Burg- und Trachtenfest

Burg- und Trachtenfest: Großer Andrang beim Eröffnungsabend

Beim Eröffnungsabend mit den Lindenfelser Gesangvereinen war das Lindenfels-Lied der Hit.

Von 
Philipp Kriegbaum
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Im Bürgerhaus stand der Männergesangverein „Liederkranz“ Seidenbuch unter der Leitung von Sebastian Steinmetz mit 14 Aktiven auf der Bühne. © Thomas Neu

Lindenfels. Der Auftakt des Burgfestes fand dieses Jahr im Saale statt. Wegen der unsicheren Witterung sangen die Lindenfelser Chöre dieses Mal im Bürgerhaus. Weil dort der Platz nicht reichte und es dann doch nicht regnete, verfolgten einige Gäste das Geschehen durch ein offenes Bühnenfenster im Kurgarten.

Die fünf Männerchöre aus dem Stadtgebiet stellten das neue Lindenfels-Lied von Achim Bickelhaupt vor. „Lindenfels, du bist ’ne schöne Stadt“ heißt es und preist in einer Mischung aus volksliedartigen und groovigen Rhythmen die Vorzüge des Burgstädtchens, das allen Widrigkeiten seines 900-jähjrigen Daseins getrotzt hat und zuversichtlich die Tausend anstrebt.

Ein Loblied auf den Rotwein

Das Lied polarisiert: Die einen finden es genial, andere können damit nichts anfangen. Von einigen Sängern war zu hören, dass es ihnen immer besser gefallen hat, je öfter sie es sangen. Die gemeinsame Aufführung unter der Leitung des Lindenfelser Dirigenten Arnold Schäfer klappte, obwohl die Sänger nur kurz vor dem Konzert einmal gemeinsam geprobt hatten, als die ersten Gäste schon im Saal waren.

Den meisten Applaus heimsten die Hutbuben vom MGV „Liederkranz“ Winterkasten unter der Leitung von Jürgen Martini ein, die vor der gemeinsamen Zugabe auftraten. In der Zugabe „Wer hat an der Uhr gedreht?“ machten sie dem Publikum klar: „Jetzt ist wirklich Schluss!“

Das Programm beim Chorkonzert zur Burgfesteröffnung

  • Der MGV „LiederkranzSeidenbuch eröffnete mit „All die schönen Jahre“ von Pasquale Thibaut und dem „Abendfrieden“ von Rudolf Desch.
  • Die Sing-Kooperation der Männerchöre aus Kolmbach und Seeheim interpretierte „Liebe blüht wie eine Rose“ von Alfons Burkhardt, „Donna Maria“ von Walter Scharf und „Der Hammerschmied“ von Klaus Ochs, der MGV „Sängerlust“ Schlierbach „Marina“ von Rocco Granata, die Eigenkomposition „De Roure“ und „Das Dorf, wo ich geboren bin“ von den Bläck Föös.
  • Die IMS-Spatzen beschlossen den ersten Teil mit „Heimweh“ von Freddy Quinn, „Do dud’s oam wäih“ (Urheber unbekannt) und „Fürstenfeld“ von S. T. S.
  • Im zweiten Teil begann die Chorwerkstatt des Sängerbundes Kolmbach mit „Mein kleiner grüner Kaktus“ von den Comedian Harmonists, „Wein nicht um mich, Argentinien“ und dem afrikanischen Gospel „Siyahamba“.
  • Als Zugabe sang der einzige gemischte Chor des Abends „Troszeczkę ziemi, troszeczkę słońca“, die polnische Version von „Ein bisschen Frieden“.
  • Die Chorgemeinschaft Lindenfels / Gumpen trug drei Lieder vor: „Festgesang“ von Chrisoph Willibald Gluck, den Marsch „Hessenland, Du bist mein Heimatland“ mit Akkordeonbegleitung von Adam Falter und „Heaven is a wonderful place“.
  • Als letzter Chor traten die Hutbuben vom Liederkranz Winterkasten auf. Sie präsentierten „Über sieben Brücken musst Du geh’n“ von Karat und Peter Maffay, „Das Tal in den Bergen“ von Bepi de Marzi, „Ihr von morgen“ von Udo Jürgens und „Wer hat an der Uhr gedreht?“ von Carsten Gerlitz.
  • Zum Abschluss sangen alle Männerchöre gemeinsam das neue Lindenfels-Lied von Achim BickelhauptLindenfels, Du bist `ne schöne Stadt“. ppp

Die Schlierbacher Sängerlust trat unter der Leitung ihres Vorsitzenden Hans-Dieter Seyfert auf, weil Chorleiter Oliver Fath kurzfristig absagen musste. Seyfert schnallte sich das Akkordeon um und hatte den Saal mit seinen Sprüchen im Odenwälder Dialekt im Handumdrehen auf seiner Seite. Bei „De Roure“, ein Loblied auf den Rotwein, sang er die Solopartie und animierte das Publikum zum Mitsingen des Refrains.

Unter den über 200 Zuhörerinnen und Zuhörern im Saal war eine Delegation aus der polnischen Partnerstadt Pawlowiczki. Die Polen sangen als einzige einen weiteren Refrain mit.

Die Chorwerkstatt des Sängerbundes Kolmbach sang unter der Leitung von Johann Leber Nicoles Grand-Prix-Hit „Ein bisschen Frieden“ in der polnischen Version „Troszeczkę ziemi, troszeczkę słońca“. Der gemischte Chor hatte den Titel eigens für seinen Jubiläumsbesuch in der Partnerstadt vor ein paar Wochen einstudiert. Mithilfe eines in Lautschrift geschriebenen Textblattes.

Zwei Sänger wurden geehrt

Zwei der Lindenfelser Männergesangvereine haben inzwischen Chorgemeinschaften mit anderen Männerchören gebildet: Eintracht Lindenfels tritt gemeinsam mit dem Liederkranz Gumpen unter der Leitung von Arnold Schäfer auf, der Sängerbund Kolmbach unter der Leitung von Johann Leber mit der Sängervereinigung Seeheim. Der Liederkranz Seidenbuch wurde von drei Kolmbacher Sängern verstärkt und stand unter der Leitung von Sebastian Steinmetz mit 14 Aktiven auf der Bühne.

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Direkt vor der Pause sorgten die „IMS-Spatzen“ wie gewohnt für Stimmung. Der Kneipenchor der Schlierbacher Motorsportler ist laut Leiter Gilbert Rest „der einzige Männerchor, der mit zehn Mann zwölfstimmig singen kann“.

Bürgermeister Michael Helbig nutzte den Anlass, um vor Beginn des Konzerts zwei langjährige Sänger zu ehren. Der Seidenbucher Adolf Gemmer singt seit 65 Jahren im Liederkranz und wurde aus gesundheitlichen Gründen bei der Ehrung von Michael Förderer vertreten. Wie er bekam auch der Winterkäster Vorsitzende Philipp Kriegbaum ein Fläschchen Odenwald-apfelbrand, denn Kriegbaum singt seit 50 Jahren im Chor der Hutbuben. ppp

Freier Autor Schwerpunkte: Lokales Lindenfels / Lautertal, Chorgesang, Vereine, Hintergründe.

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