Lindenfels. „In der Diskussion um die angekündigte Schließung des Medizinischen Versorgungszentrums in Lindenfels wird so getan, als sei dieser Niedergang plötzlich über Nacht erfolgt“, kritisiert der Bürgermeisterkandidat Norbert Taufertshöfer. In einer Pressemitteilung bezweifelt Taufertshöfer, dass die Entwicklung für die Verwaltung überraschend gekommen sei.
Taufertshöfer verweist auf eine Erklärung von Bürgermeister Michael Helbig und dem Ersten Stadtrat Maximilian Klöss in der vergangenen Woche. „Die Ankündigung, dass ein Arzt die Einrichtung verlassen soll, kam kurzfristig vor zirka vier Wochen. Aber was war davor? Hier geht es schließlich nicht um den Wegfall irgendeiner Dienstleistung, sondern um die existenzielle Grundversorgung der Menschen vor Ort.“
Die medizinische Versorgung der Bürger werde extrem beeinträchtigt. Es entstünden enorme Umstände und Kosten. „Selbst einfache Behandlungen oder Routinen wie Dialysen werden mit immensen Umständen verbunden sein. Von der Versorgung der Menschen im Altersheim und den Patienten in den Pflegeheimen ganz zu schweigen. Was ist mit diesen Kosten im Vergleich zur gerechneten Unwirtschaftlichkeit der Einrichtung?. Umliegende gemeindenahe Ärzte haben Aufnahmestopp“, so Taufertshöfer.
MVZ sei ein wichtiger Baustein für die langfristige Stabilität des medizinischen Angebotes
Richtig sei, dass alle an einem Strang ziehen müssten, um die Versorgung aufrecht zu erhalten. Er werde sich daran beteiligen. Trotzdem bleibe die Frage, wie es dazu kommen konnte, dass das Zentrum plötzlich vor dem Aus stehe.
Bei der Neueröffnung des MVZ im August 2020 sei man voll des Lobes und der Zuversicht gewesen. „Landrat Christian Engelhardt nahm in besonderer Weise Bezug auf die Tragbarkeit des Unternehmens, da durch dieses Konzept finanzielle und personelle Ressourcen eingespart würden, dies einen wirtschaftlichen Betrieb ermögliche und ein wichtiger Baustein sei für die langfristige Stabilität des medizinischen Angebotes. Auch der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung, Eckart Starke, äußerte sich ähnlich.“
Warum seien die Vorgaben nicht überprüft worden, fragt Norbert Taufertshöfer. Aus welchen Gründen sei das Konzept gescheitert, „obschon diesem mit Sicherheit strategische und finanzielle Planungen zugrunde lagen? Gab es konzeptionelle Denkfehler oder wurde es nur schlecht umgesetzt?“ Darüber müsse parallel zur Suche nach einer Lösung für die Bürger diskutiert werden. „Einen erneuten Schiffbruch darf es nicht geben“, schreibt Taufertshöfer. red
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