Lindenfels. Zügig handelte die Lindenfelser Feuerwehr ihre Jahreshauptversammlung ab und konnte nach einer Stunde schon zum gemütlichen Teil des Abends übergehen. Zuvor hatten die vier Abteilungen der Freiwilligen Feuerwehr Lindenfels-Mitte ihre Jahresberichte vorgelegt. Den Auftakt übernahm Wehrführer Thomas Höbel, der gemeinsam mit seinem Stellvertreter Michael Katzenmeier den Bericht vorbereitet hatte.
Mit 29 Einsatzkräften haben über die Hälfte aller 50 Mitglieder der Einsatzabteilung im vergangenen Jahr Lehrgänge und Seminare besucht. „Das ist eine beachtliche Anzahl“, würdigte der Wehrführer. Wie wichtig das erworbene Wissen ist, zeigte sich an der enormen Anzahl von Einsätzen. Zu 52 Hilfeleistungseinsätzen kamen 21 Brandeinsätze, 17 Fehlalarme und 19 Brandsicherheitsdienste.
Personen aus unwegsamem Gelände gerettet
„109 Einsätze waren eine Herausforderung“, so Thomas Höbel. „Insbesondere die Vielzahl der verschiedenen Einsatzszenarien.“ Bei den Brandeinsätzen war der Großbrand in Gadernheim hervorzuheben, ein weiterer großer Einsatz war ein Vollbrand eines Gebäudes in Rohrbach. Glück hatte ein Eulsbacher Hausbesitzer, denn dank des schnellen Eingreifens konnte der Brandschaden auf den Keller begrenzt werden. „Ein großer Teil der technischen Hilfeleistungseinsätze bezieht sich direkt auf die Rettung von Menschenleben“, informierte der Wehrführer in seinem Bericht. „Zudem verzeichneten wir im vergangenen Jahr mehrere Einsätze, die abgestürzte Gleitschirmflieger betrafen.“
Eine gute Ausbildung und auch Schulungen vor Ort sind somit sehr wichtig, gezählt wurden 51 Übungsabende. Hinzu kamen eine besondere Übung an der Grillhütte. Gemeinsam mit der Bergwacht galt es, Personen aus unwegsamem Gelände zu retten. Bei der Alarmübung im Sommer wurden alle Stadtteilwehren hinzugerufen, hier wurde ein Waldbrand im Buchwald mit einer größeren Anzahl an vermissten und verletzten Wanderern angenommen.
Dankbar zeigte sich Thomas Höbel auch für die Arbeit der zehn Gerätewarte und Atemschutzgeräteträgerwarte. Ein Applaus aus den Reihen der Feuerwehrmitglieder und ein kleines Geschenk war ihnen sicher. Insgesamt kamen mehr als 330 Arbeitsstunden im vergangenen Jahr zusammen.
Einiges hatte die Feuerwehr bei Brandsicherheitsdiensten im vergangenen Jahr zu tun, denn anlässlich des 900-jährigen Jubiläums der Stadt Lindenfels gab es zahlreiche Veranstaltungen.
Den Bericht der Jugendwehr legte Francesco Triscali vor. Die Nachwuchsgruppe besteht aus 23 Mitgliedern, die sich zu 111 Übungsstunden trafen. Ihr Vereinsjahr 2023 startete mit der Weihnachtsbaumsammlung, in deren Anschluss es im Gerätehaus ein Mittagessen gab. Im Hochbehälter Dornklingen konnten die Jugendlichen erfahren, „wo das Wasser zum Löschen herkommt“. Auch eine gemeinsame Übung mit der Jugendwehr Winterkasten wurde ausgerichtet. Erfolgreich war die Teilnahme an der Jugendsammelwoche, denn es kam eine beachtliche Summe für die Jugendarbeit zusammen. Die Lindenfelser Jugendlichen beteiligten sich an der Großübung des Löschbezirks 1, die in Winterkasten ausgerichtet wurde. Dort wurde ein Gebäudebrand angenommen.
Toll war das sommerliche Treffen im Schwimmbad. Dort wurde nicht nur der Bademeisterin geholfen. Im Anschluss hatten die Jungen und Mädchen das Bad eine Stunde für sich und konnten sich an dem heißen Sommerabend erfrischen.
Mit der Drehleiter ging es hoch hinaus
Der Sommer und Herbst verging mit der Teilnahme am Kreiszeltlager, der Teilnahme am Berufsfeuerwehrtag und Wandertag des Löschbezirks 1. Den Wandertag 2024 dürfen die Lindenfelser ausrichten, denn sie haben den Pokal geholt.
Eindrucksvoll war das soziale Projekt der Jugendwehr: An einem kalten Novembertag wurde die Obdachlosenhilfe in Darmstadt beim sonntäglichen Mittagessenangebot für obdachlose Menschen unterstützt. „Vielen Dank an alle Eltern, die uns mit Kuchenspenden unterstützt haben“, so Francesco Triscali. Mit einer Weihnachtfeier endete ein kurzweiliges Jahr in der Jugendfeuerwehr.
Die „Kleinen Feuerlöscher“ sind die jüngsten Mitglieder der Lindenfelser Wehr. Daniel Degenhardt hatte einen Bericht über ihre Aktivitäten zusammengestellt. 15 Kinder treffen sich im Zwei-Wochen-Rhythmus. Auf spielerische Art wird geübt, etwa Gerätekundememory oder Fahrzeugkunde. Hinzu kommen die Anrufe, wie in Notfällen reagiert werden muss oder Erste Hilfe-Maßnahmen. Ein besonderes Erlebnis war die Übung mit den Drehleiterfahrzeug gemeinsam mit Stadtbrandinspektor Michael Höbel. Wer wollte, durfte mit dem Korb sogar ganz hoch hinaus.
Daniel Degenhardt bedankte sich bei seinem Vorgänger Alex Weber, der aus privaten Gründen sein Amt niedergelegt hatte.
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