Wahlen

Maximilian Klöss gewinnt die Bürgermeisterwahl in Lindenfels

Klöss, der der SPD angehört, aber als unabhängiger Kandidat antrat, ist zurzeit als Erster Stadtrat Stellvertreter von Bürgermeister Michael Helbig.

Von 
Nora Strupp und Jutta Haas
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Lindenfels. Die Lindenfelser haben entschieden: Maximilian Klöss (unabhängig) ist der neue Bürgermeister von Lindenfels. Mit 78,3 Prozent holte er ganz klar die absolute Mehrheit und setzte sich somit deutlich gegen seine Kontrahenten Rico Schrot (CDU, 13,1 Prozent) und Norbert Taufertshöfer (unabhängig, 8,6 Prozent) durch.

Da insgesamt drei Kandidaten in das Rennen um den Chefsessel im Lindenfelser Rathaus gegangen waren, war die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Stichwahl zwischen zwei Kandidaten kommt, durchaus gegeben. Doch der 33-jährige Klöss erzielte in allen Lindenfelser Wahlbezirken die höchsten Stimmenanteile.

Bis 18 Uhr hatten die Bürger die Gelegenheit, ihre Stimme abzugeben, dann schlossen die Wahllokale in der Kernstadt und den Stadtteilen – um 18.10 Uhr wurde bereits das erste Ergebnis aus dem Wahlbezirk Winkel veröffentlicht. Schon dort lag Maximilian Klöss mit 70,4 Prozent deutlich vor Rico Schrot (17,3 Prozent) und Norbert Taufertshöfer (12,2 Prozent).

Maximilian Klöss © Jürgen Strieder

Der Siegeszug von Klöss setzte sich rund zehn Minuten später auch in den Wahlbezirken „Lindenfels 01“ (74,3 Prozent) und Glattbach (85,1 Prozent) fort. In Eulsbach – seinem Heimatort, in dem er heute noch zusammen mit seiner Ehefrau Anna lebt – erreichte Klöss 75,3 Prozent. Auch in allen anderen Wahlbezirken fiel das Ergebnis ähnlich aus: In Winterkasten holte Klöss, der zurzeit noch als Erster Stadtrat der Stellvertreter von Bürgermeister Michael Helbig ist, 77,8 Prozent der Stimmen, in Seidenbuch 75,4 Prozent, in Kolmbach 76,8 Prozent, in Schlierbach 81,9 Prozent und im Wahlbezirk „Lindenfels 02“ 76 Prozent. Bei der Briefwahl sprachen sich 81 Prozent der Bürger für Klöss aus.

Der Zweitplatzierte Rico Schrot konnte scheinbar vor allem in Eulsbach seine Wähler von sich überzeugen – dort erzielte er mit 20,8 Prozent sein bestes Ergebnis. Die wenigsten Stimmen holte er in Winterkasten mit 9,3 Prozent.

Norbert Taufertshöfer, der hinter Schrot rangiert, war in Winterkasten am erfolgreichsten mit knapp 13 Prozent. Am schlechtesten schnitt er mit nur 2,7 Prozent in Schlierbach ab.

Haushoher Sieg kam für Klöss völlig unerwartet

Im nächsten Schritt kommt der Wahlausschuss der Stadt Lindenfels am Mittwoch, 30. Oktober, um 19 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus in Kolmbach zusammen, um das endgültige Wahlergebnis zu ermitteln. Die Sitzung ist öffentlich, jeder hat Zutritt. Dass frischer Wind ins Rathaus kommt, stand bereits seit April fest. Denn da hatte der derzeitige Amtsinhaber Michael Helbig verkündet, dass er nach zwei Amtszeiten auf eine neuerliche Kandidatur verzichtet. Seine Amtszeit endet deshalb im April 2025.

So richtig fassen konnte Maximilian Klöss seinen riesigen Erfolg gestern Abend noch nicht: „Ich hatte zwar das Vertrauen und das Selbstbewusstsein, dass ich gewinnen könnte. Aber dass das Ergebnis so deutlich ausfällt, damit hätte ich absolut nicht gerechnet. Ich habe das auch noch nicht ganz realisiert“, schilderte er beim Telefongespräch mit dem BA. „Danke an alle Wähler, die nach meiner Wahl-begeisterung für dieses tolle Ergebnis gesorgt haben.“ Auf den grandiosen Sieg stieß Klöss am Abend noch bei einer Feier im Hofkaffee Meister in Schlierbach an, wie er uns verriet.

Gespannt verfolgten die Bürgermeisterkandidaten, Kommunalpolitiker und Gäste im Rathaus die Auszählung der Stimmen. © Thomas Zelinger

Mit Fassung trug Rico Schrot seine Niederlage: „Mir geht es gut. Es ist zwar schade, aber so ist das Leben. Maximilian Klöss ist in Lindenfels verwurzelt und vernetzt. Er hat es verdient und er wird es gut machen. Ich fand es aber traurig, dass die Wahlbeteiligung so niedrig war.“

In der Tat lag diese mit rund 61 Prozent niedriger als noch bei der vorangegangenen Bürgermeisterwahl im Jahr 2018, bei der die Wahlbeteiligung 64,2 Prozent betragen hatte. Damals befand sich Michael Helbig in seiner ersten Amtszeit und er wollte eine zweite dranhängen. Er hatte keinen Gegenkandidaten und so bestätigten die Lindenfelser ihren Verwaltungschef mit 85,5 Prozent der Stimmen.

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Norbert Taufertshöfer war sehr überrascht, dass er als Letztplatzierter aus der gestrigen Wahl hervorging. „Das Ergebnis blieb weit hinter meinen Erwartungen zurück, aber so ist nun mal die Politik. Mit Maximilian Klöss wurde jemand gewählt, der aus dem Ort sowie jung und nett ist. Er hat unheimlich engagiert gekämpft.“ Doch auch wenn es bei dieser Wahl für Taufertshöfer nicht gereicht hat, so werde er der Stadt Lindenfels erhalten bleiben, versprach er.

Nach einer spannenden Stunde stand das Ergebnis fest

Die Ergebnisse verkündete Bürgermeister Michael Helbig nach einer spannenden Stunde am Ende der Wahlzeit im Rathaussaal. „Jeder Kandidat, der sich für ein solches Amt bewirbt, dem gebührt Respekt und Anerkennung“, so Bürgermeister Michael Helbig. Für die Verwaltung ist er froh darüber, dass das Ergebnis so eindeutig war und es zu keiner Stichwahl kommt. Es war ein anspruchsvoller Wahlkampf, so Bürgermeister Michael Helbig, allen Kandidaten sprach er seinen Respekt aus.

Glückwünsche überbrachte Landrat Christian Engelhardt: „Das Ergebnis als Lokalmatador ist eindrucksvoll.“ Maximilian Klöss hat nun eine gute Grundlage für die Zukunft. Ein Dank galt auch den anderen Kandidaten, dass sie sich bereit erklärt hatten, sich für die Wahl aufzustellen.

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