Umzug

Die „Leit“ waren froh und „gut druff“ bei der Winterkäster Kerb

Da war ganz schön was los in Winterkasten: Einwohner und Gäste hatten Spaß bei angenehmen Temperaturen und dem tollen Treiben im Dorf.

Von 
Christa Flasche
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Sichtlich Spaß hatten die Beteiligten beim Winterkäster Kerbzug. © Neu

Winterkasten. Bunt schlängelte sich der Kerbzug bei bestem Oktoberwetter durch Winterkasten und viele genossen das tolle Treiben bei angenehmen Temperaturen. Die zahlreichen Zuschauer am Straßenrand hatten ihren Spaß.

Angeführt wurde der Zug von der Feuerwehr. „Die Kerb is do! Was sin die Leit so froh“, lautete die Botschaft gleich danach, bevor der Spielmannszug aus Winterkasten kam. Kerwevadder und Mundschenk tuckerten auf dem Traktor durch die Straßen und prosteten den Gästen am Straßenrand fröhlich zu. Man solle die Feste feiern wie sie fallen war die Botschaft des Weihnachtsmanns, der sich auf einem vierrädrigen Gefährt in den Zug gemischt hatte.

Der Frauenkreis hatte eine ganz andere Botschaft an die Zuschauer. Neue Besen würden vielleicht besser kehren, so die Frauen, doch die alten Besen seien besser, um in die Ecken zu kommen.

Bei den Konfis ist jeder willkommen

Auch beim MGV ist man froh, wieder da zu sein, so das Motto am Wagen. Die Feuerwehr hatte ihre jüngste Gruppe, die Löschzwerge, geschickt. „Unser Feuerwehrhaus ist zu klein“, stellten sie klar und zeigten damit eindeutig Flagge. Auf dem Wagen der Hutbuben ging es recht fröhlich zu und ganz selbstverständlich boten sie ihrer Fangemeinde entsprechende musikalische Unterhaltung.

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„Bei uns ist jeder willkommen“, keiner bleibe allein, warben die Konfirmanden mit nicht zu übersehender Schrift auf ihrem Wagen. Auf dem Burgfest sei nichts los gewesen, hieß es an anderer Stelle. „Gut druff“, das war nicht nur eine weitere Gruppe, die zum Zug gehörte und das per Schild ganz deutlich machte.

Ordentlich Werbung im Rahmen der Mitgliederwerbung machte der Kerbverein Winterkasten. Dass Neue willkommen sind, stand dick und fett auf dem kleinen Wägelchen, welches die Mitglieder hinter sich herzogen.

Was bei keinem Umzug wie diesem fehlen darf, ist ein „rollender Bierausschank“. Einige Zugteilnehmer widmeten sich nicht nur den Themen direkt vor der Haustür, sondern blickten weit in die Welt hinaus. Zum Beispiel was den Dürresommer betrifft. Der spielte allerdings auch in Winterkasten eine Rolle und wurde thematisiert. Ein Traktor mit einem Thermometer, dessen Anzeige auf 45 Grad Celsius stand, daneben vertrocknete Pflanzen und der Bambus auf dem Wagen hätte auch gerne mal einen Schluck Wasser gehabt. „Rheinpegel tief, unser höher“, prangte auf der Seite des Motivwagens.

Kerwebaum gegen Leitung

Immer wieder flogen Kamellen durch die Luft und wurden von den Gästen am Straßenrand gerne aufgesammelt. Zwischendurch gab es ein Problem mit dem mitgeführten Kerwebaum, der sich einen Kampf mit einer Leitung über der Straße lieferte. Beherzt griffen die Kerweborsch aus Schlierbach ein, legten den Baum samt Kranz um und trugen ihn am Wendepunkt eben zu dritt über die Straße, bevor er wieder auf den Wagen gehievt und aufgestellt wurde.

Marode Straßen als Folge der klammen Stadtkasse waren Thema eines der Motivwagen. © Neu

Mit „Zukunftsspieler/innen“ warb ein weiteres Team um Mitglieder. „Wir suchen dich für unser Team“, so der Aufruf des FFG Reichenbach/Winterkasten, der vor allem den Mädchen- und Frauenfußball dabei im Blick hatte. Flickarbeiten Woche für Woche bei den Straßen und Löcher in der Stadtkasse beklagten andere. Auf dem Motivwagen Absperrbaken, ein munter sprudelndes Loch und die Klage, dass man bei der Stadt schon viele Jahre spare.

„Don’t drink and schees“, so lautete der Slogan auf einem der letzten Zugwagen, der durch den Ortsteil rollte. Zum Schluss folgte ein Lkw, der am Ende noch einmal für ordentlich Qualm sorgte und die Gegend in rosafarbenen Rauch hüllte.

Vom Startpunkt bewegte sich der Zug in Richtung Neunkircher Höhe. Unweit der Klinik hatte die Feuerwehr abgesperrt, damit der Zug wenden und zurück zum Festgelände tuckern konnte, wo Kerwevadder und Mundschenk die Kerweredd hielten.

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