Kolmbach. Nach eineinhalb Stunden beendete Marco Knapp, Vorsitzender des Feuerwehrvereins in Kolmbach, die harmonisch verlaufende Hauptversammlung. Die Freiwillige Feuerwehr mit ihren ehrenamtlichen Einsatzkräften und zum Ende vorigen Jahres 180 Mitgliedern hat erneut „abgeliefert“.
Stolz verkündete Knapp eingangs, dass sich die Mitgliederzahl im Vergleich zum Jahr 2023 um elf erhöht habe. Ziehe man einen Vergleich zu 2017 mit 139 Mitgliedern, so ergebe sich sogar ein noch deutlicherer Anstieg. Auch finanziell sei die Feuerwehr gut aufgestellt.
Im August wurde im Hof des Dorfgemeinschaftshauses wieder ein Sommerfest gefeiert. Hier wurden das 40jährige Bestehen des Spielmannszuges und der 25. Jahrestag der Gründung der Jugendfeuerwehr gewürdigt. Im Rahmen eines Festkommers wurden einige Vereinsmitglieder für bis zu 60 Jahren Treue zur Feuerwehr ausgezeichnet.
Ein besonderer Dank ging an die beiden Jugendwarte Aaron Schreiber und Wolfgang Gresch sowie an den ehemaligen Jugendwart Julian Baum. Mit dem „singenden Landwirt“ Gerhard Pfeifer und einem von Lena Weimar organisierten Kinderprogramm – unter anderem Kinderschminken mit Leila Kraus – ging das beliebte Fest zu Ende.
Im November wurde bei „Bilderbuchwetter“ in Wochenende lang die Kerb gefeiert. Am Volkstrauertag legten Aaron Schreiber und Ortsvorsteher Kurt Dersch unter Begleitung des Männergesangvereins Sängerbunds und des Spielmannszuges zum Gedenken an die Opfer von Krieg, Terror und Gewalt einen Kranz nieder.
27 Aktive stehen zurzeit zur Verfügung
Am Nikolaustag wurden die Kinder des Ortes von Nikolaus Gregor Berg mit Geschenk-Tüten bedacht. Für die Erwachsenen gab es zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder eine Weihnachtsfeier im Dorfgemeinschaftshaus mit Spielmannszug, Weihnachtsgeschichte und Liedern, Bingo, Schätzaufgabe und dem Theaterstück „Ein unvergesslicher Besuch“.
Marco Knapp dankte allen Mitgliedern, Einsatzkräften, Unterstützern und Verantwortlichen, die auf vielfältige Weise zum Gelingen eines erfolgreichen Feuerwehrjahres beigetragen hatten.
Die Einsatzabteilung verfüge über 27 Einsatzkräfte, darunter vier Frauen, berichtete Wehrführer Axel Linzmeier. Das Durchschnittsalter der Einsatzkräfte betrage 36 Jahre. Der Ausbildungsstand sei sehr gut. Man verfüge über 16 Atemschutzträger. Zum Teil mit den Kameraden benachbarter Feuerwehren wurden 22 Übungen absolviert. Zudem wurden 91 Gerätewartstunden geleistet.
Die Feuerwehr sei überdurchschnittlich ausgerüstet und entsprechend motiviert. Im vergangenen Jahr habe es 24 Einsätze gegeben, überwiegend technische Hilfeleistungen. Aber auch zu drei Bränden und zu Verkehrsunfällen mussten die Helfer ausrücken. Linzmeier dankte allen Aktiven und hob dabei besonders die Verantwortlichen für die Jugend- und die Kinderfeuerwehr hervor.
Wolfgang Gresch berichtete für die Jugendfeuerwehr, die zurzeit aus nur drei Mitgliedern besteht. Es gab 40 Termine mit wöchentlichen Übungen, auch mit der Feuerwehr Gadernheim. Beim Kreiszeltlager waren die Jugendlichen dabei. Und es wurden die Christbäume eingesammelt.
Über die Kinderfeuerwehr berichtete Lena Weimar. Von den elf Kindern – sechs Mädchen und fünf Jungen – seien im Schnitt immer acht bis zehn bei den Übungsstunden dabei. Die Gruppe übte das Absetzen eines Notrufs, die stabile Seitenlage und befasste sich mit Feuerlöschern und der Transportliege. Auch gab es ein kleines Praktikum in der Einsatzabteilung und einen Besuch der Feuerwehr Lindenfels mit der großen Drehleiter.
