Schlierbach. Die Nachwuchsarbeit wird bei der Schlierbacher Feuerwehr großgeschrieben. Davon profitiert die Einsatzabteilung, also die Riege der aktiven Brandschützer. „Wir haben nur wenige Quereinsteiger“, berichtet der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Stefan Vetter.
Daher gibt es allen Grund, die Jubiläen der Jugendfeuerwehr und der Kinderfeuerwehr zu feiern. „1974 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet. Sie besteht somit seit 50 Jahren“, sagt Jugendwart Robin Hördt. Gabi Schneider, die Leiterin der Kinderabteilung Löschdrachen ergänzt, dass diese Gruppe im Jahr 2009 – also vor 15 Jahren – ins Leben gerufen wurde.
So wie das Geburtstagswochenende in der Zeit vom 14. bis zum 16. Juni geplant wird, so ist auch die Arbeit in den Nachwuchsabteilungen. Die Löschdrachen werden spielerisch und die Jugendfeuerwehr schon etwas ernster an die Arbeit in der Einsatzabteilung herangeführt. Wichtig sind im Nachwuchsbereich Freizeitbeschäftigungen und das gemeinsame Verbringen der Zeit. Hier hätten sich schon viele Freundschaften gebildet, von jungen Menschen, die eigentlich so nicht zusammenkommen, wissen die Verantwortlichen in der Feuerwehr.
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Stefan Vetter erinnerte daran, dass 1974 der Festplatz in der verlängerten Waldstraße in Schlierbach geschaffen wurde. Damals gründete sich auch die Jugendfeuerwehr, Kinder ab zehn Jahren konnten nun Mitglied in der Feuerwehr werden. Zu den Grundaufgaben gehört, die Jugendlichen an die Arbeit der Einsatzabteilung heranzuführen. Altersgerechte theoretische und praktische Übungen stehen bis heute auf dem Plan.
Dazu gehören nicht nur Löschangriffe, sondern auch die technische Hilfe, der Einsatz unter Atemschutz und Maßnahmen zur Ersten Hilfe am Menschen. „Also die gesamte Bandbreite der Tätigkeit einer Feuerwehr“, wie es Jugendleiter Robin Hördt zusammenfasst. Mit seinem Stellvertreter Marlon Meister leitet er die Abteilung. Durch die Unterstützung weiterer Feuerwehrmitglieder lassen sich interessante Freizeitaktivitäten gestalten. Dazu gehören die beliebten Zeltlager, Ausflüge und Wanderungen und Feiern, etwa zum Jahresabschluss. Bei den überregionalen Zeltlagern auf Kreis- und Bezirksebene gibt es Wettbewerbe und Prüfungen. „Wir konnten bei den Lagerolympiaden dank unseres guten Zusammenhaltes oft sehr gut abschneiden“, erinnert sich Robin Hördt, der stolz auf sein Team ist.
Am Anfang gab es Kritik im Kerwezug
Sportlich und erfolgreich zeigten sich die Jugendlichen vor zwei Jahren, als die Leistungsspange abgenommen wurde. Hier gilt es, körperliche Fitness und Wissen in der Feuerwehrtechnik zu haben. Beim Berufsfeuerwehrtag im Lindenfelser Gerätehaus haben die Mitglieder die Jugendflamme erwerben können. Dazu muss man wissen, wie ein Notruf abgesetzt wird, wie sich ein Löschangriff aufbaut und wie Geräte für den Einsatz zu handhaben sind. „Es ist beim Umgang mit den Gerätschaften wichtig, dass wir auch Kleidung haben, die vor Unfällen schützt“, sagt Robin Hördt. Die Leiter der Lindenfelser Jugendfeuerwehren sind dankbar dafür, dass die Jugendlichen inzwischen auch mit Sicherheitsschuhen ausgestattet wurden.
Am Anfang der Kinderfeuerwehr stand der Kerwezug im Jahr 2008. Gabi Schneider, Elke Steinmann, Claudia Emig und Beate Hoeppner kritisierten damals, dass es keine Frauen in der Feuerwehr gibt. Das konnte der Vorsitzende Günther Pfeifer nicht auf sich sitzenlassen und setzte sich dafür ein, dass sich das ändert. Mit den Frauen in der Feuerwehr folgte der nächste Schritt: Als Garant für die Jugendwehr wurde die Kinderfeuerwehr gegründet. Gabi Schneider sieht diese bis heute als sehr wichtig an. „Nach der Änderung der Satzung, dem Abklären von Versicherungen und viel Bürokratie konnten wir im April 2009 die Kinderfeuerwehr gründen.“ Unterstützt wird Schneider inzwischen von Elke Steinmann und Claudia Emig sowie Jasmin Rettig und vielen Mitgliedern aus der Jugendfeuerwehr.
Bei der Kinderfeuerwehr sind die Tretautos beliebt
„In der Kinderfeuerwehr gilt es vor allem, den Kindern die Angst vor Notfallsituationen zu nehmen“, erklärt Gabi Schneider. Spielerisch lernen die Kinder, wie sie sich im Notfall verhalten sollen. Beliebt bei den Treffen sind die Feuerwehr-Tretautos, die ihren festen Platz im Gerätehaus haben. „Damit können die Kinder auch die notwendige Disziplin lernen“, so Gabi Schneider, die weiß, wie wichtig das für die spätere Zusammenarbeit in der Gruppe ist. Ganz hoch im Kurs steht bei den Löschdrachen das Spiel- und Bastelangebot. Weihnachtliches Plätzchenbacken gehört dazu und auch Ausflüge.
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