Bürgermeisterwahl

Rico Schrot will Bürgermeister von Lindenfels werden

Die CDU hat als erste Partei in Lindenfels einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl im Spätjahr aufgestellt. Der 44-jährige Rico Schrot wurde von den Parteimitgliedern einstimmig gewählt.

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Die Lindenfelser CDU hat Dr. Rico Schrot (stehend) zu ihrem Kandidaten für die Bürgermeisterwahl bestimmt. © Jürgen Strieder

Lindenfels. Dr. Rico Schrot möchte Bürgermeister in Lindenfels werden. Der 44-jährige Familienvater stellte sich bei einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der CDU Lindenfels im voll besetzten Saal des Hotels Wiesengrund in Winkel den Mitgliedern und Unterstützern des Lindenfelser Stadtverbands vor. Bei der anschließenden, geheimen Wahl erhielt er 100 Prozent Zustimmung. „Ein Ergebnis, auf das man bauen kann“, so die CDU in einer Mitteilung.

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Rico Schrot ist im Schwarzwald geboren und im Taunus aufgewachsen. Mit Eltern und Großeltern hat er den Odenwald schon als Kind bereist und schätzen gelernt. Nach einer traditionellen Ausbildung im elterlichen Betrieb holte er sein Abitur nach und studierte anschließend Geschichte, Kunstgeschichte und Rechtsgeschichte an der Universität Frankfurt. Seine Doktorarbeit schrieb er über den Bundeskanzler und CDU-Vorsitzenden Helmut Kohl.

Schrot wurde Vorsitzender der Jungen Union in Kronberg und setzte seine politischen Aktivitäten beim Ring christlich-demokratischer Studenten in Frankfurt fort. Schrot wurde Mitarbeiter von Professor Matthias Zimmer, der Frankfurter Bundestagsabgeordneter und Vorsitzender des Landesverbandes der Christlich-demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) war.

„Gestalten statt verwalten“

Der Kandidat ist seit vielen Jahren Mitglied im Vorstand der CDA. Schrot kommt aus der freien Wirtschaft – in Frankfurt betreibt er mit einem Partner zusammen eine Hausverwaltung. „Ich kann Verwaltung, ich möchte Lindenfels aber nicht verwalten, sondern gestalten“, betonte Schrot, der als seinen Slogan präsentierte: „Lindenfels kann mehr“.

Politik beginne für ihn im Kleinen, als Bürgermeister wolle er für seine Bürger da sein, er wolle Ansprechpartner für die Bürger sein und sich um die Menschen in der Stadt kümmern. Nur gemeinsam könne man für Lindenfels mehr erreichen. Es dürfe beispielsweise nicht sein, dass die Menschen in Lindenfels Angst davor hätten, krank zu werden, weil es an ärztlicher Versorgung fehle.

Die Amtszeit des Lindenfelser Bürgermeisters Michael Helbig endet Mitte April kommenden Jahres.

Helbig ist seit 2013 im Amt. Er hat bisher nicht erklärt, ob er für eine dritte Wahlperiode zur Verfügung steht.

Ebenso gibt es noch keinen Termin für die Neuwahl.

Der Bürgermeister muss sechs bis drei Monate vor dem Ende der Amtszeit gewählt werden. Das bedeutet, dass in Lindenfels zwischen Mitte Oktober und Mitte Januar abgestimmt werden muss.

Wegen der Probleme mit einem Wahlkampf in der Weihnachtszeit und einer Wahl in den Ferien gilt es als wahrscheinlich, dass die Wahl in die Zeit nach den Herbstferien bis zum Advent gelegt wird.

Es gibt in dieser Zeit – soweit derzeit absehbar – keine übergeordneten Wahlen, mit denen der Termin verbunden werden könnte.

Die Entscheidung über den Wahltag trifft die Stadtverordnetenversammlung. tm

 

Weitere wichtige Fragen für Lindenfels seien die Zukunft des Freibades und die Aktivierung des Geschäftslebens. Hier sei nichts über Nacht zu erreichen. Aber mit vielen kleinen Schritten könnten Hürden überwunden werden.

Lindenfels bedeute für ihn lebendige Geschichte, sagte Schrot. Die imposante Burg sei ein Anziehungspunkt für viele Gäste, ebenso das Drachenmuseum, das Heimatmuseum, die Vereine und Veranstaltungen in Lindenfels und den Stadtteilen und auch die Menschen, die sich für ihre Heimat und Traditionen einsetzten und das Rückgrat der Stadt seien.

„Anpacken für die Versprechen“

Unterstützung findet Rico Schrot durch seine Familie, Tochter Carla (12) ist im Turnverein aktiv, Sohn Paul (8) spielt Fußball. Vereine, die es auch in Lindefels gibt. Auch Ehefrau Anke kann sich ein Leben in Lindenfels gut vorstellen. Sie arbeitet bei einer Werbeagentur und sei häufig vom Homeoffice aus tätig. Die Familie hat Lindenfels bereits mehrfach gemeinsam besucht.

Sebastian Schmitt, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes, hatte vor Schrots Referat und der Wahl von den Gesprächen des Parteivorstands mit dem Kandidaten berichtet. Dass Lindenfels mehr könne, mehr verdiene und man gemeinsam mehr erreichen könne, sei jedem klar. Die Folgen nationaler Politik, wie Migration, Energiewende und Rezession, seien auch in Lindenfels spürbar. Nun liege es zwar nicht an der Stadt, die Weichen im Bund neu zu stellen. Wohl aber könne man am Ort einen Beitrag zur Erneuerung leisten. Dabei gehe es nicht alleine um die Erneuerung von Straßen oder Gebäuden, sondern auch um die Erneuerung von Vertrauen, warb der Stadtverbandsvorsitzende um Unterstützung.

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Die Bürger sollen wieder darauf vertrauen, dass gewählte Politiker nicht nur redeten, sondern auch anpackten für das, was versprochen werde. Die CDU stehe in Lindenfels schon lange für das Thema Stadtentwicklung – ein Bereich, in dem man auch in kleinen Schritten etwas bewirken könne. Dazu bedürfe es eines Bürgermeisters, „der kann, will und uns voranbringt“, so Schmitt, der in Schrot genau diesen Mann sieht.

Rico Schrot wird sich in den kommenden Wochen bei mehreren Veranstaltungen der Lindenfelser Bürgerschaft vorstellen. Auch mit den Landwirten möchte er ins Gespräche kommen. red

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