Bienenzüchterverein

Die Imker blieben in Lindenfels unter sich

Von 
Philipp Kriegbaum
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Imker Georg Schmunk (vorne rechts) erklärte, wie Imker ihre Bienenvölker vor der Varroa-Milfe schützen können. © ppp

Lindenfels. Der vom Deutschen Imkerbund ausgerichtete Tag der deutschen Imkerei stand unter dem Motto „Deutscher Imkerbund = Vielfalt x 3: Bienen – Pflanzen – Honig“. Bienenzuchtvereine in ganz Deutschland nahmen ihn zum Anlass, um für ihr Hobby zu werben. So auch der Verein der Bienenzüchter Lindenfels und Umgebung.

Dieser hat am 30. April seinen Lehrbienenstand in der Nähe des Lindenfelser Bauhofs eingeweiht. Bereits vier Aus- und Fortbildungslehrgänge fanden dort statt. In erster Linie nutzen Neueinsteiger das Angebot, um sich Fachwissen anzueignen, berichtete Vereinsvorsitzender Reinhard Arnold. Doch auch die sogenannten alten Hasen könnten hier ihre Kenntnisse auffrischen.

Der Verein lud zu einem Varroa-Workshop auf dem neuen Gelände ein. Schon der wissenschaftliche Name der Varroa-Milbe lässt nichts Gutes ahnen: „Varroa destructor“. Tatsächlich ist der vor etwa 40 Jahren aus Asien eingeschleppte Parasit gefährlichster Gegenspieler der Imker. Die Milbe ist für 90 Prozent aller Verluste an Bienenvölkern verantwortlich. Sie treibt ihr Unwesen weltweit, lediglich in Neuseeland ist sie noch nicht aufgetaucht.

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Das „und Umgebung“ ist im Lindenfelser Imkerverein Programm: Die Mitglieder kommen aus einem Umkreis von etwa 30 Kilometern in das Burgstädtchen. Unter ihnen ist der erfahrene Imker Georg Schmunk aus Roßdorf. Er plauderte aus dem Nähkästchen und teilte sein Wissen mit zwei Frauen und drei Männern, die sich der Imkerei verschrieben haben und zu dem Workshop gekommen waren. „Ein Youtube-Video reicht eben nicht“, meinte Reinhard Arnold. Die Imkerei erlebe regen Zulauf, doch viele Interessenten unterschätzten den Bedarf an Fachwissen und Erfahrung.

Auf dem Lehrbienenstand hinter dem Bauhof hält der Verein Bienenvölker in verschiedenen Beuten. Imkerei-Novizen können hier das ganze Jahr über unter fachkundiger Anleitung den Umgang mit den Tieren lernen. Der Verein zählt 36 Mitglieder. 18 davon sind aktive Imker. Sie besitzen etwa 175 Bienenvölker mit jeweils um die 50 000 Bienen.

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Am Panoramaweg betreibt der Verein einen Insektenlehrpfad, der dank der Nähe zum Nibelungensteig rege frequentiert wird. Die Stadt Lindenfels verlieh den Imkern dafür im vorigen Jahr ihren Umweltpreis. Bereits zwei Jahre zuvor war der Pfad bei dem von der BASF ausgerichteten Wettbewerb „Gemeinsam Neues schaffen“ ausgezeichnet worden.

Weitere Gäste blieben bei dem Tag der offenen Tür am Lehrbienenstand aus. „Das hatte ich auch so erwartet“, räumte der Vereinsvorsitzende ein. „Wir hatten trotzdem vereinsintern einen schönen Nachmittag bei Kaffee und Kuchen“. Einen weiteren Tag der offenen Tür wolle man allerdings fürs Erste nicht anbieten.

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