Kultur

KuBuS wird Träger des Lindenfels-Festivals

Veranstaltungsreihe Anfang September wird erstmals von dem Verein mit Sitz in Kröckelbach ausgerichtet

Von 
Thomas Tritsch
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Der Verein KuBuS wird Träger des Lindenfels-Festivals. Unser Bild zeigt (von links): Lennart Scheuren, Nadia Scheuren, Jochen Ruoff, Lisa-Anna Jeck und Salma Kiem. © Zelinger

Lindenfels. Der Verein für Kultur, Bildung und Soziales (KuBuS) wird Träger des Lindenfels-Festivals (Life), das vom 1. bis zum 3. September stattfinden wird. Der gemeinnützige Verein zur Förderung von Kindern und Jugendlichen baut damit sein kulturelles Engagement weiter aus. Das Projekt passe sehr gut zu dem Anspruch des Vereins mit Sitz in Kröckelbach, so Geschäftsführer Jochen Ruoff.

KuBuS ist nicht nur ein Dienstleister für Schulen, er betreibt unter anderem den Infopunkt an der Burg Lindenfels und das Albert-Schweitzer-Haus und unterstützt ukrainische Flüchtlinge im ehemaligen Luisenkrankenhaus.

Nun werde der namensgebende Dreiklang weiter mit Leben erfüllt, sagte Ruoff. Die lokale Initiative hatte bei dem Verein angefragt, ob er sich eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Die Kooperation ist zunächst auf drei Jahre ausgerichtet. Weiter will man derzeit noch nicht in die Zukunft blicken. Die Planungssicherheit bei Kulturveranstaltungen sei grundsätzlich schwierig, sagte Ruoff. Dies sei durch die Pandemie in ganzer Härte deutlich geworden.

Kurz davor, Ende Januar 2020, hatte die damals noch rund 30-köpfige Gruppe um den Tontechniker und Musikproduzenten Lennart Scheuren zu einem Informationstreffen ins Bürgerhaus eingeladen. Die Premiere war für August geplant – eine Koproduktion mit der Stadt und dem Verkehrsverein, der beratend und als Veranstalter zugesagt hatte. Die Ouvertüre war dann aber erst 2021 unter Pandemiebedingungen. 2022 gab es zwischen Ende August und Mitte September Konzerte – mit positiver Bilanz seitens der Macher. Der harte Kern besteht heute aus Salma Kiem, die mit Lennart Scheuren und Lisa-Anna Jeck die Formation „Salma mit Sahne“ bildet, sowie aus Nadia Scheuren.

Hohes finanzielles Risiko

Mit dem neuen Träger schaut man optimistisch nach vorn. „Das Festival findet definitiv statt“, betonte Jochen Ruoff. Sein Verein war im vorigen Jahr bereits beim Catering dabei. Jetzt rückt man mit den Veranstaltern und Musikern noch enger zusammen. „Ein Abenteuer“, so Ruoff, der mit seinem Team stärker in der Gemeinwesenarbeit aktiv sein möchte: ein Konzept der Sozialen Arbeit, das Orientierung für ein professionelles Zusammenarbeiten anstrebt und individuelle und strukturelle Aspekte im Visier hat.

KuBuS arbeitet nicht themen- und zielgruppenspezifisch, sondern grundsätzlich sozialräumlich und ressortübergreifend. Die Menschen als Ganzes stehen im Zentrum. Gemeinhin gilt sie als wesentlicher Beitrag für die bedarfsgerechte Umsetzung sozial- und kommunalpolitischer Aufgaben und zur Sicherung demokratischer Verhältnisse.

Seit Januar erweitert der Verein seine Kultursparte mit dem Projekt „Kooperation zur Umsetzung und Förderung der sozio-kulturellen Angebote“, für das KuBuS Fördermittel aus dem Fonds Soziokultur 2023 im Rahmen des Sonderprogramms „Neustart Kultur“ erhält. Es zielt auf die Vernetzung und Zusammenarbeit mit dem freien Kulturkollektiv, um Ressourcen zu nutzen und die soziokulturellen Angebote in der ländlichen Region auszubauen und zu stabilisieren.

„Regionale Partner sind für unsere Arbeit enorm wichtig“, so Lennart Scheuren. Kulturelle Veranstaltungen seien nach wie vor mit einem hohen Risiko verbunden. Von der Zusammenarbeit mit KuBuS erhoffe man sich Synergieeffekte und mehr finanzielle Sicherheit. Scheuren begrüßte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die Unterstützung der Stadt Lindenfels und der Reihe Kultursommer Südhessen. Doch um dauerhaft ein gutes Angebot machen zu können, brauche es größere Summen. Auch über staatliche Fördertöpfe. Bei KuBuS habe man vor kurzem eigens eine neue Stelle geschaffen, die sich nur um dieses Thema kümmert, informierte der Geschäftsführer. Es sei überaus schwierig, an solche Mittel heranzukommen.

Darüber hinaus sei auch die thematische Schnittmenge mit dem Verein recht groß, so Lisa-Anna Jeck. Das Festival sei nicht das einzige gemeinsame Projekt. Für den 21. Juli ist eine Veranstaltung an der Burgschänke geplant. Am 14. Juli wird man beim Fest der Carl-Orff-Schule vertreten sein. Die Kooperationspartner sprechen noch von einem „Schwebezustand“ der Zusammenarbeit. Der aber bald mit konkreten Inhalten gefüllt und somit mehr Bodenhaftung erhalten soll.

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