Winterkasten. Die Freiwillige Feuerwehr Winterkasten traf sich zu einer Inspektionsübung am Feuerwehrhaus. Die Übungsaufgabe war dabei, einen Brand im Landhaus der Eleonoren-Klinik zu löschen. In der Feuerwehr sind 38 Mitglieder aktiv. An der Übung waren auch die Brandschützer aus Lindenfels-Mitte beteiligt.
Damit im Ernstfall alles klappt, muss jeder Handgriff immer wieder geübt werden – auch das Zusammenspiel der Feuerwehrleute aus den drei Orten. „Wir sind von der Eleonoren-Klinik alarmiert worden. Es brennt im Landhaus, und im dritten Stockwerk sind noch Patienten“ umriss der stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr Winterkasten, Christian Pfeifer, die Aufgabe. Unter den Augen von Kreisbrandmeister Karlheinz Zecher stellten sich die Feuerwehrleute zunächst auf und fuhren dann zur Klinik: Zwei Löschfahrzeuge und ein Einsatzfahrzeug bildeten die Vorhut.
Rauch kam aus dem Treppenhaus, und aus einem der oberen Fenster hörte man Hilferufe. Die Feuerwehrleute packten die Schlauchkörbe mit den Schläuchen aus und legten sie in den Eingang des Treppenhauses. Atemschutzträger suchten sich dann einen Weg durch das verrauchte Treppenhaus nach oben. Ein anderer Trupp schloss die Strahlrohre an die Hydranten an. Die Patienten der Reha-Klinik schauten aufmerksam zu. „Das sieht richtig gut aus“, meinte einer zu seinem Nachbarn. Rund 180 Patienten kann die Klinik aufnehmen.
Etwas länger für die Anfahrt brauchte – wie im Ernstfall auch – das Fahrzeug mit der Drehleiter aus Lindenfels. Christian Pfeifer: „Um die Winterkasten zugewandte Seite der Klinik zu erreichen, muss man in den Wald fahren, rechts abbiegen in den Feldweg hierher.“ Die Hilferufe wurden unterdessen immer lauter. Das Drehleiterfahrzeug fuhr rückwärts auf seine Position.
Die beiden Rettungssanitäterinnen der Feuerwehr Winterkasten, Nina Franken und Ariane Ehrhardt, leuchteten mit Taschenlampen auf die Fenster im dritten Stock. „Wir müssen die fünf Patienten am Fenster halten, dann wissen wir, es geht ihnen gut.“ Die fünf Patienten wurden von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr Winterkasten gespielt. Neugierig schauten Julian und die anderen aus dem Fenster. Die Drehleiter mit dem Korb wurde in die Höhe gefahren und die Jungfeuerwehrleute in den Rettungskorb geholt. Dann wurde auch von der Vorderseite gelöscht. Auch am Eingang vom Landhaus gingen die Löscharbeiten weiter. Dort lagen drei Puppen, die von Feuerwehrleuten aus dem Haus gebracht worden waren.
Auf dem Dachboden droht besonders Gefahr
Nach der Übung machten sich Christian Pfeifer und Kreisbrandmeister Karl-Heinz Zecher mit den Wehrführern der beteiligten Feuerwehren auf den Weg durch das Treppenhaus auf den Dachboden. Mit dabei war auch Bürgermeister Michael Helbig. „Hier oben ist ein durchgängiger Dachboden aus Holz, der erhöht die Brandgefahr“, erläuterte Christian Pfeifer.
Einen Feuerlöscher hing an der Treppe, die zum Dachboden führt. In dem Stockwerk ist auch eine Brandschutztür. Bei der Manöverkritik bat Christian Pfeifer seine Einsatzkräfte: „Bitte nicht einfach eine Brandschutztür öffnen, damit gefährdet ihr die Patienten im Nachbartrakt.“
Stadtbrandinspektor Michael Höbel stellte fest: „Ihr wart zwar schnell mit den Schlauchkörben im Treppenhaus, diese aber unten im Eingang abzulegen, gefährdet euer Leben.“ Bis auf diese Kritik zeigten sich Michael Höbel und sein Stellvertreter Tobias Pfeifer – gleichzeitig Winterkastens Wehrführer – mit der Übung zufrieden. Ebenso Kreisbrandmeister Karl-Heinz Zecher: „Man sieht, ihr arbeitet Hand in Hand, und das Löschen des Brandherds von beiden Seiten hat geklappt.“
Froh waren alle, nach der Übung im Bistro der Klinik ein Abendessen zubekommen. Bürgermeister Michael Helbig dankten den Freiwilligen und auch den Mitgliedern der Jugendfeuerwehr für ihren Einsatz.
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