Gemeindevertretung

Bauschuttanlage: Lautertaler Gemeindevertreter laden den Lindenfelser Bürgermeister zu sich ein

Von 
Konrad Bülow
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Im zurzeit noch nicht genutzten Kolmbacher Gewerbegebiet Im Gehren soll eine Bauschutt-Recyclinganlage gebaut werden © Funck

Lautertal. Die Lautertaler Gemeindevertreter erhoffen sich für ihre nächste Zusammenkunft im Dezember Besuch aus der Nachbarschaft. Einem Antrag der Lautertaler Bürgerliste folgend, soll der Gemeindevorstand den Lindenfelser Bürgermeister Michael Helbig einladen, damit dieser Rede und Antwort zur geplanten Bauschutt-Recyclinganlage steht, die ein Unternehmer in Kolmbach nahe der Grenze zu Gadernheim bauen will.

„Uns erreichen immer mehr Anfragen besorgter Bürger aus Gadernheim, die sich vor vollendete Tatsachen gestellt fühlen und nach Möglichkeiten der Mitsprache fragen, da sie eine hohe Belastung in Form von Lärm, Staub und Verkehr fürchten“, erläuterte Silvia Bellmann den Antrag ihrer Fraktion.

Zwar handele es sich um eine Entscheidung des „Lindenfelser Magistrat beziehungsweise des Regierungspräsidiums“, heißt es in dem Beschlussvorschlag. Es sei aber essenziell, bei einem solchen Vorhaben auch den Befürchtungen der Gadernheimer Bürger Rechnung zu tragen.

Die Lindenfelser Stadtverordneten hatten beschlossen, dem Unternehmer ein Grundstück im bisher brachliegenden Kolmbacher Gewerbegebiet Im Gehren zu verkaufen. Der Kaufvertrag soll allerdings erst zustande kommen, wenn das Regierungspräsidium Darmstadt das Vorhaben genehmigt. Das Verfahren dazu zieht sich seit einiger Zeit hin.

Ganz unumstritten war der LBL-Antrag nicht. Es sei verständlich, dass sich die Menschen sorgten, und es sei auch zu unterstützen, dass in der Sache mehr Informationen flössen. Dafür habe sich die Lautertaler SPD auch deutlich ausgesprochen, sagte deren Fraktionschef Tobias Pöselt (SPD). Den Bürgermeister einer anderen Kommune in eine Gemeindevertreter-Sitzung einzuladen, hält der Sozialdemokrat aber nicht für „zweckdienlich“, zumal das Verfahren zurzeit beim Regierungspräsidium liege. Ähnliche Bedenken äußerte Frank Maus von den Grünen. Er erinnerte daran, dass der Lautertaler Bürgermeister Andreas Heun erfolglos Akteneinsicht beim Regierungspräsidium beantragt habe. Eine andere Art von Informationsveranstaltung hielte Maus für angebrachter.

Letztlich wurde der Antrag mehrheitlich angenommen. Es dürfte sich allerdings ein Terminproblem ergeben: Die nächste Sitzung der Lautertaler Gemeindevertretung ist für den 16. Dezember angedacht. Just an diesem Abend soll Stand jetzt aber auch eine Sitzung des Lindenfelser Stadtparlaments stattfinden, bei der über den Haushalt 2022 der Burgstadt beraten werden soll. Es ist üblich, dass Rathauschefs an solchen Sitzungen in ihren Heimatkommunen teilnehmen.

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