Freiwillige Feuerwehr Brühl

Brühler Feuerwehr zieht Jahresbilanz

Seit 125 Jahren bergen, löschen, retten und schützen sie in Brühl Leben und Eigentum der Menschen. Nun zieht die Freiwillige Feuerwehr eine Jahresbilanz.

Von 
Catharina Zelt
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Kommandant Marco Krupp (rechts) mit den Beförderten Sebastian Magnussen (von links), Lars Eichhorn, Johanna Schmiedel, Florian Mehrer, Victoria Kemptner, Paul Schmiedel, Franziska Tropf, André Bruns, Ron Pregartner, Maurice Simon, Moritz Willer, Nico Seibert, Timothy Faber und Bürgermeister Dr. Ralf Göck. © Drees

Brühl. Es ist ein besonderes Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Brühl, die in diesem Jahr ihren 125. Geburtstag feiert. Zwischen Jubiläumsplanungen und Vorbereitungen für das Festbankett Ende März trafen sich die Mitglieder aller Abteilungen am Samstagabend zur Generalversammlung. Musikalisch eröffnete das zweite Geburtstagskind, der Spielmannszug der Feuerwehr, den Abend. Die Musikabteilung blickt im Jahr 2025 auf ihr 100-jähriges Bestehen und hat erst kürzlich Stabführer Andreas Schließer in seinem Amt bestätigt.

Kommandant Marco Krupp gab nach der Begrüßung der Gäste, darunter auch Bürgermeister Dr. Ralf Göck, mehrere Gemeinderäte sowie Matthias Sommer von der Gemeinde, ein Resümee des vergangenen Jahres. Die Feuerwehr sei zu 178 Einsätze im Dienst der Öffentlichkeit ausgerückt. Das sind sechs mehr als 2023.

Göck gratulierte der Wehr in seiner Rede zum Doppel-Jubiläum. Er sprach auch die Umbaumaßnahmen im Feuerwehr-Gerätehaus an, die derzeit umgesetzt werden. Man befinde sich im Endspurt und werde jetzt sicher noch einmal Tempo machen. „Der Haushalt 2025 ist auf Kante genäht“, gab er einen Einblick in die Finanzen der Kommune. Im Feuerwehrbedarfsplan sei bekanntermaßen von einem neuen Gerätehaus die Rede. Ohne Finanzspritze vom Bund für diese Investition sei das Großprojekt nach der heutigen Finanzlage nicht stemmbar, machte Göck deutlich. „Fördermittel sind für das Projekt eine wichtige Voraussetzung“, führte er aus.

Nichtsdestotrotz stehe nun die Standortfrage ganz oben auf der Liste. Zwei Flächen stehen für einen Neubau in der engeren Auswahl: im Ortsinnern gegenüber der Frankfurter Straße und als Verlängerung der Top-Tankstelle in Brühl auf Schwetzinger Gemarkung. Im Ortsinneren bildeten die Eigentumsverhältnisse eine mögliche Hürde, denn die Gemeinde verfüge dort kaum über Grundstücke. Mit der Stadt Schwetzingen sei man laut dem Bürgermeister über die zweite Möglichkeit bereits im Austausch.

Im Bericht des Kommandos bedankte sich Krupp für das Vertrauen der Gemeindeverwaltung und des -rates sowie bei allen Feuerwehrangehörigen. Zwei Lehrgänge habe die Brühler Feuerwehr in Eigenregie durchgeführt, beide initiiert von Sebastian Magnussen. Zu den größeren Anschaffungen zählten Gerätesätze zur Absturzsicherung, ein hydraulisches Brechwerkzeug sowie ein Einsatzleiter-Tablet. Darüber hinaus verwies Marco Krupp auf die Handlungsempfehlungen, die sich aus dem neuen Feuerwehrbedarfsplan ergeben - „Hausaufgaben, die wir machen müssen.“ „Wir“, das seien zum einen die Feuerwehr und zum anderen die Gemeinde Brühl. Kritisch merkte Krupp an, was auch der Bürgermeister in seiner Rede zuvor schon angesprochen hatte: Die Umbaumaßnahmen am Bestandsgebäude haben sich massiv verzögert. Und er zweifelte an, dass sie bis zur Eröffnung des Schwimmbades abgeschlossen sein werden.

Außerdem gab der Kommandant bekannt, dass das Tanklöschfahrzeug derzeit nur bedingt einsatzbereit sei. Die Jahre machen dem Fahrzeug zu schaffen und so könne man es derzeit nur noch für Bring- und Übungsdienste verwenden. Zwar sei es möglich, die Schäden beheben zu lassen, die Reparaturkosten in Höhe von 8000 Euro wolle man aber mit Blick auf das neue Löschfahrzeug LF10 einsparen. Die Ersatzbeschaffung soll im zweiten Quartal 2026 geliefert werden. „Die frühzeitige Beschaffung war richtig und wichtig“, machte Krupp deutlich, dass sich die Lieferzeit des Fahrzeuges mittlerweile auf 26 Monate beläuft.

Jugendwart Torben Wedel berichtete von einem regelrechten Ansturm auf die Jugendfeuerwehr. 13 Kinder seien im vergangenen Jahr neu eingetreten. So seien derzeit 25 Jungen und sechs Mädchen Mitglied. Ziel sei es, den Kindern und Jugendlichen feuerwehrtechnisches Wissen zu vermitteln, aber auch soziale Kompetenzen und natürlich der Spaß stünden im Vordergrund. Ein Höhepunkt seien im vergangenen Jahr die Abnahme der „Jugendflamme 1“ sowie mehrere Zeltlager und Sport- und Spielabende gewesen. Der Altersdurchschnitt liege derzeit bei zwölf Jahren.

Stabführer Andreas Schließer freute sich besonders, dass der Spielmannszug im Jahr 2024 vor allem im Bereich der Jugendlichen und Kinder starken Zuwachs verzeichnen konnte. So sei der Altersdurchschnitt stark gesunken und man sei mit 28 Spielleuten gut aufgestellt. Die Musikabteilung absolvierte im vergangenen Jahr 38 Übungsabende und 20 Auftritte - vom Rathaussturm bis zum Familien- und Ehrungsabend.

„Wenn wir so weiter machen, dann sind wir auf dem richtigen Weg“, sagte Altersobmann Hans-Dieter Ley in seinem Bericht. Die Alters- und Reservemannschaft treffe sich regelmäßig und pflege weiterhin gute Kameradschaft.

Im Anschluss beförderte das Kommando zahlreiche Feuerwehrmänner und -frauen und ehrte Mitglieder verschiedener Abteilungen für aktive Teilnahme am Übungsdienst. Zuletzt wies Kommandant Krupp auf das Festwochenende vom 19. bis 21. September hin, bei dem Open-Air mit Livemusik von den who2ladies und der Zap-Gang gefeiert werden soll. Gemeinsam mit der Bevölkerung soll das Doppel-Jubiläum an den drei Tagen rund um das Feuerwehrhaus gefeiert werden.

Freie Autorin Frei Mitarbeiterin Print und Online

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