Bürgermeisterwahl

Lindenfelser Gewerbeverein vor unsicherer Zukunft

Die Zukunft des Gewerbevereins sieht düster aus, denn es findet sich keiner, der Verantwortung übernehmen möchte. Das könnte das Aus der Interessensgemeinschaft der Lindenfelser Gewerbetreibenden bedeuten.

Von 
Jeanette Spielmann
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Lindenfels. Einmal mehr hatte der Lindenfelser Bürgermeisterkandidat Maximilian Klöss auf die Babbelbank in der Burgstraße eingeladen. Der ehrenamtliche Erste Stadtrat bietet dieses Format seit August zweimal im Monat an, um ganz zwanglos mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen und zu hören, wo ihnen der Schuh drückt. Auch beim vierten Termin nutzten Bürger diese Gelegenheit, wobei die wenigsten gezielt gekommen waren.

Auch wenn es nach 18.30 Uhr in der Burgstraße eher ruhig ist, kamen doch einige Passanten vorbei, winkten dem gut bekannten Klöss mit einem „Hallo“ zu oder legten für ein Schwätzchen auch einen Stopp ein. Darunter Matthias Arras, der Vorsitzende des Lindenfelser Gewerbevereins. Arras hatte sich vor etwa 20 Jahren selbst einmal um das Bürgermeisteramt bemüht. Jetzt treiben ihn aber ganz konkrete Sorgen um den Gewerbeverein um.

Als er vor einigen Jahren das Amt des Vorsitzenden übernommen hatte, sollte das eigentlich nur übergangsmäßig sein, damit die Vereinsarbeit fortgesetzt werden kann. Jetzt sieht die Zukunft des Gewerbevereins aber düster aus, denn es findet sich keiner, der Verantwortung übernehmen möchte. Das könnte das Aus der Interessensgemeinschaft der Lindenfelser Gewerbetreibenden bedeuten.

Immer wieder die Themen Arztversorgung und Sicherheit

Dabei gibt es für Maximilian Klöss sinnvolle Projekte, mit dem der Verein auf sich aufmerksam machen und auch Mitglieder gewinnen könnte. Das Schwimmbad wäre so ein Projekt. Und da Klöss es nicht bei Vorschlägen belässt, sondern sich auch bemüht, sprach er eine junge Lindenfelserin an, die in der Burgstraße ein Nagelstudio betreibt. Die mit einem Vietnamesen verheiratete mongolische Mutter von zwei Kindern zeigte durchaus Bereitschaft, dem Verein beizutreten.

Generell gab es in der Gesprächsrunde viele positive Aussagen zu Lindenfels. Denn wer hier wohnt, fühlt sich wohl und genießt die gesunde Luft und die gute Wasserqualität. Eine große Sorge treibt aber alle um – die angekündigte Schließung des Medizinischen Versorgungszentrums zum Jahresende.

Zum einen ist es nicht verständlich, warum angesichts der vielen Seniorenheime die Schließung erforderlich ist. Zum anderen sorgt man sich um die dann schlechtere Versorgung. Wenn das Zentrum schließt, gibt es nur noch eine Privatpraxis in der Stadt.

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Weitere Themen waren die Verwaltung und die Flüchtlingssituation, insbesondere nach einer Auseinandersetzung zwischen jungen Erwachsenen aus zwei Familien Ende Juli in der Burgstraße. Allerdings hält Maximilian Klöss nichts von einer Pauschalisierung. Vielmehr sei ihm der Dialog auf Augenhöhe wichtig, wobei seine Tätigkeit beim Jobcenter des Odenwaldkreises hilfreich sei. Dass er den Menschen offen begegnet, zeigte sich beim Babbelbank-Gespräch: Gerne kam er dem vorsichtig geäußerten Wunsch eines Vaters nach, dessen drei Kinder sich mit dem Kandidaten fotografieren lassen wollten.

Auch wenn eine Bürgerin es nicht verstehen konnte, dass ein junger Mensch wie Klöss sich der nicht einfachen Aufgabe stellen will, eine Stadt zu verwalten und zu entwickeln, gab sie ihm doch einige gute Wünsche mit: „Durchhaltevermögen, entspannt bleiben und nicht zu nett sein“, da man es nie allen Menschen gerecht machen könne.

Bis zur Wahl am 27. Oktober haben die Lindenfelser noch zweimal Gelegenheit, mit Maximilian Klöss auf der Babbelbank ins Gespräch zu kommen: am 9. und am 23. Oktober, jeweils von 18.30 bis 20 Uhr.

Freie Autorin

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