Evangelische Kirche Lindenfels

Umgestaltungsentwürfe für Lindenfelser Kirchengebäude vorgestellt

2025 wird das Gebäude 200 Jahre alt – anlässlich dieses Jubiläums soll es umgestaltet werden

Von 
Ferdinand Derigs
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Jochen Ruoff präsentierte in der Gemeindeversammlung mehrere Entwürfe von Architektur-Studenten der Hochschule Darmstadt zur Umgestaltung des Kirchengebäudes. © Ferdinand Derigs

Lindenfels. Im direkten Anschluss an einen Gottesdienst mit Abendmahl mit Pfarrerin Bettina Nicklas-Bergmann in der evangelischen Kirche in Lindenfels hatte der Kirchenvorstand die Gemeindemitglieder zu einer Gemeindeversammlung eingeladen.

Jochen Ruoff, Vorsitzender des Kirchenvorstands, begrüßte und führte durch die Tagesordnung, in deren Mittelpunkt die Präsentation verschiedener Entwürfe zur Umgestaltung des Kirchengebäudes stehen sollte. Diese hatten Architektur-Studenten der Hochschule Darmstadt im Hinblick auf das 200-jährige Jubiläum des Kirchengebäudes im Jahr 2025 entworfen. Ruoff betonte eingangs, dass es dem Kirchenvorstand wichtig sei, die Gemeindemitglieder auch über die ansonsten nur einmal im Jahr vorgesehene Gemeindeversammlung hinaus immer über den momentanen Stand der Dinge zu unterrichten.

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Der Kirchenvorstand ist auch sonst sehr umtriebig, wie sich schon bei den zahlreichen Aktivitäten zeigt, die von weiteren Mitgliedern des Vorstands vorgestellt wurden. „Wir haben eine ganze Menge zu berichten und sogar Spaß dabei“, so Jochen Ruoff augenzwinkernd.

Gottesdienste und Lesungen

So berichtete zunächst Manfred Riebel vom „Gottesdienst auf dem Weg“, über den auch der Bergsträßer Anzeiger ausführlich berichtet hatte. Die Veranstaltung fand bereits zum zweiten Mal statt und startete mit einem gemeinsamen Frühstück in Schlierbach, bevor man auf dem Pilgerweg „Camino Incluso“ nach Fürth wanderte, wo dann auch der Abschluss stattfand. Man sei erfreut über die hohe Teilnehmerzahl und auch sonst habe alles gepasst, so Riebel. Im nächsten Jahr werde es sicher eine Neuauflage geben.

Auch Pfarrerin Bettina Nicklas-Bergmann, zweite Vorsitzende des Kirchenvorstands und seit dem 1. Dezember 2022 Vakanzvertretung in der Kirchengemeinde Lindenfels, konnte auf zurückliegende und zukünftige Gottesdienste verweisen. Einmal im Monat findet – meist donnerstags – ein Gottesdienst im Seniorenheim Parkhöhe statt.

Weiterhin konnte im Kurgarten für die Schulanfänger ein „Picknick-Gottesdienst“ zur eigentlichen Einschulung und für andere Klassen jeweils ein ökumenischer Gottesdienst angeboten werden. Im Oktober wird es für die Kindertagesstätten auch einen Erntedank-Gottesdienst geben.

Wie vielfältig und bunt das Angebot der seit zwei Jahren existierenden Ideen-Werkstatt ist, schilderte dann Andreas Krauß. Im Frühjahr gab es Lesungen zweier Autorinnen. Vom „Pragmatismus“ handeln die philosophischen Gespräche, zum Bespiel über „das Ei des Kolumbus“, die stattfinden sollen. Etwas spärlich ist momentan das Interesse am „offenen Singen“. „Musik öffnet die Seele“, machte Krauß Werbung für dieses Angebot.

Kino-Abend und ein Workshop

Im November steht ein Kino-Abend mit der Auswahl aus drei französischen Komödien auf dem Programm. Passend dazu gibt es Quiche.

Ein „Energiespar-Workshop“ ist im Dezember geplant. Dabei möchte man nicht „hoch-technisch“ vorgehen, sondern eher zurückschauen, „was die Großmutter schon immer wusste“. Näheres ist sicher auch aus dem inzwischen in Farbe gestalteten „Kirchenboten“ und der Tagespresse zu erfahren.

