Hauptversammlung

Lindenfelser Feuerwehrleute haben im vorigen Jahr 19 Menschen gerettet

Hauptversammlung: Stadtbrandinspektor Michael Höbel zog bei einem Treffen aller ehrenamtlichen Helfer Bilanz.

Von 
Jutta Haas
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Martin Ulrich (links) wurde durch Bürgermeister Michael Helbig (rechts) zum stellvertretenden Wehrführer von Schlierbach ernannt. Dazu gratulierte auch Stadtbrandinspektor Michael Höbel (Mitte). © Jutta Haas

Lindenfels. Die Mitglieder der Einsatzabteilungen der Feuerwehren aus dem Stadtgebiet von Lindenfels kamen zu ihrer Hauptversammlung zusammen. Für Bürgermeister Michael Helbig war es die letzte Hauptversammlung der Lindenfelser Feuerwehr. Er erhielt von den Brandschützern viel Lob und Anerkennung für seinen Einsatz für die Feuerwehren, auch in den Stadtteilen, in den Jahren seiner Amtszeit.

Mit einem umfangreichen Zahlenwerk stellten Stadtbrandinspektor Michael Höbel und sein Stellvertreter Stefan Schepula die ehrenamtliche Arbeit der Einsatzkräfte vor. Insgesamt waren 114 Einsätze abzuarbeiten. Davon waren 55 technische Hilfen. Fünf Feuer wurden gelöscht, eines wurde in die Stufe „Mittelbrand“ eingeordnet. Bei diesen Einsätzen wurden 19 Personen gerettet. Diese große Zahl erklärt sich durch einen Einsatz, bei dem zahlreiche Bewohner in Sicherheit gebracht werden mussten.

Die Mitglieder der Feuerwehren waren nicht nur zu Einsätzen im Lindenfelser Stadtgebiet unterwegs, sondern wurden auch von Nachbargemeinden angefordert. Diese Einsätze beziffern sich auf über 600 Stunden, darunter waren zwölf Brände und acht Hilfeleistungen. Insgesamt fielen 1628 Personalstunden an, dazu kamen 960 Stunden für Brandsicherheitsdienste.

Martin Ulrich zum stellvertretenden Wehrführer von Schlierbach ernannt

Geleistet wird diese Arbeit von 184 Einsatzkräften (Lindenfels Mitte 39, Eulsbach 17, Glattbach 19, Kolmbach 27, Seidenbuch sieben, Schlierbach 27, Winkel 15 und Winterkasten 33). Insgesamt sind bei den Feuerwehren mit der Nachwuchssparte und den Spielmannszügen 407 Mitglieder aktiv. Michael Höbel listete 55 Feuerwehrkameraden auf, die als Atemschutzgeräteträger einsatzfähig sind. (Lindenfels Mitte 16, Eulsbach drei, Glattbach vier, Kolmbach acht, Schlierbach zehn und Winterkasten 14).

Groß war das Interesse der Aktiven an Lehrgängen. Nicht alle angebotenen Kurse kamen allerdings zustande. Am Jahresende waren 78 Lehrgänge zu bilanzieren. Michael Höbel und Stefan Schepula sprachen allen Teilnehmern einen großen Dank aus für ihre Bereitschaft, in ihrer Freizeit diese Fortbildungen wahrzunehmen. Nach einem Zugführer-Lehrgang ernannte Bürgermeister Michael Helbig den bisher kommissarischen arbeitenden Martin Ulrich zum stellvertretenden Wehrführer von Schlierbach.

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Beim Jahresrückblick wurden auch die größeren Anschaffungen angesprochen. Dazu gehörte eine Waldbrandausrüstung, die Erneuerung des Notstromaggregats für die Kolmbacher Feuerwehr, eine Atemschutzwerkstatt und eine Rettungsplattform für Arbeiten in einer erhöhten Position. In diesem Jahr seien keine größeren Anschaffungen geplant, erklärte Michael Höbel.

Ein besonderer Dank galt den Gerätewarten, deren Arbeit erst beginnt, wenn Übungen und Einsätze abgeschlossen sind. Mit großem Applaus sprachen alle Feuerwehrmitglieder ihnen den Dank aus. Insgesamt wurden hier fast 900 Stunden ehrenamtlich geleistet. Weitere 470 Stunden kamen bei den Atemschutz-Gerätewarten dazu. Das macht eine Summe von 1353 Stunden. Tim Pfeifer, der sich um die zukünftigen Atemschutzgeräteträger kümmert, wurde ebenso besonders erwähnt wie Axel Linzmeier und Maximus Roos, die Praxistage für Atemschutzgeräteträger organisiert hatten. Das dort vermittelte Wissen war kurz darauf bei einem Dachstuhlbrand hilfreich.

Helbig lobt die Feuerwehrleute als „Helden des Alltags“

Bürgermeister Michael Helbig richtete nach zwölf Jahren Amtszeit letztmals Grußworte an die Einsatzabteilungen. „Ordnung und Sicherheit waren mir immer wichtig.“ Besonders im Hinblick auf das sich verändernde Klima werde es zu mehr Extremwetterlagen kommen, die auch die Feuerwehren forderten. Daher sei eine gute Ausrüstung eine wichtige Grundlage für die Arbeit.

Wichtig seien aber auch die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. „Ihr seid Vorbilder und Helden des Alltags“, betonte Michael Helbig. Vorbilder seien die Einsatzkräfte auch für die Kinder und Jugendlichen in den Nachwuchsabteilungen. Der Bürgermeister richtete ein Lob an die Leiter und Betreuer dieser Gruppen.

Die vom Stadtbrandinspektor vorgelegten Zahlen zeigten den Mehrwert auf, den die Feuerwehren für die Stadtkasse darstellten. Helbig bezifferte diesen auf 250.000 Euro. Allein die ehrenamtliche Arbeit der Gerätewarte und Atemschutzgerätewarte entspreche fast einer Vollzeitstelle.

Helbig erinnerte an den Großeinsatz bei einer Glattbacher Schreinerei. Unter widrigen Wetterbedingungen hätten die Einsatzkräfte gearbeitet. „Einige hatten Eiszapfen an den Beinen“, berichtete der Bürgermeister. „Eure Arbeit verdient meinen größten Respekt“.

Freie Autorin

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