Literatur

Autorin aus Lindenfels stellt neues Kinderbuch vor

Christiane Weis setzt die Buchreihe um den kleinen Drachen in "Grewin erlebt ein Plätzchendesaster" fort. Die Autorin präsentiert ihr neues Werk bei einer Lesung morgen im Lindenfelser Bürgerhaus

Von 
Nora Strupp
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Christiane Weis hat passend zur Vorweihnachtszeit einen dritten Grewin-Band veröffentlicht, der den Leser am ersten Weihnachtsfest des süßen Drachen teilhaben lässt. © Thomas Zelinger

Lindenfels. Wer die ersten beiden Bücher aus der Feder der Lindenfelser Autorin Christiane Weis gelesen hat, hat bereits Bekanntschaft mit dem kleinen, rot-gelben Drachen Grewin gemacht. Einst war die drollige Hauptfigur ein mächtiger, großer Drache, der eine Prinzessin mit goldenem Haar bewachte und gegen Ritter und Ungetüme kämpfte. Zugleich neigte Grewin aber auch zu unkontrollierten Emotionsausbrüchen. Er verhielt sich arrogant, eifersüchtig, launenhaft und rücksichtslos und hinterließ mancherorts eine Schneise der Verwüstung.

Der Alchimist Rana Viridis sprach deshalb eine Warnung aus: „Wirst du dein Wesen nicht bald zügeln, so wird dir etwas widerfahren, das dich dazu zwingt, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu sehen“, prophezeite der Kräutermeister. Grewin zeigte sich von dieser Androhung jedoch unbeeindruckt. Er war fest davon überzeugt, dass ihm als großen und mächtigen Drachen nichts widerfahren könne und er unbesiegbar sei. Er dachte deshalb nicht im Geringsten daran, seinen gleichgültigen und überheblichen Charakter abzulegen.

Alchimist und Nixen erteilen Grewin eine Lektion

Auch der Prüfung, die ihm die Nixen aus dem Unterwasserreich Balaena auferlegten und die besagte, dass er fortan Gutes vollbringen und Entscheidungen zum Wohle aller Lebewesen treffen soll, begegnete Grewin mit Selbstsicherheit und Übermut.

Kurz darauf wurde dem Drachen eine Lektion erteilt. Die Warnung von Rana Viridis und den Unterwassermenschen wurde Wirklichkeit: Grewin verschwand – Stückchen für Stückchen, Schüppchen für Schüppchen, zuerst der Geist, dann der Körper. Eines Tages fand sich Grewin mit gewaltigen Gedächtnislücken im Bau der Fuchsfamilie Friedrich und Franka sowie deren Kindern Fiete, Fenja und Falk wieder. Grewin war aus einer Nuss erwacht, die das Eichhörnchen Erik in einer eisigen, stürmischen Winternacht mitgebracht hatte.

Gemeinsam mit den Tieren des Waldes begab sich Grewin anschließend auf eine spannende Reise, um herauszufinden, was mit ihm passiert war, und erfuhr dabei, was Freundschaft und Zusammenhalt bedeuten.

Kinderbuch um Grewin bietet wissenswertes Lesevergnügen

Passend zur Vorweihnachtszeit hat die Autorin Christiane Weis unter dem Titel „Grewins erstes Weihnachten und das Plätzchendesaster“ nun einen dritten Grewin-Band veröffentlicht, der den Leser am ersten Weihnachtsfest des süßen Drachen teilhaben lässt. Mittlerweile lebt Grewin in einer Hütte im Wald, die er mit Friedrich Fuchs und Erik Eichhorn unter einem Felsvorsprung errichtet hat. Ente Wilma, die die Leser schon aus dem ersten Buch kennen, kommt zu Besuch und bringt ihm einen Adventskranz aus den Zweigen einer Blautanne vorbei. Der Kranz ist mit Hagebutten und vier cremeweißen Kerzen geschmückt.

