Bauschutt-Anlage

Bauschutt-Anlage: Abbruchunternehmer will Lindenfels verklagen

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Zwar wird die geplante Bauschutt-Recyclinganlage bei Kolmbach nicht gebaut. Der jahrelange Streit darum wird aber noch ein juristisches Nachspiel haben. © Dietmar E. Funck

Zwar wird die geplante Bauschutt-Recyclinganlage bei Kolmbach nicht gebaut. Der jahrelange Streit darum wird aber noch ein juristisches Nachspiel haben. Im Gespräch mit dieser Zeitung hat der Abbruchunternehmer Jens Pfeifer aus Winkel angekündigt, die Stadt Lindenfels zu verklagen. Der Grund: Die Stadtverordneten haben einen Bebauungsplan abgelehnt, der sein Vorhaben hätte ermöglichen sollen - nachdem es in vorangegangenen Abstimmungen immer Mehrheiten für das Projekt gegeben hatte.

Er wolle mit der Klage aber nicht nachträglich doch noch die Erlaubnis zu erwirken, im bisher ungenutzten Gewerbegebiet Im Gehren Bauschutt zu brechen, sagt Pfeifer. „Ich werde in Lindenfels nichts mehr bauen. Aber ich will mein Geld zurück“, betont der Unternehmer.

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80 000 Euro habe er ausgegeben, für Fachgutachten, die er für das Genehmigungsverfahren zu dem umstrittenen Projekt brauchte. Und das alles, weil ihm die Stadt erst den Bauplatz schmackhaft gemacht habe, anschließend die Gremien - in nichtöffentlicher Sitzung - für einen Verkauf eines Gewerbegrundstücks an ihn stimmten und den Beschluss Ende 2019 öffentlich bekräftigten - dieses Mal mit Gegenstimmen.

In der vergangenen Woche kam dann im Stadtparlament die Absage an den Bebauungsplan. Wider erwarten hatten der Kreis Bergstraße als Bauaufsicht und das Regierungspräsidium in Darmstadt erklärt, die Bauschutt-Recyclinganlage in ihrer jetzigen Form sei an diesem Platz nicht genehmigungsfähig. Begründet wurde das zum einen mit einer Lärmbelastung, die für ein Gewerbegebiet zu hoch sei. Ein weiterer Knackpunkt: Im bisherigen Bebauungsplan wurde eine Ausgleichsfläche aufgeführt, die der Stadt nicht gehört.

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Er werde nun sein Unternehmen ummelden und nach Lautertal übersiedeln, wo er schon eine Halle für seine Fahrzeuge gekauft hat. An Lindenfels wolle er künftig keine Gewerbesteuer mehr zahlen. Wo er seinen festen Platz für die Brecheranlage installieren will, wisse er indes noch nicht, sagte er auf Nachfrage.

Mehr dazu in der Mittwoch-Ausgabe des Bergsträßer Anzeigers.

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