Winterkasten. Die Führung eines Betriebs und die Führung einer Gemeindeverwaltung können vieles gemeinsam haben, das wurde deutlich bei einem Besuch des Bürgermeisterkandidaten Maximilian Klöss in Winterkasten bei der Familie Kopp. Im Unternehmen „Kopp Schleiftechnik GmbH“ werden Spezialwerkzeuge zum Fräsen und Bohren angefertigt, eine zweite Wirkungsstätte ist das Nachschleifen von gebrauchten Werkzeugen.
„Mir fällt die Sauberkeit im Betrieb auf“, so Maximilian Klöss beim Rundgang durch die Fertigung. Spezielle Lüftungstechniken sorgen dafür, dass ein klassischer Geruch in Werkzeughallen dieser Art bei der Firma Kopp nicht anzutreffen ist. Saubere Arbeitsplätze gehören bei der Firma zum Standard. Dafür setzen sich auch ohne Chefansprache die Mitarbeiter selbstverständlich ein. Wie die Geschäftsführer Achim Kopp ausführte und Fabian Kopp bestätigte, genießen die Mitarbeiter im Betrieb eine hohe Wertschätzung. Sie werden an Entscheidungsprozessen beteiligt. So unterstützten sie die Planungsphase zum Neubau und waren selbstverständlich beim Umzug dabei. Viele Mitarbeiter sind schon viele Jahrzehnte im Betrieb, eine Nachfolge für die freiwerdende Stelle im Falle der Verrentung des Mitarbeiters wird langfristig geplant.
So gehört die Ausbildung im technischen Bereich selbstverständlich auch dazu. Die hohe Qualität der Ausbildung lässt sich an den guten Abschlüssen der Lehrlinge ablesen – hier hängen Urkunden an den Wänden. Als Schülerpraktikanten können die neuen Azubis in den Betrieb schnuppern, Ausbildungsverträge sind für dieses und nächstes Jahr schon abgeschlossen. „Ein Fachkräftemangel gibt es bei uns derzeit nicht“, so Achim und Fabian Kopp.
Dem Bürgermeisterkandidaten Maximilian Klöss fiel beim Rundgang und der Vorstellung des Betriebs besonders die Wertschätzung der Mitarbeiter auf, wie er im abschließenden Gespräch betonte. „Das ist uns auch von Herzen wichtig“, unterstrich Achim Kopp. Ein wertschätzender Umgang mit den Mitarbeitern einer Kommune ist ein wichtiger Aspekt, so die Überlegung von Maximilian Klöss.
Das Wissen langjähriger Mitarbeiter trifft auf frische Ideen
Auch die Kombination von Mitarbeitern unterschiedlichen Alters hat eine wichtige Grundlage für das Funktionieren eines Betriebs. Das Wissen und die Erfahrung der langjährigen Mitarbeiter gepaart mit den neuen frischen Ideen der jüngeren Kollegen, kann auch bei der Führung von Rathausmitarbeitern von Vorteil sein, hat Maximilian Klöss als Erfahrung aus dem Vormittag mitgenommen. „So sollten alle Generationen in einem Betrieb oder einer Verwaltung wertschätzend miteinander arbeiten.“
Auf die Frage von Maximilian Klöss, was der Familie Kopp wichtig wäre in der Beziehung zur Stadt Lindenfels, kam als Antwort, dass auch eine Verwaltung den Bürger als Kunde sehen sollte. So kann sich der Bürger auch wahrgenommen fühlen.
Ein anderer Aspekt ist der Mangel an Gasthäusern. „Wenn wir Monteure im Haus haben, sind wir auf der Suche nach Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants für eine warme Mahlzeit“, so Heike Kopp. Im Lindenfelser Stadtgebiet wird es da eher schwierig. „Lindenfels ist schön, vor allem auch schön gelegen. Doch in der Woche sieht es in der Stadt eher traurig aus“, so die Feststellung. „Mir war nicht bewusst, dass es auch in Lindenfels Betriebe gibt, die auf Unterkünfte angewiesen sind“, so Maximilian Klöss. „Ich habe das Gefühl, vieles wird von den Menschen zu negativ gesehen. Eine positive Einstellung könnte die Stadt und die Stadtteile voranbringen“, meinte Achim Kopp.
Achim und Fabian Kopp berichteten von Treffen anderer Geschäftsführer, auch überregional und branchenübergreifend. Die so gebildeten Netzwerke sind für einen Betrieb wichtig, so die Erfahrung. Netzwerke dieser Art könnten auch für eine Verwaltung bedeutsam sein, ist eine Überlegung. Um den Gewerbeverein in Lindenfels ist es still geworden, hier waren vor allem Einzelhändler vertreten.
Ein wichtiger Themenkomplex lautet „Wirtschaft, Umwelt und Tourismus“. Im Gespräch wurde deutlich, dass hier vieles zusammenhängt. Wäre Lindenfels attraktiver in einem Teil des Komplexes, würden auch die anderen profitieren. Damit war klar, dass Lindenfels „einen anderen Geist braucht, um die Spirale zu durchbrechen“.
Stadtteile rücken immer näher zusammen
Eine gute Voraussetzung dazu sind die Menschen, die sich jetzt schon für die Allgemeinheit einbringen. Es ist zudem festzustellen, dass die Stadtteile immer näher zusammenrücken. So wirken die Stadtteilfeuerwehren zusammen und auch im sportlichen Bereich gibt es Gemeinsames wie etwa die Spielgemeinschaft des Sportvereins Lindenfels mit Winterkasten.
„Unsere Generation hat eine gute Identifikation mit dem gesamten Stadtgebiet und Stadtteilen“, so Maximilian Klöss, was Fabian Kopp bestätigte. Fabian Kopp, der zudem im Winterkäster Ortsbeirat tätig ist, und Maximilian Klöss sind sich einig darüber, dass die politisch aktiven Menschen in den städtischen Parlamenten für die Bürger und nicht für bestimmte Parteien tätig sein sollten. Ein guter Ton – auch in den Stadtverordnetenversammlungen – sei hierfür eine gute Basis.
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