Manuela Riebel ergänzte, dass ein Flohmarkt rund um den Löwenbrunnen ein voller Erfolg war. Bei einer Neuauflage plane man mit mehr Standplätzen. Weiterhin berichtete sie aus der Kita-Landschaft in Lindenfels. So hat in der Kita „Baur de Betaz“ am 1. September eine neue Leiterin ihre Arbeit aufgenommen. In Winterkasten sind Kita-Plätze für eine weitere Gruppe in Arbeit. Am Bismarckturm soll es zudem einen Waldkindergarten geben.

Krauß machte auf das erstmals wieder stattfindende „Frauenfrühstück“ im ökumenischen Gemeindesaal aufmerksam. Unter dem Motto „Der erste Kuss“ treffen sich die Frauen am Donnerstag, 28. September, ab 9 Uhr. Jede Teilnehmerin solle eine Kleinigkeit zum Frühstück beisteuern.

Die Informationen des Vorstands beschloss Jochen Ruoff mit der Nachricht, dass Kurt-Martin Berger aus dem Vorstand ausgeschieden ist. Berger habe sich immer federführend um die Baumaßnahmen in der Gemeinde gekümmert, wie Ruoff erläuterte.

Beide Pfarrbüros werden bleiben

An die Bezeichnung „Nachbarschaftsraum Odenwald Nord“ müsse er sich erst noch gewöhnen, leitete Ruoff zum nächsten Tagesordnungspunkt über. Diese mit der Reduzierung von Flächen und Räumen einhergehende Umorganisation der Kirchengemeinden bedeutet eine engere Zusammenarbeit der Gemeinden Lindenfels, Fürth und Schlierbach als einem Block mit dem zweiten Block Lautertal, der aus den Gemeinden Beedenkirchen, Gadernheim und Reichenbach besteht.

Auch wenn man in Lindenfels schon mit dem geplanten Verkauf des Pfarrhauses einen wichtigen Beitrag beisteuern könne, werde man bei den bald anstehenden Gesprächen in Solidarität mit den anderen Gemeinden bleiben, so Ruoff. Zudem bestätigte er auf Nachfrage, dass es im Übergang weiterhin zwei Pfarrbüros – eines im Lautertal und eines in Lindenfels – geben werde.

Beim zentralen Tagesordnungspunkt, dem möglichen Umbau des Kirchengebäudes aus Anlass des Kirchenjubiläums 2025, wurden den Anwesenden sieben Entwürfe von Architektur-Studenten mit Erläuterungen präsentiert, die von ihrer Professorin benotet wurden. Es gehe heute nicht darum, Entscheidungen zu treffen, sondern zunächst sollten die Entwürfe als Inspiration dienen und „sich erst einmal setzen“, wie Ruoff am Ende der Präsentation mitteilte.

Suche nach Wandmalereien

Viele der Entwürfe sehen unter anderem ein Raumkonzept mit Vorhängen und einer Bibliothek vor, die eine multifunktionale Nutzung des Gebäudes ermöglichen würden. Hier wird es sicher noch viel Diskussionsstoff geben, wie sich aus einzelnen Fragen der Anwesenden erkennen ließ. Letztlich müsse aber der Kirchenvorstand entscheiden, in welche Richtung es gehen soll und mit welchen Überlegungen man in Gespräche mit dem Denkmalschutz gehen wolle. Letztlich solle etwas entstehen, wo man gerne einen Gottesdienst feiert.

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Zunächst seien erst einmal Voruntersuchungen in Arbeit. In der kommenden Woche werden von einem Hubwagen aus Decken und Wände in Augenschein genommen, um eventuell vorhandene übermalte Malereien zu finden. Abhängig vom Ergebnis der Untersuchung müsse später entschieden werden, wie dann weiter verfahren werden soll. Eine weitere Begutachtung befasse sich mit dem Brandschutz, eine dritte mit der Vermessung der Kirche und des Geländes. Zudem soll die Heizungsanlage, momentan Gasheizung, fachmännisch begutachtet werden.

Abschließend und aufgrund der fortgeschrittenen Zeit erfolgte zum Tagesordnungspunkt „Zusammenarbeit mit der katholischen Gemeinde“ lediglich noch der Hinweis auf das gemeinsame Herbst- und Erntedank-Fest und den ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 29. Oktober, bevor Jochen Ruoff die Versammlung beschloss.

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