Lindenfels. Durch einen Platzregen kurz vor Beginn des Sängerabends zum Auftakt des Lindenfelser Burg- und Trachtenfests schwammen die Träume von einem lauschigen Abend im Kurgarten endgültig dahin. Der beliebte Sängerabend mit den Lindenfelser Chören wurde deshalb kurzerhand ins Bürgerhaus verlegt und erfreute sich dort über großen Besucherandrang.
Seit einigen Jahren findet die Eröffnungsveranstaltung zum Burgfest nicht mehr auf der Burg, sondern im Kurgarten oder Bürgerhaus statt. Die Chöre aus Lindenfels und den Stadtteilen nehmen teil und bescheren den Gästen ein buntes Repertoire an Liedgut.
Als erstes betrat Gesangverein aus Seidenbuch die Bühne
Bürgermeister Maximilian Klöss begrüßte die Gäste in Odenwälder Dialekt („Genoowend ihr Leut, Burgfest ist heut“) und führte auch gleich selbst durch das Programm. Die Chöre aus Kolmbach konnten in diesem Jahr nicht dabei sein, informierte Klöss, dafür hätten die anderen Chöre die Chance „ein Liedchen“ mehr zu singen. Die „Liedchen“ entpuppten sich dann als Ergebnis langer Proben und begeisterten das Publikum.
Den Auftakt übernahmen die Sänger vom Männergesangverein „Liederkranz“ Seidenbuch. Unter Leitung von Sebastian Steinmetz hörten die Gäste „Hase und Igel“, „Wein und Liebe“ und „Weinparadies“. Unter der Regie von Hans-Dieter Seyfert trat anschließend der Männergesangverein „Sängerlust“ aus Schlierbach auf. Der Chor gab „Die Rose“, „Über den Wolken“ und „Oh happy day“, bei dem Hans-Dieter Seyfert das Solo sang, zum Besten. Auch der „Kriminal-Tango“ – ein Klassiker aus dem Jahre 1959, der die Geschichte einer Spelunke voller zwielichtiger Gestalten und einem Tango tanzenden Paar erzählt – kam super an. Sogar der Schuss an der vorgesehenen Stelle fehlte nicht.
Sänger zeigten ihre volle musikalische Vielfalt
Die „IMS-Spatzen“ sind seit einigen Jahren beim Burgfest dabei. Die singende Abteilung der Interessengemeinschaft Motorsport Schlierbachtal steht für Stimmung. Unter Leitung von Gilbert Rest gab es den Freddy-Quinn-Gassenhauer „Heimweh“. „Schnaps und Rum“, ein Stück Marke Eigenbau, hieß es doch treffend in dem Song „Ich brauch kein Schnaps und Rum, wenn ich an einen guten Äbbelwoi kumm“. Es folgte „Hallo kleine Maus“ und zum Abschluss des gelungenen Auftritts „Oh mein Papa“. Das Solo sang Gilbert Rest. Der Chanson stammt ursprünglich aus einem Musical aus dem Jahre 1939 und wurde 1950 von Lys Assia wieder aufgegriffen. Das Wunschkonzert wurde damals im Radio übertragen und so hörte auch der schwerkranke Vater der Sängerin das Stück. Er starb noch in derselben Nacht.
Unter Regie von Arnold Schäfer sangen dann die Männer der „Eintracht“ Lindenfels gemeinsam mit dem „Liederkranz“ Gumpen „Schöne Marica“, eine dalmatische Volksweise. Es folgten „Frohsinn lacht uns heut“, „Sloop John B Calypso“ – eine Melodie aus der Karibik – und „Die Perle vum Ourewald“ nach dem Heimatdichter Philipp Bickelhaupt.
Den Abschluss des Sängerabends bildeten die Hutbuben vom MGV „Liederkranz“ Winterkasten mit Chorleiter Joachim Schramm. „Das Burgfest ist da“, „Beim Xoangverein“, „Ihr von morgen“ und „Chor der Gefangenen“ aus der Oper Nabucco zeigte die volle musikalische Vielfalt der Sänger aus Winterkasten.
Wolfgang Schlapp vom Sängerbund Weschnitztal-Überwald überreichte gemeinsam mit Bürgermeister Maximilian Klöss abschließend noch Präsente an langjährige Sänger. Bernd Schmitt und Werner Grieser singen seit 50 Jahren aktiv und freuten sich über einen guten Tropfen.
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