Saisonvorbereitungen

Wieder große Sprünge im Lindenfelser Freibad

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Konrad Bülow
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Im Lindenfelser Schwimmbad soll dieses Jahr der Sprungturm wieder genutzt werden dürfen. Gestern informierte die Stadt über den Stand der Vorbereitungen für die neue Saison. © Thomas Neu

Lindenfels. Der Sprungturm im Lindenfelser Schwimmbad gilt als das Aushängeschild der Anlage am Almenweg. Blau und weiß gestrichen ragt er über dem Becken fünf Meter in den Himmel. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, Aufbauten mit solchen Höhen sind in den Bädern der Region dünn gesät. „Ganze Cliquen von Jugendlichen versammeln sich hier und vollführen richtige Kunstsprünge. Es kamen auch schon Jugendliche aus Bensheim hier her gefahren, weil es so etwas dort nicht gibt“, sagt Jochen Terporten, Vorsitzender des Fördervereins Lindenfelser Schwimmbad.

In der vergangenen Saison war der Sprungturm geschlossen – und wurde schmerzlich vermisst. Der TÜV hatte die Einschränkung angeordnet, die Konstruktion erfüllte verschiedene Richtlinien nicht. In diesem Sommer sollen die Gäste aber wieder Anlauf zu mutigen Sprüngen nehmen können: Die Attraktion Sprungturm wird den Vorgaben angepasst und soll zum Saisonbeginn wieder zur Verfügung stehen. „Wir hatten jetzt die Auftragsvergabe dazu“, erläuterte Bürgermeister Michael Helbig gestern bei einem Termin im Freibad. 15 000 Euro soll die Maßnahme kosten. Die Hälfte davon zahlt der Förderverein, den Rest die Stadt.

Gefahr bei Gedränge

Der TÜV hatte im wesentlichen zwei Dinge bemängelt: Zum einen befindet sich die Zugangsleiter in gerade Linie hinter der unteren Absprung-Plattform. Gibt es Gedränge mit Rückstau auf dem Turm, dann könnte hinten herunterfallen, wer gerade auf der Leiter steht, so die Befürchtung. Deshalb soll die Leiter nun seitlich an der Plattform angebracht werden.

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Zum anderen bieten die horizontal verlaufenden Stäbe am Geländer nicht genügend Sicherheit, lautet der Befund. Der TÜV sieht auch die Gefahr, dass wartende Gäste dazu inspiriert werden könnten, sich auf den oberen Stab zu setzen und die Füße auf dem unteren Stab abzustellen – was ebenfalls zu gefährlichen Situationen führen kann. Künftig sollen vertikal verlaufende Stäbe am Geländer vor Abstürzen schützen.

Die Hoffnung ist, dass der Sprungturm, wenn er erst wieder allen Regeln genügt, zu einer erfolgreichen, möglichst normalen Schwimmbad-Saison beiträgt. Viele Jugendliche seien im vergangenen Jahr wegen der Sperrung des Turms nicht mehr an den Almenweg gekommen, blickte Terporten zurück. Unter Corona-Bedingungen, mit Schichtbetrieb, Bahnenbegrenzung und beschränkter Besucherzahl suchten dort nur 8200 Gäste Entspannung und Abkühlung, 15 200 Euro nahm die Stadt ein – in guten Jahren ist es etwa dreimal so viel.

Wieder Karten im Vorverkauf

Zwar ist trotz der als weniger gefährlich geltenden Omikron-Variante noch nicht ausgeschlossen, dass das Coronavirus auch die Saison in diesem Jahr verhagelt. Bis auf weiteres setzt die Stadt aber auf Optimismus. In den beiden bisherigen Corona-Sommern mussten die Mitarbeiter die Pausen zwischen den Schwimm-Schichten nutzen, um Flächen zu desinfizieren. „Das planen wir für dieses Jahr nicht mehr“, sagt Bürgermeister Helbig.

Anders als in den Vorjahren soll es auch wieder einen normalen Karten-Vorverkauf geben, wenn auch nicht mit Ermäßigungen. Auch eine Drei-Bäder-Karte – gültig in den Einrichtungen in Lindenfels, Fürth und Birkenau – soll wieder angeboten werden. Dauerkarten aus den Vorjahren, die wegen der Pandemie nicht genutzt werden konnten, behalten ihre Gültigkeit.

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Bis die Tore geöffnet werden, bleibt allerdings noch einiges zu tun. Die beiden Schwimmbad-Betriebsleiter Andrea Cooper und Stefan Schmitt haben gestern mit den Vorbereitungen für die Schwimmbad-Saison begonnen. Gemeinsam mit Terporten und nach Bedarf und Möglichkeit unterstützt vom Bauhof machen sie die Anlage fit für den Sommer. Als Erstes werden Laub und Eicheln auf der Wiese zusammengerecht. Bereits zuvor musste eine Menge Totholz entfernt werden, Bäume waren umgekippt.

Neues Wasser ab Ende März

Nach den Grünflächen geht es an den Umgang, anschließend wird das grüne Wasser abgelassen und das Becken mit dem Hochdruckreiniger gesäubert – „jeder Quadratmeter“, fügt Schmitt hinzu. Externe Handwerker werden außerdem einiges an Fliesen zu reparieren haben. Die Anlage ist dringend sanierungsbedürftig, was aber Millionen von Euro kosten würde. Ob und wie die Kommune diese Herausforderung angeht, müssen die Stadtverordneten noch entscheiden.

Ende März soll die Befüllung des Beckens mit Quellwasser beginnen. „Sie wird etwa fünf Wochen dauern“, kündigte Cooper an. Mitte, Ende Mai, so das Ziel, sollen dann die ersten Sprünge ins Wasser erfolgen.

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