Kolmbach. Nach einem langen und anstrengenden Tag konnte man beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Lindenfels durchaus zufrieden sein. Die Blutspendeaktion im Dorfgemeinschaftshaus in Kolmbach wurde gut von der Bevölkerung angenommen. Von 80 freien Plätzen war beinahe jeder belegt. Nur wenige hatten ihren Termin kurzfristig abgesagt.
Nachdem im vergangenen Jahr die Blutspendeaktion zweimal wegen der Coronapandemie abgesagt werden musste, war auch diesmal die Durchführung nur unter bestimmten Sicherheitsvorkehrungen möglich: Maskenpflicht, Temperaturmessung am Eingang und wer sich krank fühlte, war angewiesen, zuhause zu bleiben. Der größte Unterschied bestand aber in der Anmeldepflicht. Wer vorher keinen Termin gemacht hatte, durfte nicht zum Spenden kommen.
Hoher Bedarf
Gerhard Katzenmeier, Vorsitzender des DRK Lindenfels, zeigte sich durchaus zufrieden mit dieser Lösung. Zwar könne man nicht solche Kapazitäten wie sonst bewerkstelligen. Statt 120 Spendern konnten nur etwa 80 nach Kolmbach kommen – Blut, das am Ende natürlich fehle. Allerdings erleichtere die Terminregelung die Organisation für das DRK, verhindere lange Wartezeiten und reduziere die Kontakte, so Katzenmeier.
Die Wichtigkeit solcher Spendenaktionen – gerade nach dem langen Lockdown – hob Katzenmeier besonders hervor: „Aktuell fehlt das Blut eigentlich überall.“ Allein in Hessen und Baden-Württemberg werden täglich rund 2000 Blutspenden für Operationen und die Notfallversorgung benötigt. Durch den Wegfall der Spendenaktionen in den vergangenen Monaten werde es immer schwieriger den Bedarf zu decken. Hinzu kommt, dass in den Sommermonaten generell weniger Leute zum Spenden kommen.
Hoffnung auf weitere Termine
Beim DRK Lindenfels sieht man es daher als umso wichtiger an, dass Veranstaltungen wie die am Montag in Kolmbach wieder regelmäßiger stattfinden können. Nur so könne man zeitnah wieder auf ein stabiles Versorgungsniveau bei Blutkonserven zurückgreifen.
Prinzipiell darf jeder zwischen 18 und 73 Jahren Blut spenden, solange keine kritische Vorerkrankung vorliegt. Aktuell werden Leute mit erkältungsähnlichen Symptomen jedoch besonders darum gebeten, zuhause zu bleiben.
Ein Wermutstropfen blieb am Ende noch: Der obligatorische Imbiss musste leider ausfallen. Statt eines geselligen Beisammenseins bei Wurst und Brot wurden Präsente mit Seife und Erste-Hilfe-Sets gereicht.
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