Lindenfels. Die letzten Klänge des Lindenfels-Festivals 2022 (Life) sind verhallt, ein Klassikkonzert hat Mitte September das Finale der mehrwöchigen Kulturveranstaltung markiert. Die erste Bilanz von Mit-Organisator Lennart Scheuren fällt zwei Wochen später äußerst positiv aus: „Wir sind super zufrieden“, bekennt der Klangregisseur, der das Festival zusammen mit einigen Mitstreitern auf die Beine gestellt hat. Offizieller Träger ist der Lindenfelser Verkehrsverein.
An mehreren Abenden zwischen dem 28. August und dem 17. September fanden Konzerte statt, flankiert von verschiedenen Mitmach-Aktionen, darunter waren Workshops in Hapkido und eine „Glückswanderung“. Es war die zweite Auflage des Festivals. Die erste hätte eigentlich schon 2020 stattfinden sollen, fiel aber im ersten Corona-Sommer aus. Die verspätete Premiere ging 2021 unter Pandemiebedingungen über die Bühne, mit Maskenpflicht bis zu den Sitzplätzen.
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Dieses Mal fielen diese Einschränkungen weg, auch Tanz vor den Bühnen war nun möglich. War das Festival also so, wie es sich die Organisatoren ursprünglich vorgestellt hatten, vor dem Beginn der Pandemie? „Unser Ziel war es nicht, irgendeinem Ideal zu folgen, sondern an das letzte Jahr anzuknüpfen“, antwortet Scheuren auf diese Frage. Und so solle sich das Fest auch weiter entwickeln. Die Philosophie hinter der Veranstaltung: Jeder darf sich mit Ideen einbringen und zur Gestaltung des Kulturfests beitragen.
Neues und Bewährtes
Scheuren freut sich in diesem Zusammenhang besonders, dass neben Mitwirkenden aus anderen Regionen nun auch mehr Menschen aus Lindenfels und Umgebung mit im Boot waren. Das Team habe sehr gut funktioniert.
An vielen Stellen betraten die Organisatoren Neuland. Das Fest beschränkte sich nicht nur auf die Lindenfelser Altstadt. Zwar war die Wiese an der evangelischen Kirche wieder der Hauptveranstaltungsort. Mit einer mobilen Bühne tourte die Gruppe Salma mit Sahne aber auch durch die Stadtteile. Am 4. September fand das Life parallel zum Ökomarkt statt. Die beiden Veranstaltungen kamen sich nicht ins Gehege: An jenem Abend wurde der Infopunkt auf Burg Lindenfels zur Stätte der Musik.
An anderer Stelle verließ sich die Band auf Bewährtes. Das betraf etwa die sogenannte Karma-Kasse: Die Gäste hatten einen Spielraum bei der Höhe der Ticketpreise – so sollte auch Menschen mit weniger Geld der Besuch ermöglicht werden. „Das wurde auch angenommen“, ist Scheurens Beobachtung. Wobei sich die meisten an den Standardpreis gehalten hätten.
Ob das Festival anders als 2021 Gewinn gemacht hat, kann Scheuren noch nicht sagen, Kassensturz haben die Veranstalter noch nicht gemacht. Die Finanzierung des Life sei ohnehin schon sichergestellt gewesen. Es kam in den Genuss von Fördergeld aus dem hessischen Programm „Ins Freie“, mit dem solche Angebote unterstützt werden.
Blick in Richtung 2023
Mit dem Andrang ist der Klangregisseur zufrieden. Dabei habe es an manchen Tagen anfangs gar nicht so gut ausgesehen, die Zahl der Voranmeldungen sei oftmals überschaubar gewesen. Dann seien die Feiernden aber doch noch gekommen und hätten sich ihre Eintrittskarten an der Abendkasse gesichert.
Anders als in der Vergangenheit spielte auch das Wetter mit. Regen und Waldbrandgefahr hatten in früheren Jahren schon abwechselnd den Lagerfeuerkonzerten am Steinbruch bei Litzelröder zu schaffen gemacht, die Scheuren organisierte. Beim Life 2021 fielen ebenfalls einige Workshops aus. Dieses Mal blieben die Regenschirme aber zu. Nur einmal sei der Andrang etwas dünner gewesen, nach dem die Wetterdienste Regen angesagt hatten, der dann gar nicht kam, blickt Scheuren zurück.
Nun geht der Blick schon langsam in Richtung des Life 2023. Erstaunlich früh hätten die Mitwirkenden diesen Gedanken formuliert, ist Scheurens Eindruck. Das Lindenfels-Festival werde sich weiter festigen, hofft er. Mit etwas Glück ist ihm das Wetter auch künftig wieder gewogen.
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