Natur

Großer Streit um einen kleinen Bach bei Lindenfels

Ob der aus der Gersprenzquelle entspringende Bach „Gersprenz“ oder „Mergbach“ heißt, löst bis heute lebhafte Diskussionen aus. Aus diesem Grund.

Von 
Philipp Kriegbaum
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Mergbach und Osterbach (von rechts kommend) vereinigen sich bei Reichelsheim-Bockenrod zur Gersprenz. © Kriegbaum

Lindenfels. „Kleiner natürlicher Wasserlauf von geringer Tiefe und Breite“ – so definiert der Duden den Begriff „Bach“. Im Hochdeutschen ist der Begriff männlich, im Odenwälder Dialekt dagegen heißt es „die Besch“. Die beiden größten im Lindenfelser Stadtgebiet begegnen einander nicht, obwohl sie nur wenige Hundert Meter voneinander entfernt das Licht der Welt erblicken: Die Gersprenz entspringt auf der Neunkircher Höhe – gerade so auf der Gemarkung Winterkasten –, der Schlierbach am Südwesthang derselben Erhebung in der Gemarkung Kolmbach.

Mit den beiden Namen könnten freilich die Diskussionen schon beginnen: Die Quelle auf der Höhe trägt inzwischen unstrittig für alle Seiten den Namen „Gersprenzquelle“. Ob aber der daraus entspringende Bach auch von Anfang an Gersprenz oder zunächst Mergbach heißt, darüber gehen die Meinungen auseinander.

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Und der Schlierbach wird im Ortsteil Kolmbach „Kolmbach“ genannt, obwohl er in der amtlichen Flurkarte auch dort „Schlierbach“ heißt und ursprünglich als „Thalbach“ bezeichnet wurde. Der Schenkenberg fungiert als lokale Wasserscheide, obwohl beide Bachläufe schließlich über den Rhein in der Nordsee enden. Das Wasser des Schlierbachs fließt nach Süden und ergießt sich in Fürth in die Weschnitz, die nördlich von Biblis in den Rhein mündet.

Die Gersprenz (so heißt sie laut Geoportal Hessen von Anfang an) schwenkt im Reichelsheimer Ortsteil Gumpen nach Norden. Spätestens auf Höhe des Ortsteils Bockenrod hat der Namensstreit ein Ende: Von Osten kommt der Osterbach und vereinigt sich mit dem Wasser von der Neunkircher Höhe. Jetzt heißt der Bach unstrittig Gersprenz. Er fließt durch das nach ihm benannte Tal und mündet bei Stockstadt in den Main. Mehr als 60 Kilometer hat das Wasser von der Neunkircher Höhe dann hinter sich gebracht.

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Die geographische Gemengelage stellt die Stadt Lindenfels vor eine Herausforderung. Denn Abwasser aus dem Stadtgebiet muss in zwei verschiedenen Kläranlagen gereinigt werden: Das aus Winterkasten in Brensbach (Abwasserverband Obere Gersprenz), das von Lindenfels und den anderen Stadtteilen in Mörlenbach (Abwasserverband Oberes Weschnitztal).

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