Brandschutz

120 Lindenfelser Feuerwehrleute übten im Buchwald

Bei einer unangekündigten Übung wurden die Einsatzkräfte mit einem Waldbrand konfrontiert.

Von 
Jutta Haas
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Waldbrandübung der Feuerwehren © Thomas Neu

Lindenfels. „Mit Bravur“ haben die Lindenfelser Brandschützer ihre Aufgabe bei der Alarmübung gemeistert. Kreisbrandmeister Klaus Reiber war voll des Lobes, und Bürgermeister Michael Helbig sprach die Hoffnung aus, dass das Szenario dieser Übung niemals eintreffen wird. Die Rede ist von einem ausgedehnten Waldbrand im Lindenfelser Buch, ausgehend vom Grillplatz, wo trotz Waldbrandgefahr ein Lagerfeuer entfacht wurde. Es wurden drei Personen vermisst.

Es war kurz nach 18 Uhr am Freitag, als die Sirenen in Lindenfels schrillten und bald darauf auch in den Stadtteilen. Bis auf wenige Eingeweihte wussten die Feuerwehrleute nichts von der Übung, die Stadtbrandinspektor Michael Höbel vorbereitet hatte. Die Sirenentöne waren noch nicht verklungen, da eilten die Mitglieder der Einsatzabteilung zum Stützpunkt in Lindenfels, und nur wenige Minuten später fuhren die Feuerwehrfahrzeuge mit Signal zum vorgegebenen Treffpunkt am Parkplatz Sauwaad.

Die Lindenfelser Feuerwehren wurden zu einer unangekündigten Übung in den Buchwald geschickt. Dort sollte ein Waldbrand gelöscht werden. © Neu

Dort trafen auch kurz danach die Helfer aus den Stadtteilen ein. „5471, Eulsbach ist mit fünf Mann da“, lautete eine Meldung. Schließlich kamen 102 Einsatzkräfte zusammen. Stadtbrandinspektor Michael Höbel, sein Stellvertreter Stefan Schepula und Wehrführer Thomas Höbel standen am Einsatzleitfahrzeug und teilten die Feuerwehrleute in die Einsatzabschnitte ein. Winkel und Glattbach wurden im oberen Teil des Buchwaldes zur Brandbekämpfung und Menschenrettung geschickt.

Die Lindenfelser Einsatzkräfte bauten am Kirschenweg Sprinkleranlagen auf, um die Wohnhäuser vor dem Brand zu schützen, die am Waldrand stehen. Ein Sprinkler deckt einen Durchmesser von 30 Metern ab. Die Feuerwehren aus Winterkasten und Seidenbuch wurden zur Grillhütte geschickt, um dort die Menschenrettung und Brandbekämpfung zu übernehmen. Die Feuerwehren aus Kolmbach und Schlierbach wurden hinauf zur Bismarckwarte zum Hochbehälter gesendet. Dort hatten sie die Aufgabe, die Brandbekämpfung und den Schutz des Hochbehälters zu übernehmen.

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Ein wichtiges Thema bei einem Waldbrand ist die Wasserversorgung. Das ist ein Spezialgebiet der Eulsbacher Feuerwehr. Deren Aktive hatten die Aufgabe, eine 500 Meter lange Wegstrecke mit Schlauchleitungen vom Hydranten in der Stadt bis zur Mitte des Kirschenweges zu legen. Um die Wasserversorgung kümmerten sich auch zahlreiche Landwirte, die mit Traktoren und angehängten Wasserfässer den Übungseinsatz unterstützten.

Bewährt haben sich bei der Großübung die Faltbehälter der Feuerwehr. Es gab einen Behälter mit einem Volumen von 10 000 Liter, drei mit einem Fassungsvermögen von 5000 Liter und einen mit 3000 Litern. Nach der Erstversorgung aus den wasserführenden Fahrzeugen wurden die Behälter immer wieder aufgefüllt durch die Hydranten-Versorgung und die Landwirte, die ihre Fässer in Winterkasten am alten Schwimmbad und an einer Staustufe auffüllten. Im Einsatz waren auch sieben Kreisregner.

Am Parkplatz Sauwaad standen das Drehleiterfahrzeug und ein Rettungswagen des DRK Lautertal bereit. Beobachtet wurde die Übung von Revierförster Robin Töngi. Die Mischkultur im Lindenfelser Wald sei von Vorteil in heißen trockenen Sommern, sagte er. „Der Laubwald hält die Feuchtigkeit besser als ein Nadelwald.“

„Eine respektvolle Aufgabe“

In der Lagebesprechung lobte Kreisbrandmeister Klaus Reiber die Einsatzkräfte. Reiber ist Fachmann in Sachen Waldbrand und hat auch schon Einsätze beratend begleitet. „Ihr habt eure respektvolle Aufgabe gut gelöst. Die war am Berghang alles andere als einfach.“ Reiber würdigte das Zusammenspiel der Einsatzleitung und der Feuerwehrmitglieder aus dem gesamten Stadtgebiet. Der Kommune dankte er für die technisch zeitgemäße Ausstattung der Feuerwehr. „Ihr seid gewappnet für einen Fall, der hoffentlich nie eintritt.“

Schlauchnachschub wird von der Feuerwehr Glattbach in den Brandabschnitt 1 gefahren. © Neu

Bürgermeister Michael Helbig zeigte sich beeindruckt von der körperlichen Leistung der Einsatzkräfte. Auch bei dieser Übung habe sich gezeigt, wie gut es ist, dass auch Profis von den Berufsfeuerwehren in den Freiwilligen Feuerwehren ihren Dienst versehen. Bürgermeister Helbig lobte die gute Zusammenarbeit von Stadtbrandinspektor Michael Höbel und seinen Stellvertretern Stefan Schepula und Tobias Pfeifer. „Die Koordination von Feuerwehren ist wie ein Dirigent in einem Orchester. Ihr habt das gut gemacht.“ Allen Mitgliedern der Feuerwehren sprach er ein dickes Lob aus: „Ich weiß, was ich an Ihnen und euch habe.“

Stadtbrandinspektor Michael Höbel sagte, die Übung sei professionell gelaufen. Er dankte danke allen Einsatzkräften. „Ihr seid ein starkes Team“. Besonders bedankte sich Höbel bei den Gerätewarten Bernd Schwarz und Sven Colin. Für die Reinigung der Schläuche stand ihnen nach der Übung noch einige Stunden Arbeit bevor.

Freie Autorin

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