Festkommers

Feuerwehr Gadernheim feierte "ein stolzes Jubiläum"

Festkommers: Gadernheimer Brandschützer erhielten viel Lob für ihre Arbeit. Zwei der Gründungsmitglieder feierten noch mit.

Von 
Jutta Haas
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Zum Auftakt des Festkommerses präsentierten sich die Mitglieder der Löschzwerge, der Jugendfeuerwehr, der Einsatzabteilung, der Ehren- und Altersabteilung und die Festdamen auf der Bühne. © Jutta Haas

Gadernheim. Seit 75 Jahren besteht in Gadernheim die Freiwillige Feuerwehr. Das war ein Grund für eine große Feier mit vielen Gästen. Zum Auftakt bildeten die aktiven Mitglieder der Feuerwehr-Abteilungen einen kleinen Zug durch die Halle zur großen Bühne.

Der Vereinsvorsitzende Peter Bormuth bedankte sich bei seiner Begrüßung beim Leiter der Mittelpunktschule, Alwin Zeiß, der die Nutzung der Turnhalle für das Fest möglich gemacht hatte. „Wir wollten die 75 Jahre nicht einfach vorbeiziehen lassen“, so Bormuth. Da die Feuerwehr mit Stolz auf ihre Geschichte blicken kann und dies den Gründungsmitgliedern zu verdanken ist, war ein informatives Programm mit Rückblicken auf die Entwicklung der Feuerwehr vorbereitet worden.

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So galt zunächst Willi Bickelhaupt und Peter Ross ein besonderer Gruß. Beide Senioren blicken auf 90 Lebensjahre zurück und gehörten zu den Gründungsmitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr. Über die weitere Entwicklung informierte der zweite stellvertretende Wehrführer Alexander Beez. Demnach wurde eine Feuerwehr in Gadernheim bereits 1806 erstmals urkundlich erwähnt. Damals wurde der Ort behördlich aufgefordert, eine Feuerwehr zu bilden, 1833 wurde schriftlich niedergelegt, dass eine Handdruckspritze angeschafft wurde.

Die Jugendfeuerwehr kam 1987, die Kinderfeuerwehr 2001 dazu

1890 gehörte Gadernheim zum Kreis Bensheim. Damals wurde eine neue Feuerwehrverordnung erlassen. Das Dorf musste entscheiden, ob eine Berufs-, Freiwilligen- oder Pflichtfeuerwehr aufgestellt werden sollte. Heraus kam eine Pflichtfeuerwehr.

1913 wurde die Gadernheimer Kirche gebaut. Danach ersetzten die Glocken den bisherigen Trompeter. Sie wurden auch geläutet, wenn Gefahr drohte. Für das Jahr 1917 ist der Brand einer Scheune dokumentiert, die Feuerwehrleute konnten damals aber immerhin das Wohnhaus retten.

1930 wurde auch in Raidelbach eine Pflichtfeuerwehr gegründet. Der letzte Einsatz der Gadernheimer Pflichtfeuerwehr war zum Ende des Krieges 1945, damals zählte die Feuerwehr 139 Männer in Gadernheim und 20 in Raidelbach. Bei der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr 1949 erklärten sich 46 Männer bereit, mitzuwirken. Im Rathaus wurden die Geräte untergebracht. Die Schule wurde für Übungen genutzt. Auf dem Rathaus wurde 1951 eine Sirene aufgebaut. 1954 gründete sich die Freiwillige Feuerwehr Raidelbach.

Bürgermeister Heun bezeichnete 75 Jahre als "stolzes Jubiläum"

Zum zehnjährigen Bestehen der Gadernheimer Feuerwehr wurde von Pfarrer Hans Runge die Fahne geweiht. Die Beschaffung moderner Geräte, der Bau und Ausbau des Gerätehauses und der Weiterentwicklung des Wissens und der Ausrüstung der Mannschaft folgten. 1987 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, 2001 die Kinderfeuerwehr. In einem Film wurde eindrucksvoll gezeigt, wie aufwendig früher ein Buschbrand gelöscht wurde und wie schnell und gut vorbereitet dieses unter Atemschutz heute gemacht wird.

„75 Jahre Feuerwehr in Gadernheim ist ein stolzes Jubiläum“, fasste Schirmherr und Bürgermeister Andreas Heun zusammen. „Parallel zum Grundgesetz und nach der Neuordnung der Infrastruktur nach dem Krieg gründete sich in Gadernheim die Freiwillige Feuerwehr.“. Seitdem hätten viele Männer und Frauen ehrenamtlich gedient. „Das ist eine enorme Leistung“, so Heun.

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Er wisse aber auch, dass es schwierig werde, wenn es das ehrenamtliche Engagement im Brandwesen nicht gäbe. Dann wäre die Gemeinde in der Pflicht, für sehr viel Geld den Brandschutz sicherzustellen. Das in Deutschland bestehende System mit der Freiwilligen Feuerwehr im Brandschutz, bei der technischen Hilfeleistung und auch im Katastrophenschutz sei in Europa einmalig.

Heun dankte den Feuerwehrleuten für ihre Arbeit und lobte den Wert der Feuerwehr: „Ihr seid eine gesellschaftliche Institution und gehört wie der Kaiserturm und die evangelische Kirche zu Gadernheim.“ Die intensive Nachwuchsarbeit zeige, dass die Zukunft der Feuerwehr gesichert sei. „Ihr könnt stolz sein, was ihr geleistet habt für die Menschen im Ort. Macht weiter so.“

Freie Autorin

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