Schlierbach. Blaulicht in der Dunkelheit sorgte in Schlierbach für Aufmerksamkeit. Die Schlierbacher Feuerwehr hatte mit den Kollegen aus Lindenfels, Winkel und Eulsbach ihre Abschlussübung auf einem Bauernhof. Betroffen von der Übung war auch die Landesstraße durch das Schlierbachtal. Wie im Ernstfall waren zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge, darunter auch das Drehleiterfahrzeug der Lindenfelser Feuerwehr im Einsatz.
Deshalb galt es den Verkehr zu lenken, zumal für die Löschwasserversorgung eine Schlauchleitung von einem Hydranten aus quer über die Straße verlegt werden musste. Die taktische Aufstellung der Einsatzfahrzeuge oblag dem Einsatzleiter, dem Wehrführer von Schlierbach, Oliver Wolf. Schon bei der Anfahrt wurde den Fahrzeuglenkern erklärt, wo sie hinfahren sollen. Dann ging es schnell zur Sache.
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Am Einsatzort selbst herrschte rege Betriebsamkeit der Einsatzkräfte mit ihren Gerätschaften. Für die Übung wurde ein Brand in einem Wirtschaftsgebäude mit drei Vermissten über zwei Etagen angenommen.
Löschwasser aus dem Schlierbach
Wie bei einem echten Einsatz wurden zunächst die Atemschutzgeräteträger ins Haus geschickt. Zwölf Feuerwehrleute, eingeteilt in sechs Trupps unter der Leitung von Stadtbrandinspektor Michael Höbel, begaben sich auf die Suche nach den Vermissten. Bauernhöfe stellen besondere Anforderungen an die Feuerwehr. Wirtschaftsräume, die zur Lagerung dienen, sind manchmal nur über Leitern erreichbar und diese Leitern stehen nicht immer gleich parat. Doch die Feuerwehren haben auf ihren Fahrzeugen vielerlei Geräte und darunter auch tragbare Leitern. Die Helfer konnten damit schnell den Zugang zu den Räumen herstellen.
Für die große Anzahl an Atemschutz bedarf es einer ausgeklügelten Logistik. Diese wurde von der Feuerwehr Kolmbach mit ihrem speziellen Gerätewagen sichergestellt.
Flammenangriff von mehreren Seiten und von Drehleiter
Wichtig ist die Wasserversorgung, und das gleich zu Beginn, denn zur Sicherheit nehmen die Atemschutzgeräteträger immer einen Schlauch mit. Eine schnelle Versorgung wird über die Einsatzfahrzeuge mit Tanks hergestellt. So bleibt Zeit, um eine weitere Versorgung aus dem Trinkwassernetz oder Gewässern herzustellen. Bei der Übung wurden Hydranten und eine Staustufe im Schlierbach genutzt. Die Schlauchleitungen wurden von den Feuerwehrleuten aus Eulsbach und Winkel aufgebaut. Mit dem Wasser aus dem Schlierbach wurden die Tanks der Fahrzeuge wieder gefüllt. Unter der Leitung des Eulsbacher Wehrführers Jörg Marquard wurde die Wasserversorgung auch zur Brandbekämpfung sichergestellt.
Um die Brandbekämpfung kümmerte sich der stellvertretende Stadtbrandinspektor und stellvertretende Wehrführer von Lindenfels Stefan Schepula. Dazu griffen die Feuerwehrleute die Flammen von mehreren Seiten und auch mit Hilfe des Drehleiterfahrzeuges an. Mit einer sogenannten Riegelstellung wurden die angrenzenden Gebäude geschützt.
Nach rund einer Stunde war für die 60 Einsatzkräfte die Übung erfolgreich beendet. Alle Vermissten waren gefunden und in Sicherheit gebracht worden. Und es kam die Meldung: „Feuer aus“. Dann hieß es Aufräumen. Auf die Gerätewarte wartete nun noch einige Arbeit. Alle Geräte und Schläuche mussten gereinigt und die Sauerstoffflaschen aufgefüllt werden.
Im Schlierbacher Feuerwehrhaus hatte die Ehren- und Altersabteilung der örtlichen Feuerwehr ein Abendessen vorbereitet. Hier wurde die Übung durchgesprochen. Bürgermeister Michael Helbig bedankte sich bei den Einsatzkräften. Ein Dank galt dem Hofeigentümer, dass er sein Anwesen zur Verfügung gestellt hatte.
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