Finanzausschuss

Friedhofsgebühren in Lindenfels bleiben bis 2025 unverändert

Die Friedhofsgebühren müssen bis 2025 nicht geändert werden. Das Gremium befürwortet den Kauf des Gebäudes in der Burgstraße 35.

Von 
Nora Strupp
Lesedauer: 

Lindenfels. Nachdem schon der Ausschuss für Fragen des Gemeinwesens und der Bauausschuss am Montag ihr Veto gegen die Investitionskosten in Höhe von bis zu 478 000 Euro zur Ertüchtigung des „Haus der Vereine“ eingelegt haben, hat nun auch der Lindenfelser Finanzausschuss den Beschlussvorschlag der Stadtverwaltung einstimmig abgelehnt. Das „Haus der Vereine“ galt bislang als favorisierter Standort für das geplante Nibelungenmuseum. Doch laut des Instandsetzungs- und Sanierungskonzepts des Lautertaler Ingenieurbüros Turetschek müssten zunächst umfangreiche Sanierungsarbeiten erledigt werden, bevor Museumsräume dort eingerichtet werden könnten.

Investitionskosten abgelehnt

„Die Finanzierung wäre gigantisch. Die dringend notwendige Sanierung zur Sicherung des Gebäudeerhalts für 67 000 Euro könnte ich mir noch vorstellen, aber alles, was darüber hinausgeht, nicht“, stellte Harald Stanka (SPD) klar.

Bernd Rettig (LWG) merkte an, dass bei der Kostenaufstellung des Ingenieurbüros der Brandschutz noch nicht berücksichtigt wurde und deshalb mit noch weiteren, nicht unerheblichen Kosten zu rechnen sei.

Auch Dieter Adolph (FDP) sprach sich entschieden gegen die Investitionen von rund einer halben Million Euro aus: „Die Erhaltungsmaßnahmen sollten wir ergreifen, aber alles andere nicht.“

Claudia Schmitt (CDU) schlug vor, ein Nutzungskonzept für das „Haus der Vereine“ zu erstellen. Prinzipiell stand sie den Sanierungsmaßnahmen positiv gegenüber: „Man könnte es auch als Chance sehen. In der Straße gibt es bereits ein bis zwei Häuser, die gar nicht oder nur teilweise in ,Wilder Westen’-Manier saniert wurden. Ich fände es schade, wenn das beim ,Haus der Vereine’ auch passieren würde. Und ein Nibelungenmuseum würde sich schon gut machen.“

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Jochen Ruoff (Grüne) sprach sich ebenfalls gegen die hohen Investitionskosten aus und verwies in diesem Zuge auf eine grobe, inoffizielle Kostenschätzung seitens der Stadtverwaltung aus dem vergangenen Jahr, die schon eine erste Idee lieferte, in welchen preislichen Dimensionen sich eine Ertüchtigung des „Haus der Vereine“ bewegen könnte, um dieses als Museum herzurichten: „Damals war von 250 000 Euro die Rede. Da haben wir schon Schnappatmung bekommen. Jetzt ist es noch viel, viel mehr. Eigentlich müsste da die gesteigerte Schnappatmung einsetzen.“

Einstimmig sprach sich der Finanzausschuss daraufhin gegen den Beschlussvorschlag aus. In diesem war formuliert, dass dem Magistrat empfohlen wird, die finanziellen Mittel im Investitionsplan einzustellen – beginnend mit 67 000 Euro für das Haushaltsjahr 2024, dann 323 000 Euro für das Jahr 2025 und 88 000 Euro für das Jahr 2026.

