Kolmbach. Die Freiwillige Feuerwehr Winterkasten ist eine „coole Truppe“. Bürgermeister Michael Helbig (BILD: ppp) verlieh ihr dieses Prädikat. Er freue sich, dass dort so viele junge Menschen und besonders junge Frauen aktiv seien. Es herrsche ein „Winterkasten-Spirit“. Den solle sich die Truppe bewahren.
Der Verwaltungschef hob die Ausrückzeit von zwei Minuten hervor – ein Spitzenwert im Kreis – und das mit 38 Jahren niedrige Durchschnittsalter. Wichtig war Helbig der Hinweis auf den Wert der für die Allgemeinheit geleisteten Arbeit: Setzt man einen Stundenlohn von 15 Euro an, ergeben die 2000 ehrenamtlichen Stunden einen Mehrwert von 30 000 Euro für die Stadtkasse. „Allein für die Feuerwehr Winterkasten“, wies Helbig auf ähnliche Leistungen der anderen Feuerwehren im Stadtgebiet hin.
Winterkastens Ortsvorsteher Fabian Kopp lobte die Nutzung der neuen Medien im öffentlichen Auftritt der Wehr und sicherte die Unterstützung des Ortsbeirats beim Ausbau des Gerätehauses zu. Wehrführer Tobias Pfeifer unterstrich die Einsatzfähigkeit der Freiwilligen-Truppe während der Arbeitszeit an Werktagen: Bei den acht Einsätzen dieser Kategorie „erreichten wir einen Schnitt von 11,62 Einsatzkräften, ein beachtlicher Wert, auf den wir stolz sein können“, sagte er.
Das gelte auch für den Einsatz des Atemschutztrupps: Zehn der 17 Atemschutzträger hätten ihren Arbeitsplatz in Winterkasten. Bei den Übungen, Einsätzen und Belastungsübungen machten sie im Laufe des Jahres 43 Atemschutzflaschen leer. Bei allen 34 Einsätzen im Berichtsjahr waren im Schnitt 12,75 Einsatzkräfte dabei.
Allein elf der 34 Einsätze erfolgten aufgrund von Alarmen der Brandmeldeanlagen der Eleonoren-Klinik in Winterkasten, des Seniorenheims Parkhöhe und des ehemaligen Luisenkrankenhauses in Lindenfels sowie der Wohnstätte Buchenhof in Kolmbach.
Zu wenig Platz im Gerätehaus
Der Übungsbetrieb sei nach der Corona-Pandemie wieder ohne Einschränkungen möglich gewesen, berichtete Pfeifer. Wegen des Platzmangels im Gerätehaus musste die Feuerwehr für den theoretischen Unterricht in die Alte Schule ausweichen. Die Feuerwehrleute seien zuversichtlich, dass die Planungen für den Ausbau des Gerätehauses in diesem Jahr „weit vorankommen“.
Bürgermeister Helbig unterstützte Pfeifer mit der Bemerkung, dass über die Sanierung eines Hochbehälters in den städtischen Gremien länger diskutiert wurde als über den Ausbau des Winterkäster Feuerwehrhauses. „Stolz“ ist Tobias Pfeifer auf die Übungsbeteiligung von 49,7 Prozent (entspricht 17 Aktiven).
Aus- und Weiterbildung wurden groß geschrieben: Nina Franken absolvierte den Grundlehrgang, Valentin Karn und Jörg Hesselmann den Sprechfunklehrgang, Hesselmann außerdem den Atemschutzlehrgang, Simon Ruschke den Maschinistenlehrgang, Paul Eckstein den Truppführerlehrgang und Christian Pfeifer den Lehrgang Verbandsführer – den höchsten Führungslehrgang bei der Freiwilligen Feuerwehr.
Christian Pfeifer berichtete von 20 feuerwehrtechnischen Ausbildungen bei der Jugendfeuerwehr, 18 allgemeinen Jugendarbeiten und sieben Freizeitaktivitäten. Er leitete die Großübung der Jugendfeuerwehren im Löschbezirk 1 an der Eleonoren-Klinik. Höhepunkt auf Stadtebene sei der Berufsfeuerwehrtag am 1. September gewesen. Dabei simulierten die jungen Leute 24 Stunden lang die Schicht einer Berufsfeuerwehr.
Die Kinderfeuerwehr Löschzwerge besteht derzeit aus zehn Jungs und sieben Mädchen, berichtete Abteilungsleiterin Simone Wendel. Elfmal habe man sich getroffen, um spielerisch Feuerwehraufgaben zu erlernen und gemeinsam Spaß zu haben. ppp
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