Dank für die Spende vom Kaffeeklatsch-Team
Aus der Ehren- und Altersabteilung berichtete Matthias Gammelin von Treffen, die jeweils am ersten Donnerstag im Monat sind. Es seien immer zwischen sechs und acht Mitglieder dabei. Es folgte der Bericht von Stabführer Karl-Heinz Knapp für den Spielmannszug. Zurzeit besteht der aus 15 Musikern, acht Frauen und sieben Männer. Die Spielleute brachten Ständchen zu Jubiläen und Geburtstagen sowie Musikstücke beim Sommerfest, beim Volkstrauertag und der Weihnachtsfeier.
Kassenführer Kurt Wolf betonte, der Feuerwehrverein stehe auf gesunden Füßen. Haupteinnahmen seien der Festbetrieb, die Beiträge der Mitglieder und Spenden. Ein Dank ging an die drei Frauen des Kolmbacher Kaffeeklatsches, die 1200 Euro an den Feuerwehrverein gespendet haben. Hauptausgaben seien ebenfalls der Festbetrieb und das gut investierte Geld in die Kinder- und Jugendfeuerwehr, so Wolf.
Die Kassenprüfer Pascal Herbig und Gerhard Gresch lobten die Übersichtlichkeit der Bücher und bescheinigten eine einwandfreie Kassenführung. Auf den Antrag von Gresch erfolgte die einstimmige Entlastung des Vorstands. Anschließend wurden Gregor Berg und Matthias Gammelin zu neuen Kassenprüfern gewählt.
Für Helbig sei der Respekt für die Feuerwehr noch einmal gestiegen
Bürgermeister Michael Helbig zeichnete Wehrführer Axel Linzmeier mit einer Urkunde zur Beförderung zum Brandmeister aus. Steffen Minich wurde zum Oberfeuerwehrmann ernannt. Helbig und Kolmbachs Ortsvorsteher Kurt Dersch dankten in ihren Grußworten für den persönlichen Einsatz der Feuerwehrleute zur Sicherheit der Bürger.
Für Helbig schloss sich nach eigener Aussage an diesem Abend vor seinem Abschied aus dem Amt ein Kreis, hatte er doch hier im Jahr 2012 im Rahmen des Bürgermeister-Wahlkampfs seinen ersten Termin. Er gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge nach 13 Jahren aus dem Amt. Ein weinendes Auge, da er eine tolle Truppe verlasse, ein lachendes Auge, weil er dann nicht mehr die Verantwortung tragen müsse.
Sein Respekt für die Feuerwehr sei wegen des nächtlichen Brandes einer Schreinerei in Glattbach noch einmal gestiegen, als die Einsatzkräfte bei eiskalten Temperaturen unter erschwerten Bedingungen die Flammen löschen mussten.
Feuerwehr sei kein Selbstzweck, sondern eine unverzichtbare Pflichtaufgabe, um den Brandschutz sicherzustellen. Sie stelle einen unbezahlbaren Mehrwert für die Bevölkerung dar, erinnerte Helbig daran, dass diese Pflichtaufgabe von Ehrenamtlichen geleistet werde. Zudem sei die Feuerwehr ein wichtiger Kulturträger für ein Dorf wie Kolmbach.
Feuerwehr will mehr Transparenz beim Neubau-Projekt
Ortsvorsteher Dersch schloss sich dem Dank im Namen der Kolmbacher Bürger an. Besonders freute er sich, dass es im Dezember nach vielen Jahren wieder eine Weihnachtsfeier im „alten Stil mit einer Theateraufführung“ gegeben habe. Nach der Entscheidung, mit der Gemeinde Lautertal für die Feuerwehren von Gadernheim und Kolmbach ein gemeinsames Gerätehaus in Kolmbach zu errichten, blicke er optimistisch in die Zukunft. Hier habe man die richtigen Weichen gestellt.
Am Ende der Versammlung meldeten sich hierzu Wehrführer Axel Linzmeier und sein Stellvertreter Daniel Knapp zu Wort, um sich von Bürgermeister Helbig einen Sachstand geben zu lassen. Knapp regte mehr Transparenz seitens der Verwaltung hinsichtlich des Fortgangs des Verfahrens an. Helbig sagte, dass es in beiden Kommunen Grundsatzbeschlüsse für das Projekt gegeben habe. Er gehe davon aus, dass eine Realisierung in etwa zwei bis vier Jahren möglich sei. Die Anregung von Daniel Knapp nahm er auf.
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