Lindenfels. Die erfreuliche Nachricht, dass die Allgemeinmedizinerin Susan Winkler den Lindenfelsern erhalten bleibt, kursierte am Donnerstagnachmittag in den sozialen Medien. „Ja, das stimmt“, bestätigte das Praxisteam gegenüber dem Bergsträßer Anzeiger. Susan Winkler war im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) in der Nibelungenstraße 105 a als Fachärztin für Innere Medizin auch hausärztlich tätig. Seit Ende November ist der Vertrag mit der Ärztin beendet und sie praktiziert derzeit auch nicht mehr im MVZ in Lindenfels.
Das MVZ, das dem Kreiskrankenhaus Bergstraße in Heppenheim angeschlossen ist und somit unter Trägerschaft des Universitätsklinikums Heidelberg steht, wird zum Ende des Jahres aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen (wir berichteten). Die letzte reguläre Sprechstunde fand am gestrigen Freitag statt. Bis Freitag, 20. Dezember, können noch die vorbestellten Akten sowie Rezepte und Überweisungen abgeholt werden. Zum Ende des Jahres wird die Praxis der Allgemeinmediziner Jan Küster und Susan Winkler endgültig geschlossen.
Schon seit März gibt es keine medizinische gynäkologische Versorgung mehr in Lindenfels. Und damit stand nun in Lindenfels zur Dis-kussion, dass die medizinische Versorgung der Vergangenheit angehören sollte – was für die Bevölkerung vor Ort ein Dilemma zu werden drohte.
Umso erfreulicher ist nun die Entwicklung, dass Lindenfels einen Ärztesitz erhalten konnte und das Susan Winkler diesen als eigenständige Ärztin einnehmen wird. Sie konnte die Räumlichkeiten, in denen sich offiziell bis Ende des Jahres das MVZ befindet, anmieten.
Praxisräume müssen erst komplett neu eingerichtet werden
Allerdings sind diese nach dem Schließen des MVZ leergeräumt. Der Ärztin steht dann die Aufgabe bevor, sich komplett neu einzurichten – „von den Praxisgerätschaften bis zum Stuhl im Wartezimmer.“
Wie das MVZ-Praxisteam informiert, wird das seine Zeit dauern, voraussichtlich wird die neue Praxis im ersten Quartal des neuen Jahres eröffnet werden können. Auch in Sachen Personal wird es Veränderungen geben. Einzig eine Mitarbeiterin wird als Medizinische Fachangestellte der Praxis erhalten bleiben.
Bürgermeister Michael Helbig hatte die erfreuliche Nachricht, dass eine zugelassene Kassenärztin weiterhin in der Burgstadt arbeiten wird, auch in der Lindenfelser Stadtverordnetenversammlung am Donnerstagabend verkündet. „Es ist eine riesige Erleichterung, dass sich jemand kümmert, und ein Lichtblick angesichts der Misere, die uns mit der Schließung des MVZ drohte. Ich finde das Engagement toll, dass das jemand macht“, freute sich Helbig im BA-Gespräch.
„Es ist vor allem gut für die Leute, die nicht mehr mobil sind. In Gesprächen habe ich mitbekommen, dass es zwar möglich war, zu anderen Ärzten zu gehen, zum Beispiel nach Reichenbach, Gadernheim oder Fürth. Aber ältere Leute waren dann fast einen halben Tag unterwegs, nur um ein Rezept abzuholen“, schilderte Helbig.
Auch das Seniorenheim „Parkhöhe“ in der Freiensehnerstraße, das Pflegeheim „Lebensburg“ in der Kappstraße in der Kernstadt sowie die Wohnstätte „Buchenhof“ in Kolmbach könnten laut Helbig künftig davon profitieren, dass Susan Winkler in Lindenfels als Ärztin praktiziert, da somit eine Betreuung der Senioren und Pflegebedürftigen gewährleistet sei.
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