Flüchtlingspolitik

Grüne in Lindenfels: Die FDP redet den Rechtsruck herbei

Von 
tm/red
Lesedauer: 

Lindenfels. Die Lindenfelser Grünen widersprechen den Aussagen der FDP zum Thema Flüchtlinge. Die Liberalen hatten kritisiert, dass die Zahl der Flüchtlinge in der Stadt inzwischen so hoch sei, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung gefährdet sein könne. Außerdem hatte die FDP kritisiert, dass die Gebühren in Höhe von 314 Euro pro Monat und Person, die der Kreis erstatten soll, nicht auskömmlich seien. Dies entbehre jeder Grundlage, so die Grünen. Der Betrag sei von der Stadtverwaltung errechnet und von der Stadtverordnetenversammlung einstimmig beschlossen worden. Woher die Aussage des FDP-Stadtverordneten Dieter Adolph komme, sei schleierhaft.

„Dass über 300 Geflüchtete im ehemaligen Luisenkrankenhaus untergebracht sind, ist ebenfalls falsch. Die Zahl liegt immer unter 300 und schwankt ständig, da dies eine Erstunterbringung ist und umgehend eine Weitervermittlung erfolgen soll. Alle Bewohner – und nicht viele, wie behauptet – kommen aus der Ukraine. Zumeist sind es Frauen mit ihren Kindern oder ältere Menschen.“

Dies sei vom Kreis Bergstraße – im Gegensatz zu anderen Landkreisen – so gewollt, um Konflikte zu vermeiden. Dem Kreis mangelnde Unterstützung zu unterstellen, sei Blindheit vor der Realität, kritisieren die Grünen. Der Kreis habe – auch dies im Gegensatz zu vielen anderen Landkreisen – bis vor Kurzem die rechtlich immer mögliche Direktzuweisung an die Kommunen vermieden. In den vergangenen Jahren sei – ebenfalls im Gegensatz zu anderen Landkreisen – keine Schulturnhalle für die Belegung mit Flüchtlingen geschlossen worden. Auch Gemeindehäuser seien so gut wie verschont worden, so die Grünen.

Mehr zum Thema

Gesprächsrunde

Flüchtlinge: FDP sieht Lindenfels überfordert

Veröffentlicht
Von
Thomas Tritsch
Mehr erfahren
Kultur

KuBuS wird Träger des Lindenfels-Festivals

Veröffentlicht
Von
Thomas Tritsch
Mehr erfahren

„Wenn die FDP vor einem Rechtsruck warnt und gleichzeitig abstrakt von Vandalismus und Gewalt spricht, so redet sie genau das herbei. Vorfälle, die es unbestreitbar gibt, müssen von den Staatsorganen verfolgt werden. Aber alle Flüchtlinge pauschal als Vandalen und Gewalttäter unter Generalverdacht zu stellen, ist vollkommen unangemessen. Laut Kenntnis der Grünen hat es bisher keinen Polizeieinsatz im Luisenkrankenhaus und in Zusammenhang mit den Geflüchteten gegeben. Lediglich wegen Ruhestörung sind Anrufe bei der Polizei bekannt. Diese betreffen nicht nur Menschen mit Migrationshintergrund.“

Dass die Menschen nicht ausreichend betreut würden, sei eine weitere Behauptung, die in den Raum gestellt werde. Für die ukrainischen Flüchtlinge sei das sicher nicht der Fall. Haupt- und Ehrenamtliche kümmerten sich um die Bewohner. Der Kreis kümmere sich darüber hinaus in den Unterkünften trotz Personalmangels sehr engagiert. „Vielleicht sollte sich die FDP direkt mit den Betroffenen in Verbindung setzen, um ein realistisches Bild von der Situation zu bekommen. Sprüche aus dem Bauch heraus sind eines verantwortlichen Kommunalpolitikers unwürdig“, sagte Grünen-Fraktionschef Jochen Ruoff. „Gerne geben wir der FDP dazu die Gelegenheit, wenn wir den zuständigen Dezernenten Matthias Schimpf zum Dialog einladen.“

Die Grünen seien gerne dazu bereit, kritisch auf die Situation zu schauen – aber mit dem Ziel, was für eine Verbesserung hilfreich sei. „Konstruktiv statt destruktiv, Argumente statt stänkern, ist die Devise. Die im Statement der FDP so positiv beurteilte Zusammenarbeit zwischen SPD, Grünen und FDP wird durch solche Äußerungen belastet. Es ist nicht möglich, diesen Dissens zu ignorieren, da die geflüchteten Menschen in Lindenfels eine zentrales Thema in der Stadtpolitik sind. Wenigstens in diesem Detail sind wir uns mit der FDP einig“, so Jochen Ruoff. tm/red

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren