900-Jahr-Feier

Zum Lindenfelser Jubiläum gibt es eine Sonderausstellung im Heimatmuseum

Die Sanierung der Zehntscheune wird verschoben, damit die Ersterwähnung aus dem Jahre 1123 gebührend gefeiert werden kann.

Von 
Gisela Grünwald
Lesedauer: 
Beim Museumstreff in Lindenfels gab es zum Dank für ihr Engagement Blumen für Klaus Johe und Annette Stöcker, überreicht von Sabrina Lütcke vom Kurservice und dem Leiter des Heimatmuseums, Matthias Roth. © Thomas Neu

Lindenfels. Mit Kaffee und Kuchen hat sich Matthias Roth, Leiter des Lindenfelser Museums, bei allen Helfern bedankt. Auch die Unterstützer vom Drachenmuseum und Stadtführer waren zum Museumstreff eingeladen. Immer an Tischen zu sechs Personen sollte der private Austausch im Mittelpunkt stehen. Mit dabei auch Bürgermeister Michael Helbig und der ehemalige Leiter des Drachenmuseums, Peter C. Woitge.

Festakt am 24. März

Im nächsten Jahr feiert Lindenfels 900-jähriges Bestehen. Das Museum sollte eigentlich zu jener Zeit renoviert werden. Aufgrund der 900-Jahr-Feiern wurde die Sanierung auf 2024 verschoben. Roth plant eine Sonderausstellung zum Jubiläum. Die Ausstellung soll Besuchern zeigen, wie einst das Alte Rathaus und der Marktplatz ausgesehen haben. Zudem gibt es noch Beschreibungen und Gegenstände aus dem alten Rathaus, die die städtische Entwicklung zeigen. Im Drachenmuseum wird es eine Sonderausstellung mit alten Stichen von Lindenfels geben. Geplant sind auch eine Ausstellung über den Weg vom Korn zum Brot und die Verarbeitung von Hanf zu den Leinenstoffen des Mittelalters. Vom 6. bis 22. März findet der Frühjahrsputz statt.

Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"

Bürgermeister Helbig dankte den Ehrenamtlichen Helfern und Roth für ihre Arbeit. Wie er ausführte, wird die Jubiläumsfeier am 24. März stattfinden, auch wenn die Urkunde aus dem Jahr 1123 auf den 25. März datiert ist. Am 25. März ist traditionell Ostereiermarkt in Lindenfels . Mit einem Historiker soll geklärt werden, ob die Farben des Stadt Wappens und der Fahne richtig sind. In der Kurpfalz gab es die Evangelische Union. Sollte Lindenfels dazu gehört haben, könnten sich die Farben ändern.

Das Lindenfelser Museum sei das Odenwälder Museum des Monats, betonte Roth. Regelmäßig wird eines ausgewählt. Für den Besuch wird dann mit einem Film auf der Internetseite der Museumsstraße Odenwald-Bergstraße geworben. Der Leiter des Museums zeigte sich zufrieden mit den jüngeren Besucherzahlen. 440 Erwachsene und 82 Kinder besuchten die Zehntscheune. Acht Gruppen und vier Schulklassen buchten Museumsführungen. Es gab acht Lindenfelser Stadtführungen. Erfolgreich war die Teilnahme an der „Nacht der Museen“ und der „Überwälder Traumnacht“. In historischen Bussen fuhren die Teilnehmer dabei von Ort zu Ort. Neugierige kaufen gerne das Kombiticket für den Besuch des Drachenmuseums und des Heimatmuseums.

Die Brauchtumstage im Oktober besuchten rund 700 Menschen. In früheren Jahren waren es bis zu 1700 Besucher. Wie Matthias Roth erläuterte, waren der Dauerregen am Samstag und die Sperrung der Bundesstraße 47 wohl der Grund für die wenigen Gäste. Zumindest waren die Besucher der Brauchtumstage von der Wollverarbeitung von Schafen, Alpakas und Ziegen begeistert.

Neue Audioguides

Gut besucht war die Sonderausstellung „Emaille in der Küche“ vom 31. Juli bis zum 25. September. Emaille, eine Verbindung aus Glas und Eisen, kennt man seit dem 19. Jahrhundert in Europa. Sie schafft fast bruchsichere Töpfe, Pfannen und Teller. Für viele sind sie Nostalgie, für andere das beste Campinggeschirr. Tee oder Kaffee in einer Emaille-Tasse bleibt lange warm.

Das Museum in der Zehntscheune erhielt eine finanzielle Förderung vom Verband Deutscher Archäologen, im Rahmen der Programme zum Neustart kultureller Einrichtungen nach Corona. „Mit dem Geld haben wir den Audioguide für das Museum produziert“, erklärte Roth.

Mehr zum Thema

Jahresabschluss

Drachenmuseum in Lindenfels zählte dieses Jahr 6000 Besucher

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren
Lindenfels

CDU Lindenfels spricht über die Energiekrise

Veröffentlicht
Von
red
Mehr erfahren

Über QR-Codes können die Besucher die Informationen abrufen. So ein Code ist etwa am Backhaus auf dem Parkplatz vor dem Rathaus. Der Audioguide ist durch die Fördermittel komplett finanziert. Es muss kein Betrag zurückgegeben werden. Nun überlegt Roth, ob man nicht eine Vitrine für das Burgmodell im Museum bestellt. „Wenn wir das Leben auf der Burg anhand des Modells erklären, sind Kinder klar im Vorteil, sie sind auf Augenhöhe“ so der Museumsleiter. Er dankte einem Spender aus Lampertheim für die Figuren aus Zinn.

Zum Abschluss wurde Klaus Johe für seine Arbeit als Leiter des Kur- und Touristikservice gedankt, er geht in den Ruhestand. Ein Dank ging auch an Anette Stöcker für ihr Engagement. Roth zeigte den Helfern auch die Filmaufnahmen der Lindenfelser Postkutsche, die im Rahmen einer historischen Veranstaltung in der Alten Oper in Frankfurt gezeigt wurden.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

Thema : Burgfest Lindenfels

  • Lindenfels Kinder verlegten den „Wilden Westen“ nach Lindenfels

    Der traditionelle Kindernachmittag beim Lindenfelser Burgfest ist der Höhepunkt für viele Familien aus der ganzen Umgebung. Über 180 Kinder zog es in den „Wilden Westen“, den Simone Spielmann und ihr Team vorbereitet hatten. An acht Stationen testeten die Kinder ab drei Jahren ihre Geschicklichkeit. Alle Spiele waren kostenlos. An der Burgschänke stand Simone Spielmann und verteilte die Laufzettel. An jeder der acht Stationen erhielten die Kinder einen Stempel. Wer alle absolviert hatte, durfte sich ein kleines Geschenk aus einer großen Kiste aussuchen. Die Aufgaben waren bunt gemischt. Unter den Augen von Simone Spielmann musste man in drei geschlossene Eimer greifen und Spinnentiere aus dem Wasser holen. Dann ging es weiter zum Hufeisenwerfen. Geschickt warfen die Jungen und Mädchen echte Hufeisen an eine Stange. Das Zielwerfen mit viel Gefühl lag manchen Mädchen mehr als den Jungen. An zwei Tischen vor der Burgschänke war eine Schürfstelle für die Goldgräber: Nicht unter Tage im Schacht, sondern in Badewannen voller Spielsand mussten Goldnuggets gesucht werden. „Ich habe ihn, ich habe ihn“ rief ein blondes Mädchen. Die „Nuggets“ durften die Kinder mit nach Hause nehmen. In der Burgschänke bastelten Kinder aller Altersklassen unter der Aufsicht von Stefan Lauterbach Halsketten und Armbänder. „Als Indianer braucht man ein Armband.“ Cowboys auf dem SteckenpferdAuf halber Höhe auf dem Weg zur Burg gab es Pfeilwerfen. Für die Älteren hing eine Dartscheibe an einem Baum, für die Jüngeren gab es eine Scheibe mit Bildern. Neben dem Zielen mit Pfeilen lag eine Station, bei der Schaukelpferde mit einem Lasso gezogen werden mussten. Über eine kurze Distanz mussten die Kinder die Schaukelpferde ziehen. Manche machten es mit viel Kraft und roher Gewalt. Zwei Stationen waren rechts und links neben dem Burgtor. Auf der rechten Seite gab es „Hobby-Horsing für Cowboys, die sich nur ein Steckenpferd leisten können“. Jedes Kind durfte sich ein Steckenpferd aussuchen, und los ging es mit dem Westernturnier. Westernpferde müssen wendig und schnell sein, um den Kühen oder Pferden hinterherzujagen. Slalom und Geschwindigkeit spielten eine Rolle auf der Strecke um eine Tonne herum. Auf der linken Seite vom Burgtor probierten die Kinder aus, wie gut sie sich lautlos bewegen können. Ein Muss für Indianer, die sich an den Gegner anschleichen. Ein Geflecht von Schnüren, an denen Glocken und Musikinstrumente hingen, musste überwunden oder unterklettert werden. Ein Mädchen aus Gadernheim hatte den Einfall: „Warum über die Schnüre krabbeln, warum nicht unten drunter durchrobben?“. Sie war die Schnellste und klopfte sich anschließend den Dreck ab. Schon bald gab es keine Laufkarten mehr, aber die Kinder konnten an allen Stationen weiter ihre Fähigkeiten testen. Sie testeten auch das Klettern und Schwingen an den Ästen des jungen Bäumchens gegenüber der Burgschänke. Der junge Baum ertrug die Kletterer mit Ruhe und Gelassenheit.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels Trachtenkapelle: Polka-Klänge am Fuß der Burg Lindenfels

    Die Musiker der Lindenfelser Trachtenkapelle stimmten sich mit einer öffentlichen Probe schon einmal auf das anstehende Burgfest ein.

    Mehr erfahren
  • Lautertal Viele Termine sollen Besucher in den Odenwald locken

    Der Veranstaltungskalender der TAG präsentiert Events wie das Lindenfelser Burgfest und kulturelle Höhepunkte. Eine spannende Einladung, den Vorderen Odenwald zu entdecken.

    Mehr erfahren

Thema : Lindenfels-Festival

  • Lindenfels Ein Konzert in Lindenfels zum Mitmachen

    Elisha Mbukwa und seine Band begeisterten bei ihrem Auftritt die rund hundert Besucher.

    Mehr erfahren
  • Life 2023 13-jährige Ausnahmekünstlerin beim Lindenfels-Festival

    Musik ist Franziska Trilligs Leidenschaft. Mit nur sieben Jahren begann sie, Gitarre zu spielen. Heute komponiert die jetzt 13-Jährige eigene Songs. Ihr ganzes Können zeigte sie nun auch bei einem Konzert beim Life-Festival.

    Mehr erfahren
  • Lindenfels-Festival Lindenfels-Festival: Über 100 Besucher beim Klassik-Konzert

    Sopranistin Emma Kindinger, Pianist Mathieu Bech und Klangregisseur Lennart Scheuren zeigten beim Klassik-Konzert ihr ganzes Können

    Mehr erfahren