Lindenfels/Eulsbach. „Da brennt noch eins“ – die Rede der Besucherin auf der Lindenfelser Burg war von den odenwaldweiten Lärmfeuern. Am letzten Samstag vor der Umstellung auf die Sommerzeit loderten sie wieder an vielen Orten.
Die Signalfeuer waren früher eine Nachrichtenquelle, die unter anderem von den römischen Legionen verwendet wurde. Wurden Feinde gesichtet, dann wurde ein großer Holzstapel entzündet. Dies hatte zur Folge, dass auf den benachbarten Anhöhen ebenfalls Feuer gemacht wurde. So entstand eine Signalkette bis weit in den Odenwald hinein, ja sogar bis in den Spessart.
Heute erinnert die Veranstaltungsreihe quer durch den Odenwald an diese Zeit. Viele Menschen unternahmen an diesem klaren und angenehmen Abend Ausflüge zu den Festen. In Lindenfels hatte der Förderverein Burg eingeladen. Zahlreiche Menschen trafen sich in der Stadtmitte am Lindenplatz. Dort wurden sie mit Fackeln ausgestattet und zogen in einer Lichterkette durch den Kurgarten und den Heilkräutergarten hinauf zur Burg.
Dort war auf dem Bollwerk Holz fachmännisch aufgeschichtet worden. Für den Bandschutz sorgte die Lindenfelser Feuerwehr. Im Tal leuchtete das Signalfeuer auf dem Eulsbacher Hausberg und im Weschnitztal waren weitere Feuer zu sehen. Nun ging auch der Lindenfelser Holzstoß in Flammen auf und sendete ein meterhohes Licht weiter durch den Odenwald.
Feuerschalen und Schwedenfeuer erleuchteten den Burghof
Viele Besucher nahmen an diesem Schauspiel teil und fotografierten mit den Handys. Die Burg war in rotes Scheinwerferlicht getaucht und sorgte für eine mystische Atmosphäre. Am Eingang waren links und rechts Schwedenfeuer aufgestellt, der Innenhof wurde nur von Feuerschalen und Schwedenfackeln erleuchtet.
Einzig in einem Zelt gab es gedimmtes Licht. Dort sorgten Roland Löw und Gerhard Kriegisch für stimmungsvolle Musik auf Akkordeon und Gitarre. Sie spielten bekannte Volkslieder und Odenwälder Weisen. Der Förderverein Burg hatte sich um Getränke gekümmert. Thomas Höbel und Francesco Triscali, auch bekannt als „DutchBros 398“ sorgten für Essen aus dem Dutch Oven.
Das Fest auf der Burg war vom Schlierbachtal aus gut zu sehen. Das Feuer leuchtete weithin und war auch in Eulsbach gut zu sehen, wo es eine weitere Lärmfeuer-Veranstaltung mit vielen Gästen gab.
Mit dem Bulldog-Shuttle ging es auf den Hausberg
Organisiert wurde die Eulsbacher Veranstaltung vom Kultur- und Kerweverein. Hier gab es in Erinnerung an römische Zeiten einen Limeseintopf und Legionärswurst. Aber auch Waffeln, Butterbrezeln und ein Zaubertrank waren zu haben.
Mit Beginn der Dämmerung strömten die Besucher nach Eulsbach und sammelten sich im Eckweg, wo es die Verpflegung gab, Tische und Bänke zum Verweilen bereitstanden. Dann kam Jürgen mit seinem Bulldog-Shuttle vorbei. Wer wollte, konnte so ganz bequem auf den Hausberg gelangen. Andere nahmen den Weg gerne zu Fuß auf sich. Lichterketten säumten die Strecke.
Auf dem Berg war ein Holzstoß aufgeschichtet, er wurde von den Mitgliedern der Feuerwehr bewacht. Als im Weschnitztal die ersten Signalfeuer aufleuchteten, erhielt Ortsvorsteher Willi Fendrich eine Fackel, um das Lärmfeuer zu entzünden. Schnell loderten die Flammen in den sternenklaren Himmel.
Bis das Holz heruntergebrannt war, dauerte es eine ganze Weile. Danach begaben sich die Besucher entweder zu Fuß oder mit dem Bulldog-Shuttle wieder hinunter ins Eulsbacher Eck.
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