Rathaus-Erweiterung denkbar

Als nächstes befasste sich der Ausschuss mit dem zum Verkauf stehenden Haus in der Burgstraße 35, das sich direkt neben dem Rathaus und dem Kur- und Touristikservice befindet. Laut Gremienvorlage sind 320 000 Euro als Kaufpreis aufgerufen. Jochen Ruoff erkundigte sich, was nach dem Kauf mit dem Gebäude passieren soll. Bürgermeister Michael Helbig erläuterte, dass es als Option für eine Rathauserweiterung infrage käme, da die Räumlichkeiten der Verwaltung derzeit sehr beengt seien. Aber auch anderen Nutzungsmöglichkeiten stand Helbig offen gegenüber: „Im Haus befinden sich drei Wohnungen. Man könnte diese eventuell vermieten. Oder sie als Vereinsräume nutzen. Auch eine Verknüpfung zum vorhergehenden Tagesordnungspunkt wäre möglich“, deutete er an, dass die Räumlichkeiten als Standort für das Nibelungenmuseum dienen könnten.

Das Geld für den Kauf soll laut Gremienvorlage aus dem „Investitionsprojekt I-08-15001“ kommen. Hinter dieser kryptischen Zahlenkombination verbirgt sich die Sanierung des Lindenfelser Freibads. Hierfür stehen noch restliche Haushaltsmittel in Höhe von rund 1,86 Millionen Euro zur Verfügung. „Da derzeit noch kein Beschluss zur Sanierung des Schwimmbads gefasst wurde, werden diese Mittel im Jahr 2023 nicht in voller Höhe benötigt. Es wird daher vorgeschlagen, Mittel in Höhe von 350 000 Euro (inklusive Nebenkosten) für den Ankauf des Anwesens Burgstraße 35 umzuwidmen. Die umgewidmeten Mittel werden im Haushaltsplan 2024 bei Investitionsprojekt I-08-15001 neu veranschlagt“, heißt es in der Gremienvorlage.

Mehr zum Thema

Kommunalpolitik

Keine halbe Million Euro für das Lindenfelser "Haus der Vereine"

Veröffentlicht
Von
Nora Strupp
Mehr erfahren
Lindenfels

Beratungen zu Friedhofsgebühren

Veröffentlicht
Von
Red
Mehr erfahren
Finanzausschuss

Solaranlagen könnten bald bezuschusst werden

Veröffentlicht
Von
Thorsten Matzner
Mehr erfahren

„Ich kenne das Gebäude gut. Es ist in einem relativ guten Zustand, sodass keine größeren Investitionen in den nächsten Jahren zu erwarten sind. Den Preis finde ich nahezu in Ordnung“, begrüßte Dieter Adolph den Kauf. Alle anderen Ausschussmitglieder schlossen sich an und sprachen sich ebenfalls für den Kauf des Hauses aus.

Zuletzt nahm der Ausschuss die Ausführungen zum Thema „Kostendeckungsgrad der Friedhofsgebühren“ zur Kenntnis. Wie der Gremienvorlage zu entnehmen ist, wurde die Bensheimer Beratungsgesellschaft Eckermann & Krauß GmbH mit der Kalkulation der kostendeckenden Gebührensätze beauftragt. „Dabei sollte ermittelt werden, ob die aktuellen Gebührensätze eine Kostendeckung von mehr als 80 Prozent erzielen. Der Gebührensatz für die Nutzung der Trauerhalle sollte außerdem auf das vertretbare Maß von 200 Euro begrenzt werden“, heißt es in der Gremienvorlage weiter.

Kostendeckung von 88 Prozent

Durch die Kalkulation habe sich gezeigt, dass bei einer Beibehaltung der bisherigen Gebührensätze sogar ein Gesamtkostendeckungsgrad von 88 Prozent erzielt werden kann. Damit ergebe sich für den Zeitraum bis 2025 kein Änderungsbedarf bei den Gebührensätzen. „Das ist ein überraschend gutes Ergebnis. Das ist das erste Mal, dass wir diesen sehr guten Kostendeckungsgrad haben“, konstatierte Adolph. „In den letzten 20 Jahren lag die Kostendeckung immer zwischen 50 und 60 Prozent. Durch den Friedwald rechne ich sogar mit einem Plus. Das ist sehr erfreulich.“

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren