Freundeskreis Pawlowiczki

Ein Hilferuf aus Polen erreichte Lindenfels

Dank zahlreicher Spenden konnte eine Hilfsgüterlieferung nach Pawlowiczki auf die Beine gestellt werden.

Von 
Claudia Schmitt
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Bürgermeister Jurek Treffon aus Pawlowiczki (Zweiter von links) überreichte die Gastgeschenke an die Stadt Lindenfels und die Feuerwehr Lindenfels. © Schmitt

Lindenfels. „Wacken für Daheimgebliebene“ – Claudia Schmitt vom Freundeskreis Pawlowiczki brachte es bei der Jahreshauptversammlung des Freundeskreises Pawlowiczki auf den Punkt. Der Verein hatte sich am Burgfestsonntag abends zur Versammlung mit Grill getroffen und trotz des Dauerregens kamen mehr als 50 Gäste in den Betriebshof von Gartenbau Schmitt in Kolmbach. Dort wurde kurzerhand eine Halle ausgeräumt und so konnte die Versammlung zumindest in trockener Umgebung stattfinden.

Mit dabei auch die polnische Delegation aus der Partnerstadt Pawlowiczki unter Führung von Bürgermeister Jurek Treffon, die zum Burgfest angereist war.

Vereinschefin Claudia Schmitt berichtete über das abgelaufene Vereinsjahr. Kaum ging die Corona-Krise im Frühjahr 2022 langsam vorbei, begann der Ukraine-Krieg. In Pawlowiczki bereitete man sich auf die Aufnahme von Flüchtlingen vor. Schon wenige Tage später erreichte den Freundeskreis ein dringender Hilferuf der Feuerwehr aus der Partnerstadt. Zu dem Zeitpunkt gab es in Polen schon keine Erste-Hilfe-Ausrüstungen mehr, keine Spritzen und Verbandsmittel, ferner fehlten Decken, Babynahrung und haltbare Lebensmittel.

Der Freundeskreis startete dann eine Hilfsaktion mit Unterstützung des Feuerwehrvereins Lindenfels und dem CDU-Stadtverband. Die Bevölkerung von Lindenfels spendete reichlich die benötigten Dinge, zudem wurde ein Spendenkonto eingerichtet, von dem Erste-Hilfe-Ausrüstung gekauft wurde. Das restliche Geld erhielt die Feuerwehr der Partnerstadt, um damit direkt vor Ort zu helfen und benötigte Dinge zu erwerben.

Erntedankfest in Oberschlesien

Die Firma Möbel Jäger stellte einen Transporter zur Verfügung, der von Udo Pfeil und Peter Kurfürst nach Polen gefahren wurde. Mit dabei war auch der Feuerwehrverein aus Lindenfels, der die gesammelten Ausrüstungsgegenstände nach Pawlowiczki brachte. Die Stadtteilwehren hatten allesamt Ausrüstungsgegenstände abgegeben, die in der Ukraine dringend benötigt wurden und die noch am Ankunftstag zum Weitertransport in die Ukraine verladen wurden.

Zum Burgfest kam Bürgermeister Treffon aus Pawlowiczki mit einer Delegation nach Lindenfels, der Partnerschaftsverein hatte ein Programm vorbereitet und kümmerte sich um die Gäste.

Zum Erntedankfest im September reiste eine Delegation nach Pawlowiczki und wurde dort bestens betreut. Die Polen hatten eine Besichtigungstour zusammengestellt, dazu gab es einen Grillabend auf einem Pferdegestüt und Wellfleisch bei der Feuerwehr. Das Erntedankfest bestach durch seine wunderschönen Erntekronen, die nach dem Festzug prämiert wurden.

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Es gab im vergangenen Jahr mehrere Vorstandsitzungen des Vereins, bei denen es hauptsächlich um die Vorbereitung des 25-jährigen Jubiläums zwischen Lindenfels und Pawlowiczki ging (das Jubiläum der Partnerschaft wurde inzwischen in Polen gefeiert).

Beim Weihnachtsmarkt übernahm der Verein das Café im Bürgerhaus und hatte guten Zulauf. Claudia Schmitt bedankte sich noch einmal bei allen Helferinnen und Helfern und für die Kuchenspenden.

Irene Hübner hatte einen Überblick über die Finanzen des Vereins vorbereitet. Die Kassenprüfer bescheinigten der Rechnerin einwandfreie Arbeit. Neue Kassenprüfer sind Christel Metz und Katja Kurfürst.

Bürgermeister Jurek Treffon bedankte sich beim Verein für die Einladung und für die Unterstützung bei der Hilfsaktion im Berichtsjahr. Den Grillabend konnte auch das Wetter nicht verhindern, das verregnete Burgfest wird sicherlich in Erinnerung bleiben. Stadtrat Heiner Wider erinnerte noch einmal an das schöne Fest in Polen und wünschte den Oberschlesiern eine gute und sichere Heimreise. cs

Freie Autorin

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