Jubiläum

Liederkranz Seidenbuch begeistert seit 125 Jahren

„125 Jahre – wer hätte gedacht, dass wir das schaffen“, freute sich der Vorsitzende Günther Rettig.

Von 
Jutta Haas
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Sänger aus vier Chören sangen zum Abschluss des Festabends in Seidenbuch gemeinsam. © jhs

Seidenbuch. Einen familiären Geburtstagsabend mit viel Gesang und einigen Geburtstagsgrüßen erlebten die Gäste in Seidenbuch. Sie waren gekommen, um mit dem Männergesangverein Liederkranz Seidenbuch, dessen 125-jähriges Bestehen zu feiern. Dabei waren auch befreundete Sänger aus Kolmbach, Seeheim und Mittershausen sowie Instrumentalmusiker aus Wald-Erlenbach.

Mit einem Ständchen eröffnete der Geburtstagsverein mit seinem Dirigenten Sebastian Steinmetz und dem Lied „All die schönen Jahre“ das Programm. „125 Jahre – wer hätte gedacht, dass wir das schaffen“, freute sich der Vorsitzende Günther Rettig. Obwohl Männergesangvereine manchmal belächelt würden, seien sie dennoch immer wieder willkommen, so Rettig. Etwa bei Festen oder besonderen Veranstaltungen.

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„Die Männergesangvereine prägen bis heute das soziale Miteinander.“ Sowohl in der Gemeinschaft des Dorfes wie untereinander. Ältere Sänger des Liederkranzes würden sogar zu Hause abgeholt, wenn die Singstunden am Dienstag stattfinden oder Auftritte anstehen. „Gerne singen wir mit befreundeten Vereinen“, sagte Rettig. Der Vorsitzende weiß aber auch, dass das alles nur möglich ist, wenn die Frauen dafür Verständnis haben. „Ohne unsere Frauen wäre all das nicht möglich.“

Seinen Worten folgte das zweite Ständchen, diesmal von Franz Schubert: „Im Abendrot“. Für gute Laune sorgten auch die Musiker aus Wald-Erlenbach mit Stimmungsliedern wie „Matrosen ahoi“ und „Schwarzbraun ist die Haselnuss“. Es spielten Sebastian Steinmetz, Werner Tremper und Manfred Kreuzer.

Dank vom Bürgermeister

„Musik liegt in der Luft“: Dieses Lied sei zwar noch lange nicht so alt wie der Seidenbucher Männergesangverein aber es drücke doch sehr gut die langjährige Vereinsarbeit aus, stellte der Lindenfelser Bürgermeister Michael Helbig fest. Er ging auf die Zeit der Gründung des Vereins ein. Damals regierte Kaiser Wilhelm II das Deutsche Reich.

„Schon damals wussten die Seidenbucher, dass mit Musik alles viel besser geht“, sagte Helbig. „Ihr habt unermüdlich daran gearbeitet, die Schönheit der Musik im ebenso schönen Seidenbuch zu fördern und zu verbreiten.“ Der Bürgermeister würdigte die Vereinsarbeit, die mehr sei, als nur das Singen. Dazu gehörten auch das Planen, Organisieren und Durchführen von Veranstaltungen. „Der Männergesangverein verdient unseren Dank und Anerkennung. In all den Jahren hat uns der Liederkranz Seidenbuch mit wunderbaren Darbietungen und Konzerten begeistert.“

Der Vorsitzende des Sängerkreises Weschnitztal-Überwald Wolfgang Schlapp (links) überreichte dem Vorsitzendens des Liederkranz Seidenbuch, Günther Rettig, eine Urkunde des Hessischen Sängerbundes. © jhs

Daher sei der Gesangverein ein wichtiger Bestandteil der kommunalen Gemeinschaft. „Es schwinden jedes Kummers Falten, so lang der Lieder Zauber walten.“ Mit diesem Zitat von Friedrich Schiller gratulierte Michael Helbig dem Jubiläumsverein.

„125 Jahre sind ein besonderes Ereignis“, fasste Wolfgang Schlapp, der Vorsitzende des Sängerbundes Weschnitztal-Überwald, zusammen. „Das übersteigt den Erfahrungs-Horizont. Viele Generationen sind für ein solches Jubiläum notwendig.“ Wolfgang Schlapp sagte, er sei sich vor zehn Jahren schon sicher gewesen, dass der Seidenbucher Männergesangverein sein Jubiläum schaffe. „Ihr habt mit dem Singen von Chorstücken von Franz Schubert euer eigenes Profil geschaffen“, lobte Schlapp.

Dank an Günther Rettig

Er habe festgestellt, dass es im gemeinschaftlichen Miteinander in dem Seidenbucher Chor stimme. „Ich fühle mich wohl bei euch.“ Auch freute sich der Sängerbund-Vorsitzende darüber, dass sich die Seidenbucher Sänger für den jungen Dirigenten Sebastian Steinmetz entschieden und damit dem Nachwuchs eine Chance gegeben haben. Im Namen des Hessischen Sängerbundes überbrachte Wolfgang Schlapp eine Urkunde.

Ulrich Domes sprach dem rührigen Vereinsvorsitzenden Günther Rettig einen Dank aus – auch dafür, dass er es geschafft habe, in den Jahren der Corona-Pandemie den Verein zusammenzuhalten. „Ohne Günther wären wir nicht durch die Zeit gekommen“, sagte Domes. Er dankte auch Sigrid Rettig, die ihren Mann jederzeit unterstütze.

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Grußworte überbrachten auch die Vereinsvorsitzenden Sabina Roth für die Feuerwehr und Adam Bauer für die Sportgemeinschaft. „Wir wünschen uns, dass der Männergesangverein noch lange besteht.“

Monika Niklas von der Sparkasse Starkenburg gratulierte dem Geburtstagverein ebenfalls. Sie überbrachte auch Grüße von der Sparkassenstiftung, die gerne kulturelle Angebote in der Region unterstütze.

Weitere Grußworte kamen von den befreundeten Chören. „Es gibt schon lange eine Verbundenheit mit dem Kolmbacher Chor“, sagte zum Beispiel Malte Distel, der Vorsitzende des dortigen Sängerbundes.

Freie Autorin

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