Das Konzept, nach dem dieses 28 Seiten umfassende kleine Büchlein aufgebaut ist, ähnelt dem der vorherigen Werke. Es enthält nämlich nicht nur kurzweiliges Lesevergnügen, sondern auch viel Wissenswertes. So wird beispielsweise die Bedeutung der Adventskranz-Kerzen näher erläutert: Die Kerze, die am ersten Advent angezündet wird, ist die Kerze der Prophezeiung, sie steht für die Ankunft Christi. Die zweite Kerze ist die Kerze des Friedens, sie ist das Symbol für die Geburt Jesu. Die dritte Kerze – die Kerze der Freude – symbolisiert Herzlichkeit. Die vierte im Bunde ist die Kerze der Liebe, sie ist das Symbol für die Liebe Gottes und seinen einzigen Sohn.

Das Büchlein ist mit einigen Extras gespickt

Im weiteren Verlauf der Geschichte widmet sich Grewin noch anderen Weihnachtsvorbereitungen. Er will eigentlich seine Hütte aufräumen, verliert dann jedoch die Lust am Putzen. Außerdem backt er Plätzchen, stellt dabei aber fest, dass das nicht so einfach ist, wie er sich das gedacht hat – durch seine tollpatschige Art kommt es hier zu witzigen Situationen, die den Leser schmunzeln lassen. Des Weiteren verabredet sich Grewin mit Erik Eichhorn und Familie Fuchs zum Schlittenfahren – auch bei der Auswahl der passenden Kleidung läuft nicht alles glatt –, er kauft Geschenke für seine Freunde, besorgt einen Weihnachtsbaum, den er daheim in einem ungewöhnlichen Behältnis aufstellt, und wagt sich noch ein zweites Mal ans Plätzchenbacken, was aber ebenfalls nach hinten losgeht. Am Ende sorgen seine Freunde aber dafür, dass es doch noch ein schönes Weihnachtsfest für den kleinen Drachen wird.

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Gespickt ist das Buch, das sich an Kinder zwischen vier und zwölf Jahren richtet, zudem mit einigen Extras. Es gibt beispielsweise ein Plätzchen-Rezept und über einen QR-Code kann das dreiminütige Weihnachtslied „Wir bauen eine Krippe“ abgerufen werden. Darin singt Helena Ruschig zur Musik von Manfred Kilthau und dessen Frau Beate. Das Ehepaar Kilthau hatte schon zum von Christiane Weis veröffentlichten Buch „Günter Schleimig präsentiert: In 10 Tagen stramme Waden. Ein Programm für fitte Frösche“ musikalisch beigetragen.

Christiane Weis präsentiert ihr Buch im Rahmen des Lindenfelser Weihnachtsmarktes

Darüber hinaus gibt es in „Grewins erstes Weihnachten und das Plätzchendesaster“ insgesamt neun liebevoll gestaltete Buntstiftzeichnungen, die die Handlung auch bildlich aufgreifen.

Einen Einblick in diese Adventsgeschichte mit Grewin und seinen Freunden erhalten Interessierte bei zwei Lesungen, die in den nächsten Tagen stattfinden. Erstmals präsentiert Christiane Weis ihr neues Buch im Rahmen des Lindenfelser Weihnachtsmarkts: Am morgigen Samstag, 7. Dezember, lädt Weis um 17.30 Uhr bei Kaffee und Kuchen ins Lindenfelser Bürgerhaus ein.

Ein neuer Grewin-Band ist zu Ostern geplant

Eine zweite Vorlesestunde gibt es am Sonntag, 15. Dezember, um 15 Uhr bei den Landfrauen in Weisenheim am Sand (Dr.-Welte-Straße 2). Die Kooperation mit dem dortigen Landfrauenverein kam durch persönliche Kontakte zustande. „Eine langjährige Freundin von mir, die meine Bücher auch immer Korrektur liest, ist Mitglied bei den Weisenheimer Landfrauen“, erläuterte Weis im BA-Gespräch.

Zudem verriet sie, dass sie bereits in wenigen Monaten zu Ostern eine weitere Grewin-Geschichte veröffentlichen möchte. „Darin soll auf die christliche Bedeutung von Ostern eingegangen werden“, schilderte sie. Grewin-Fans dürfen sich also schon jetzt auf eine baldige Fortsetzung freuen.

Redaktion

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