zur Trachtenkapelle.
Ein bunt gemischtes Publikum setzte sich auf die Wiese vor der Kirche. Zwei Helfer schleppten Sonnenschirme herbei. Viele Besucher versorgten sich noch mit Eis aus der benachbarten Eisdiele. Auf dem Festival - Gelände gab es kühle Getränke und Bier, belegte Brötchen und Brezeln.
„Wir freuen uns, heute dabei sein zu können“, erzählen zwei Ehepaare aus Elmshausen und Bensheim. Sie sind echte Fans und genossen das Konzert in vollen Zügen. „Wir schauen immer, wo sie demnächst auftreten, und dann fahren wir hin.“ Die beiden Paare sitzen auf Stühlen und Bänken unter dem Lutherbaum. „Wir kommen öfter nach Lindenfels, um spazieren zu gehen und Eis zu essen“, erzählen sie. Sie kennen die Bänke vor der Kirche. „Hier sitzen wir, wenn auf der Terrasse der Eisdiele kein Platz mehr ist.“ Erst beim Konzert der Trachtenkapelle haben sie festgestellt, dass ein Teil des Geländes der evangelischen Kirche gehört. „Schön, dass die Kirche den Besuchern erlaubt, auf den Holzbänken zu sitzen“, sagte eine Zuhörerin. Bei dem heißen Wetter war der Platz unter der schattigen Linde heiß begehrt. Trotz des seitlichen Blicks auf die Bühne.
Birken und der Bodensee
Thomas Bauer von der Trachtenkapelle Lindenfels begrüßte das Publikum. „Wir freuen uns, dass Sie da sind und wir für Sie spielen dürfen.“ Mit dem „Gruß aus Böhmen“ begann das Programm. Mit einem großen Strauß von Melodien ging es weiter. Thomas Bauer berichtete, dass Peter Flath inzwischen schon seit 31 Jahren Dirigent und musikalischer Leiter der Trachtenkapelle ist. „Er ist ein Garant für böhmische Blasmusik.“
Die Trachtenkapelle stellt auf ihrer Internet-Seite alle 34 Musiker mit Foto und Instrument und den Dirigenten vor. Das Publikum liebt die Lieder wie „Das böhmische Mädchen“ und „Drei weiße Birken“ von Ernst Mosch und seinen Egerländer Musikanten. Immer wieder stehen die Musiker bei ihren Stücken auf, und schon steht auch das Publikum auf und klatscht mit.
Die „Bodensee-Polka“ ist eine Liebeserklärung des Komponisten Alexander Pfluger ans größte deutsche Binnenmeer. Tenorhörner zu Beginn, fein und leise, dann wird der Klang immer fröhlicher und voller. Vorne direkt neben der Bühne im Schatten hörte Heinz Hörr, Ehrenmitglied der Trachtenkapelle, dem Konzert zu. Auf seinen Knien hatte der 91-jährigen Ehrengast seinen Dackel. Hörr kennt die Musik, weil er bei der Kapelle viele Jahre lang das Flügelhorn spielte.
Der Titel „Sommernacht in Prag“ ist ein Lied von Ernst Hutter und den Egerländern und war Hörr gewidmet: „Heinz, nur für Dich“, sagte Thomas Bauer in der Anmoderation des Stücks. Heinz Hörr strahlte über das ganze Gesicht. „Musikanten bleiben Musikanten“, kommentierte Bauer.
Immer wieder stand das Publikum von den Stühlen auf und klatschte im Takt mit. Auch Kinder waren unter den Zuhörern. Die Profis der böhmischen Blasmusik sorgten auch bei ihnen für Stimmung auf der Wiese vor der evangelischen Kirche.
Mit vielen Bravo-Rufen wurden die Musiker in die kurzen Spielpausen verabschiedet. Das Team vom Lindenfels-Festival schleppte kühle Getränke auf die Bühne. Und immer wieder hörte man die Worte: „So ein schönes Konzert.“
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