Hochstädten. Auch die Freiwillige Feuerwehr Hochstädten hatte am Samstag ihre Inspektionsübung. Vor dem Feuerwehrgerätehaus war die komplette Mannschaft der neunköpfigen Jugendwehr mit Jugendleiter Lukas Link angetreten sowie 13 Aktive der Einsatzabteilung, die durch Krankheit und aus beruflichen Gründen um sechs Personen dezimiert war. Nicht dabei waren die Feuersalamander, die sich erst nach den Sommerferien wieder neu formiert hatte.
Stadtbrandinspektor Jens-Peter Karn und sein Stellvertreter Thomas Strößinger sowie Wehrführer Eugen Sponagel aus Auerbach waren mit fachlichem Blick vor Ort, während die Zaungäste aus der Bürgerschaft, darunter auch Ortsvorsteherin Sabine Hinterkeuser-Freye und Claudia Sosniak von der Stadtteildokumentation, die Übung interessiert verfolgten. Zunächst zeigten die Nachwuchskräfte auf der Wiese neben dem Gerätehaus, was sie schon gelernt haben. Stadtbrandinspektor Karn stellte das zufrieden. Der „Flächenbrand“ sei effizient bekämpft worden, die Übung habe „sehr gut geklappt“, würdigte er die „gut trainierte“ Jugendwehr.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Zur Übung der Einsatzabteilung ging es ins Oberdorf, denn für die aktuellen Übungszwecke wurde die nahezu ausgeräumte alte Schule genutzt, die nach umfangreichen Modernisierungsarbeiten wieder als Kindergarten genutzt werden soll. Hier war Feuer im Keller gemeldet worden, außerdem wurde noch eine Person vermisst.
Hier hatten es die Einsatzkräfte unter der Leitung von Christian Schellenberger nicht so leicht, denn der Zugang zum Keller des denkmalgeschützten Hauses ist eng und der Keller ist verwinkelt mit vielen kleinen Räumen. Bei null Sicht im verrauchten Gebäude ist das Vorkommen nicht einfach, insbesondere wenn auch die mit Wasser gefüllten Schläuche immer wieder mal an Widerständen hängenbleiben. Hilfreich war bei dieser Übung sicherlich, dass die Kellerräume bereits leergeräumt waren.
Lob für das Schlauchmanagement
Die Einsatzkräfte hatten das aber gut gelöst, zeigte sich bei der Abschlussbesprechung auch der Stadtbrandinspektor von dem „Schlauchmanagement beeindruckt“. Den einen oder anderen Tipp hatte er noch für Einsatzleiter Schellenberger, der seine Aufgabe aber gut bewältigt hatte, obwohl er dafür eigentlich die erforderliche Truppmannausbildung noch nicht hat. Ein Sonderfall, der aber auch im Ernstfall eintreten kann, so Karn.
Überhaupt ist Schellenberger ein Sonder- oder auch Glücksfall für die Hochstädter Wehr. Der Pilot ist nicht nur Flugkapitän, sondern fliegt auch Rettungshubschrauber und lernte in dieser Funktion im Rahmen eines Einsatzes auch Hochstädten kennen.
Später erwarb er dann ein Grundstück im Stadtteil und wurde Hochstädter Bürger. Seitdem gehört er der örtlichen Feuerwehr an, für die er durch seine Erfahrung bei Rettungseinsätzen ein Gewinn ist, wie von Wehrführer Henkes zu erfahren war. Auch vom Stadtbrandinspektor war lobend erwähnt worden, dass Schellenberger jederzeit den Überblick behalten habe.
Abschließend machte Karn noch einmal deutlich, dass die Übungen notwendig seien und einen ernsten Hintergrund hätten, wie die Ernstfälle der vergangenen Wochen gezeigt hätten. Nach getaner Arbeit bleiben die Feuerwehrkräfte im Unterrichtsraum des Gerätehauses noch in entspannter Runde beisammen und stärkten sich mit dem vorbereiteten Imbiss.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/bensheim_artikel,-bensheim-feuerwehr-uebung-bensheim-hochstaedten-_arid,2148426.html