Fürth

Spatenstich für die Erweiterung der Heinrich-Böll-Schule in Fürth

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arn
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Fürth. Engagierte Arbeit begründet einen guten Ruf und der sorgt für hohe Nachfrage: Diese Erfahrung macht gerade die Heinrich-Böll-Schule (HBS) in Fürth. 155 Fünftklässler kamen neu an die einzige integrierte Gesamtschule im Kreis Bergstraße. Weil Kinder aus der Ukraine aktuell „aufgefangen“ werden müssen, verschärft sich die sowieso bereits angespannte Platzsituation. Im Moment behilft sich die HBS mit Unterrichts-Containern auf dem Schulhof.

Nun ist allerdings eine Entspannung der Situation absehbar – auch wenn es noch bis ins kommende Schuljahr dauern wird, bis sie greift. Der symbolische Spatenstich am Anbau an das Schulgebäude war lang ersehnt worden.

Bereits vor sechs Jahren löste die Raumnot an der HBS entsprechende Planungen aus, wie Schulleiter Alexander Hauptmann im Rahmen der Feierstunde erinnerte. Fürths Bürgermeister Volker Oehlenschläger hatte die Bedarfsanalyse aus dem Jahr 2017 mitgebracht, die Grundlage der jetzigen Maßnahme ist. Beide sagten, von Beginn an sei keine „Interimslösung“ angestrebt worden, sondern ein zukunftsfähiges Konzept.

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Das wird nun mit einiger Verzögerung umgesetzt, was unter anderem der Corona-Pandemie geschuldet ist. Projektleiter Matthias Wenderlein von der Planungsgesellschaft PA-plus aus Darmstadt verstand es, die Vorfreude auf das Ergebnis zu schüren. Dieses wird nicht nur aus dem Anbau, sondern auch aus Umbauten im jetzigen Schultrakt bestehen. „Hinter diesem alten Gebäude steckt eine gute Idee“, lobte Wenderlein die Planer der Anfang der 70-er Jahre errichteten Gesamtschule. „Da mussten wir das Rad nicht neu erfinden und konnten das bestehende System einfach erweitern.“

Neu wird freilich der Baustoff sein: Holz ist das dominierende Material beim Anbau. Eine Entscheidung im Sinn der Nachhaltigkeit, wie Landrat Christian Engelhardt betonte. Beton verbraucht bereits bei der Herstellung jede Menge Energie und verursacht dabei Kohlendioxid-Emissionen. „Holz bindet im Gegensatz dazu Kohlendioxid“, erklärte Engelhardt.

Schwierige Rahmenbedingungen

Es war eine Vorgabe des Kreises, des Schul- und damit auch Bauträgers, die die Planer vor Herausforderungen stellte, „trotz jeder Menge Erfahrung im öffentlichen Bauen“, wie Matthias Wenderlein einräumte. Mit „viel Einsatz von Gehirn“ sei ein Mischsystem entwickelt worden, das optimal für dieses Vorhaben geeignet ist. Moderne Technik, so der Architekt, werde mit dem Bestand „verheiratet“.

Ausdrücklich erwähnte Wenderlein die offene und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Schulleitung und dem gesamten Team der HBS. „Das sind positiv denkende Menschen, die einen mitreißen – obwohl sie ein paar Kröten zu schlucken hatten“, bemerkte er. Dazu gehörten die diversen Verzögerungen. Nun hoffen alle auf einen möglichst reibungslosen Verlauf der Arbeiten. „Das sind gute Leute, die das machen“, ist Landrat Engelhardt diesbezüglich optimistisch. Gleichwohl verwies er auch auf die schwierigen Rahmenbedingungen angesichts von Lieferengpässen, steigenden Kosten und der Personalnot bei den Handwerkern.

Die Schulgemeinde der HBS hätte eine baldige Fertigstellung des Neu- und Umbaus verdient. Daran ließ beim Spatenstich niemand einen Zweifel. Mehrfach wurde die pädagogische Arbeit an der Schule gelobt, deren Qualität sich in den steigenden Schülerzahlen manifestiere. „Wir stellen uns den gesellschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen“, so Schulleiter Hauptmann.

Von einer Erfolgsgeschichte, die gemeinsam mit dem Kreis und der Gemeinde geschrieben wurde, sprach Hauptmann in Bezug auf die kurzfristige Integration von 40 ukrainischen Kindern in Sprachintensivklassen. Mit Erfolg werde an der HBS auch die Digitalisierung vorangetrieben. Nicht von ungefähr ist sie eine von zwölf Pilotschulen in Hessen, an denen seit dem Ende der Ferien das Schulfach „Digitale Welt“ unterrichtet wird. arn

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