Zwingenberg. Die Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Zwingenberg hat ein ereignisreiches erstes Oktober-Wochenende erlebt, wie Wehrführer Stefan Diefenbach berichtet: Nach einer Atemschutzausbildung am Freitag folgte am Samstag ein Ausflug nach Darmstadt, in dessen Mittelpunkt der Besuch der dortigen Berufsfeuerwehr stand.
Jährliche Schulung ist Pflicht
Die Atemschutzausbildung wurde angeleitet von stellvertretendem Stadtbrandinspektor Karl-Heinz Zecher und Atemschutzgerätewart Jan Machleid. Schwerpunkt war die Unterweisung im korrekten Umgang mit den Pressluftatmern, diese Ausbildung ist für die Träger von Atemschutzgeräten einmal im Jahr Pflicht.
Überdies wurde der richtige Umgang und die Nutzung einer Rettungstasche mit einer Atemluft-Reserveflasche geübt, die bei der Rettung von Personen genutzt werden kann. Zecher und Machleid hatten dazu für ihre Kameraden einen kurzweiligen Unterricht vorbereitet, bei der die Teilnehmer an Stationen auf die einzelnen Punkte und Aspekte im Umgang mit Gerät und Material hingewiesen wurden.
Die von der Außenluft unabhängige Sauerstoffversorgung ermöglicht es der Feuerwehr, bei Brandeinsätzen den Brandherd aus nächster Nähe zu bekämpfen. Auch das Absuchen verrauchter Räume ist durch das Tragen der Sauerstoffflaschen bis zu einer Dauer von circa 30 Minuten möglich. Rauchgasvergiftungen können lebensbedrohlich sein, deshalb ist es wichtig, dass die Einsatzkräfte ständig geschult werden. Das Tragen von Atemschutzgeräten ist für Feuerwehrleute erst nach einer medizinischen Untersuchung und dem Absolvieren eines speziellen Lehrgangs an einer Feuerwehrschule möglich. Wurden die Tauglichkeit von einem Arzt bescheinigt und die Prüfung des Lehrganges bestanden, dann heißt es, fit zu bleiben für den Ernstfall. Einmal jährlich muss eine Belastungsstrecke und eine Übung unter Atemschutz absolviert werden.
Voraussetzungen sind körperliche Fitness und Belastbarkeit
Kameraden, die sich bereit erklären Atemschutzgeräteträger zu sein, müssen körperlich belastbar und absolut gesund sein. Außerdem dürfen sie keine Bartträger sein, da dieser das Abdichten der Vollgesichtsmaske verhindern könnte und so giftige Gase in die Maske gelangen könnten.
Einen Tag später stand dann der Besuch bei den Kollegen der Berufsfeuerwehr Darmstadt auf dem Terminplan. Nach einem Weißwurst- und Brezel-Frühstück im Hause Diefenbach wanderten die Feuerwehrleute bei sonnigem Herbstwetter in die Nachbargemeinde Alsbach-Hähnlein, um von dort mit der Straßenbahn nach Darmstadt zu fahren. In Darmstadt angekommen ging es ebenfalls zu Fuß zum Stützpunkt der Darmstädter Berufsfeuerwehr.
Unter der Führung von Oberbrandmeister Franz Piwarz und von Brandmeister Ramon Hanebuth gab es interessante Einblicke in die Struktur und Technik der Darmstädter Kollegen. Die Berufsfeuerwehr fährt in enger Zusammenarbeit mit den Freiwilligen Feuerwehren nicht nur Einsätze im Kernstadtgebiet, sondern stellt auch in den Stadtteilen einschließlich Eberstadt den Brandschutz sicher.
Knapp 3000 Einsätze pro Jahr
Die mehr als 320 Feuerwehrmänner und -frauen werden zu knapp 3000 Einsätzen pro Jahr alarmiert und spielen eine zentrale Rolle in der Gefahrenabwehr der Stadt Darmstadt. Auch die Bundesautobahnen A 5 und A 67 sind bei Unfällen oder Schadenereignissen bis zu gewissen Abschnitten unter der Obhut der Hauptamtlichen Feuerwehrleute. Spezielle Herausforderungen stellen die vielen Industrieunternehmen in der Wissenschaftsstadt Darmstadt dar, die zum Teil auch von eigenen Werksfeuerwehren geschützt werden.
Franz Piwarz und Ramon Hanebuth führten die Zwingenberger über das Areal und in die Fahrzeughallen der Darmstädter Kollegen. Beeindruckend war der große und moderne Fuhrpark. Besonders beeindruckt waren die Gäste von einem 48 Tonnen schweren Feuerwehrkran, der eine Hub- und Tragkraft von 70 Tonnen hat. Zum Schluss gab es noch die Möglichkeit, ein modernes Löschfahrzeug zu besichtigen. Ein ähnliches Fahrzeug soll in den nächsten Jahren das bereits 1997 in Dienst gestellte Tanklöschfahrzeug der Zwingenberger ersetzen.
Im Anschluss an den Besuch bei der Berufsfeuerwehr lotste Feuerwehrkamerad Ralf Meyer, der in Darmstadt aufgewachsen ist, die Zwingenberger im Rahmen einer kleine Stadtführung durch Darmstadt und zur Grohe-Brauerei, wo man den Ausflug beendete.
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